Am Nachmittag waren wir dann fertig geworden und kamen nach Hause. Ich war total ausgelaugt. Mein Körper tat weh und müde war ich auch. Also beschloss ich einfach zu schlafen.
,,Ich geh jetzt schlafen. Bin unfassbar müde..."
,,Auf keinen Fall! Es ist ungesund tagsüber zu schlafen. Das macht den Schlafrhythmus kaputt und fördert Depressionen. Du kannst um 8 schlafen."
,,Ich hab dir doch gesagt, dass du mich nicht wie ein Kleinkind behandeln sollst. Außerdem wann soll ich sonst schlafen? Nachts geht auch nicht. Dann bekomme ich wieder nur so zwei Stunden ab..."
,,Wenn ich dich nicht wie ein Kind behandeln soll, dann verhalte dich auch nicht so, Yurio"
Es macht keinen Sinn mit ihm zu diskutieren.
,,Dann geh ich halt duschen."Ich schmiss meine Tasche in mein Zimmer und verswand im Bad. Das Wasser stellte ich wie gewohnt auf eiskalt. Beim shampoonieren betrachtete ich meinen Körper ganz genau. Ich dachte eigentlich, dass ich bei dem Unfall ziemlich gut davon gekommen bin. Also mit "gut" meine ich, dass ich nicht im Rollstuhl sitze. Meine Wunde am Arm ist immernoch nicht ganz verheilt und überall sind blaue bis schon fast gelbe Flecken. Das ist echt erbärmlich mit anzusehen. Es erinnert mich nur wieder und wieder daran, dass ich es nicht geschafft habe. Nichts hab ich geschafft. Rein gar nichts. Nach dem kommenden Grand Prix werd ich mich einfach umbringen. Und dann auch wirklich. Ich hab sonst einfach keine weiteren Ziele im Leben. Mary konnte mehrere Jahre ohne mich leben. Ihr fällt es nicht auf. Mit Otabek hab ich ja jetzt sowieso keinen Kontakt mehr. Also wer sollte mich vermissen. Ich muss jetzt nur noch 10 Monate durchhalten und dann hab ich es geschafft. Solange ich noch da bin muss ich jetzt einfach alles geben um bei dem Finale dabei zu sein.
,,Yurio?! Beeil dich mal ein bisschen! Ich muss ganz dringend aufs Klo!"
Victor hämmerte wie verrückt an die Tür.
,,Bor... Chill doch mal!"
Ich bund mir schnell ein Handtuch um die Hüfte und öffnete die Tür. Bevor ich überhaupt die Chance hatte zur Seite zu gehen, rannte mich Victor schon um, weil er es echt dringend hatte. Mir fiel das Handtuch dabei runter. Schnell hob ich es auf und bund es mir wieder um. Damit Victor in ruhe sein Geschäft erledigen konnte und mich nicht wieder ausfragt, verschwand ich dann auch schon in mein Zimmer. Ich zog mir etwas lockeres an und bund mir die Haare zusammen. Das einzige was ich jetzt nur noch will ist schlafen. Also schmiss ich mich aufs Bett kuschelte mit Liia und schlief ein. Aber jedoch nicht besonders lange:
,,Yurio! Yurio! Willst du mit mir spielen?"
Ayumi hüpfte auf dem Bett herum, was Liia aufschreckte.
,,Was machst du hier, kleine?
,,Ich will mit die spielen. Als ich Papa gefragt habe, meinte er ich solle dich fragen"
Victor..... dieser kleine Bastard....
,,Was willst du denn spielen?"
Ich richtete mich auf und kratzte mich an meinem Kopf.
,,Ich will eislaufen!!!"
,,Tur mir leid, aber ich war heute Morgen schon mit deinem Vater in der Halle"
,,W-Was? Ohne mich...?"
Nun fing sie an zu weinen, was ich auf keinen Fall bezwecken wollte. Das tut so weh, wenn Kinder weinen...
,,Nein. Hör auf zu weinen. Wir könnten zusammen Pferdchen spielen..."
Sie hörte auf zu weinen.
,,Jaaaaaaa! Danke Yurio-Senpai"
S-Senpai? *level up* Omg ♥_♥ Ich sterbe gleich. Wie süß ist das denn bitte schön. Ich bin jetzt ihr Senpai.
,,Geh schonmal ins Wohnzimmer. Ich komm gleich nach."
Glücklich hampelte sie aus dem Raum und verschwand. Toll... was hab ich jetzt nur angestellt?! Ich bin das Pferdchen und sie der Reiter. Wie soll ich das überstehen? Mit tut einfach alles weh, ich bin erschöpft, ausgepowert und übermüdet. Send help please...
~Wohnzimmer
,,Schneller Yurio!"
,,Ich mach schon so schnell ich kann. Schneller geht winfach nicht..."
,,Du bist mir zu langsam..."
,,Ja Yurio du bist zu langsam, streng dich mehr an..." ,kam von Victor, der gerade genüsslich auf der Couch mit dem Schweinchen ein Glas mein trank.
,,Tut mir leid Yuri, aber das müssen wir einfach in unseren Erinnerung halten"
Und dann schoss er ein Foto. Nein...Niccht Victor. Das KATSUDON. Ich mach ihn gleich wirklich zu einem Katsudon, das könnt ihr mir glauben. Doch ich bin so erschöpft, dass ich einfach hinfiel. Ayumi fiel gepolstert auf mich und versuchte mich hoch zu bekommen. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Das letzte was ich noch wahr nahm war ein 'Yurio!' Von Papabär.
Als ich aufwachte lag ich oberkörperfrei in meinem Bett. Auf meiner Stirn war ein Kühlpäck, was in Küchenrolle eingewickelt war. Mir war seltsam heiß und ich wusste nicht was gerade abging. Ich stand auf und guckte auf die Uhr. Hm...1 Uhr nachts. Kein Wunder, dass niemand mehr wach ist... Ich gehe jetzt einfach wieder schlafen, da ich immernoch ziemlich müde bin.
,,Yurio! Du bist wieder wach!" , flüsterte Victor zu mir.
Er stand an der Tür und kam rein. Ich wiederum legte mich hin und ignorierte ihn.
,,Yuri. Ich mach mir echt sorgen! Keine normale Person kippt gleich um, nur weil sie ein bisschen zu wenig geschlafen hat. Am Essen lag es auch nicht. Da bin ich mir sicher. Und außerdem: Woher kommen die ganzen blauen Flecken?"
Ich wälzte mich im Bett, nahm dann aber die Decke wieder runter, da mir einfach zu warm war.
,,Hör auf mich zu ignorieren und rede mal! Das kann so einfach nicht weiter gehen."
,,Was kümmert dich das? Lass mich doch einfach nur in Ruhe. Koch einfach für mich und sei mein Trainer. Dafür bezahle ich dich schließlich... Nicht mehr und auch nicht weniger. Wenn ich einen Therapeuten brauche such ich mir schon einen. Und jetzt lass mich endlich schlafen"
Ich hab das alles ein wenig rauer gesagt als ich wollte, aber das hat mich nicht sonderlich interessiert. Er soll mich einfach mal in Ruhe lassen und nicht so tun, als würde er mich mögen. Im ersten Moment motzt er mich an, dann provoziert er mich und jetzt behandelt er mich so, als wäre ich sein Kindchen... Einfach nur abwertend! "
,,Ich sag dir das hier jetzt als Freund und nicht als Trainer: Ich bin immer für dich da, egal in welcher Situation. Doch wenn du nicht mit mir sprichst, kann ich dir auch nicht helfen. Im übrigen hab ich Psychologie studiert und kann dir ansehen, wenn du lügst und in der Halle heute morgen hast du definitiv nicht ganz die Wahrheit gesagt. Überleg dir also genau, was du mir morgen sagen wirst, Plisetsky."
,,Jaja. Jetzt lass mich doch einfach schlafen, alter Mann."
Er machte mein Fenster zu, welches ich im übrigen öffnete und zog mir die Decke über.
,,Victor, mir ist echt beschissen warm. Ich verrecke hier sonst."
,,Wenn du dich nicht zudeckst, dann erkältest du dich noch. Und das heißt noch weniger Zeit zum Trainieren. Aber morgen fällt Training aus. Es ist besser wenn du dich fürs erste ausruhst."
Verschwitzt nahm ich dann einfach die Decke, drehte mich von Victor weg und schlief schon ein...
→→→→→→→→→→→→→→→→→→→→→
Hoffe es hat euch gefallen ♥ Wenn net, dann halt net...
DU LIEST GERADE
The storm inside my head
FanfictionYurio kämpft in letzter Zeit wieder stark mit seinen Selbstmordgedanken und versucht sich abzulenken. Am Anfang mit Otabek, dann mit Familie und Freunde. War es vielleicht doch eine schlechte Idee mit dem Eislaufen? War es ZU viel Druck der auf ihn...