Kapitel 22

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El und Louis hatten sich an diesem Abend noch ziemlich in den Haaren. Warum genau wusste ich nicht. Ich konnte sie zwar einen Teil, trotz geschlossener Tür hören, denn sie stritten ziemlich laut, aber die Zusammenhänge waren mir bei weitem nicht klar. Auf jeden Fall herrschte am nächsten Morgen totenstille zwischen den beiden und sie würdigten sich keines Blickes. Das machte die Gesamtsituation für mich auch nicht gerade leichter, weil ich mich zwischen den beiden eh schon fehl am Platz fühlte. Ich wollte sie ja auch nicht bei irgendwas stören.

Vormittags gingen wir ins Schwimmbad. Da so ziemlich jeder Fan in der Schule war, ging das ganz gut. Und so hoben wir den Altersdurchschnitt ein bisschen an, da die meisten hier über 60 waren und uns ziemlich verwirrt musterten. Eleanor wollte nicht  mit. Und sie hatte sich auch weder von mir, Liam oder Zayn überreden lassen. Also gingen wir ohne sie. Ich wusste nicht was sie machte, aber ich ging davon aus, dass sie aus Frust wieder einmal shoppen war.

Als ich mich dann auch umziehen ging, dankte ich gedanklich meinen pinken Badeshorts, die ich über meinen Bikini zog, dafür, dass sie alle Narben verdeckten, die man noch sehen konnte. Jedes Mal aufs Neue retteten mir diese Dinger das Leben. Da vormittags nicht so viel los war, fanden wir auch schnell sechs Liegen, wo wir erst einmal unser Zeug ablegten, bevor die Jungs begeistert die Sprungtürme ansteuerten. „Willst du nicht auch?“, fragte Liam, als ich verunsichert vor der Leiter des 3-Meter-Turms stehen blieb. „Nee, danke“, sagte ich und schaute den Jungs zu, wie sie, einer nach dem anderen, vom Turm ins Becken sprangen. Nach einander kamen sie alle wieder raus und schauten mich prüfend an. Harry und Louis wechselten einen schnellen Blick und auf einmal stießen sie mich einfach ins kalte Wasser. Vor Schreck kreischte ich wie verrückt und wäre fast untergegangen, weil ich vergaß den Mund zu schließen. Die fünf lachten mich natürlich total aus. Aber ich konnte ihnen nicht lange böse sein, da ihr Lachen so ansteckend war, dass ich kurze Zeit später, wieder „an Land“, zwangsweise mitlachen musste. Niall wollte unbedingt die Reifenrutsche rutschen, und so gingen wir uns alle einen Reifen holen, um dann kurze Zeit später gefühlte 2000 Treppenstufen zur Rutsche hoch liefen. Lange anstehen mussten wir nicht, weil die meisten Rentner hier eh nicht auf die Rutschen abfuhren und ansonsten nur noch ein paar Väter mit ihren kleinen, noch nicht schulpflichtigen Kindern, in der Schlange standen. Nacheinander rutschten wir alle mit unseren Reifen runter. Niall rutschte sie noch mindestens 10 weitere Male zusammen mit Louis, der auch total begeistert von dem Ding war, während wir auf die beiden am Rutschen Ausgang warteten weil wir die Rutsche ehrlich gesagt ziemlich lahm fanden. Wir wollten eher in den Wellness-Bereich der Anlage, um ein  bisschen in den Whirlpools zu entspannen. Wir mussten die beiden fast schon weg tragen, da sie kaum von der Rutsche weg zu bekommen waren. „Später, okay?“, meinte Zayn genervt und zog den quengelnden Niall hinter sich her. Dadurch, dass das Schwimmbad im Allgemeinen noch ziemlich leer war, hatten wir glück und fanden noch einen kleinen Whirlpool, wo noch niemand drin war. Zu sechst setzten wir uns rein. Die Jungs fingen wieder einmal an von irgendwelchen Auftritten zu schwärmen und so hörte ich ihnen irgendwann einfach nicht mehr zu, weil es auf die Dauer echt langweilig wurde. Denn die Auftritte waren ihr Hauptgesprächsthema. Mit meinen Gedanken war ich wieder ganz bei meinem Gespräch mit Eleanor gestern. Ich war mir immer noch sehr unsicher. Ich hatte einfach Angst, dass die Jungs was herausfinden würden, wenn ich eine Therapie oder ähnliches machen müsste und dass dann alles rauskäme. Ich haderte immer noch mit mir selbst, als Liam, Niall, Louis und Zayn beschlossen, noch ein oder zwei weitere Rutschen, die es hier so gab, zu testen. Da Harry und ich nicht mit wollten, weil wir im Moment einfach viel zu faul waren, um den Whirlpool zu verlassen, blieben wir dort liegen.

Harry fing an von seiner Familie zu erzählen und schwärmte regelrecht von seiner Mutter und seiner großen Schwester Gemma.

„Einmal waren wir im Zoo. Da war ich glaub ich so 8. Und auf jeden Fall sind wir, also meine Mum, Gemma und ich, in  den Zoo gefahren. Und es war halt schon ziemlich kalt. Ich glaube es war November. Und Gemma hatte ihren Pink-weiß gestreiften Schaal an. wir laufen so durch den Zoo und irgendwann sind wir bei den Ponys, ne? Und Gemma streckt ihre Hand nach dem…“

Auf einmal spürte ich seine Hand am Bund meiner pinken Shorts. Er blickte mir fest in die Augen, während er versuchte die Shorts vorsichtig runterzuziehen. Als ich realisierte, was er da gerade tat, sprang ich sofort auf und rannte panisch davon. Sofort kam alles wieder hoch. Sven. Nein… Ich konnte mir das weinen nur schwer verkneifen. Kurz drehte ich mich um, um zu sehen, ob Harry hinter mir war. Nein. Puh. Ich verlangsamte meinen Schritt etwas und verschwand in der Damen-Toilette und verriegelte die Kabinentür, bevor ich heulend auf dem Boden zusammenbrach. Sven.

Als ich aus der Dusche kam, sah ich Eleanor auf meinem Bett sitzen. „Hey.. Was ist los?“, fragte ich vorsichtig. „Nichts nichts“, meinte sie abweisend und starrte weiter an die Decke. Irgendetwas stimmte hier nicht. So hatte ich sie noch nie erlebt. Was war los? Langsam setzte ich mich neben sie und versuchte ihren Blick zu fangen. Ohne Erfolg. „Na sag!“, forderte ich sie auf doch sie brachte keinen Ton zustande. Vielleicht war es wegen ihrem Streit mit Louis? Die beiden waren, so vermutete ich, immer noch auf Kriegsfuß. Aber das würde sie doch nicht so mitnehmen, wenn es nichts schlimmes wäre… Was war passiert?

Was denkt ihr? Was ist passiert?

Vote? Kommi?

Lene xx

Story Of My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt