25. Kapitel

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Langsam öffnete ich die Augen. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff wo ich war. Ich lag nur in Unterwäsche gekleidet in Gideons gemütlichen Bett, er lag friedlich schlafend neben mir und hatte seinen Arm um mich gelegt. Diesmal war es nicht der Duft Gideons köstlicher Croissants, der mich geweckt hatte. Ich warf einen Blick auf die Uhr neben seinem Bett. Es war gerade einmal halb acht morgens. Für gewöhnlich schlief ich am Wochenende, wenn ich die Möglichkeit hatte, gerne aus. Gerade, als ich mich umdrehen wollte, um mich an Gideon zu kuscheln und noch einmal einzuschlafen, merkte ich, weshalb mein Körper mich aufgeweckt hatte. Plötzlich war mir, wie zu oft in letzter Zeit, kotzübel. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass die Übelkeitsattacken nach den ersten drei Monaten aufhören würden, aber anscheinend waren das Baby und mein Körper da anderer Meinung.

Vorsichtig, um Gideon nicht zu wecken, schälte ich mich aus seinem Arm und den weichen Bettdecken und beeilte mich ins Badezimmer zu kommen. Ich erreichte das Bad und übergab mich in die Toilette. Gerade, als ich meinen Mund ausspülte und mir die Hände waschen wollte, hörte ich Schritte im Flur.

„Ist alles in Ordnung bei dir, Gwendolyn?", fragte Gideon mich, als er das Badezimmer betrat. Na super. Als hätte ich mich nicht schon oft genug peinlich in seiner Gegenwart benehmen müssen, nun weckte ich ihn, das erste Mal, das ich mit ihm in einem Bett geschlafen hatte mit meinen Kotzgeräuschen.

„Geht schon wieder", meinte ich als ich mir die Hände wusch. „Hört das irgendwann auch wieder auf? Ich bin jetzt im vierten Monat schwanger und so langsam sollte mein Körper sich doch daran gewöhnt haben, oder etwa nicht? Tut mir leid, dass ich dich aufgeweckt habe." Es sprudelte nur so aus mir heraus. Reichte es nicht, dass ich Gideon dadurch geweckt hatte, dass ich mich übergeben musste? Jetzt konnte ich nicht einmal aufhören darüber zu sprechen.

Gideon ging auf mich zu und nahm mich von hinten in die Arme. „Das wird noch besser, keine Sorge." Er drückte mir einen Kuss auf die Haare. „Leg dich erstmal wieder ins Bett und ich schaue was ich dir als Frühstück zaubern kann. Denkst du, du kannst etwas essen?" Ich nickte. Gideon löste seine Umarmung und nahm meine Hand. „Komm Dornröschen, ich bringe dich zurück ins Bett." Ich folgte Gideon zurück in das Schlafzimmer und kuschelte mich wieder ins Bett. Seit Gideon seine Umarmung gelöst hatte, fing ich an zu frieren. Nur in Höschen und BH gekleidet zu sein war für Mitte April noch eindeutig zu kalt. Gideon küsste mich kurz auf die Stirn und verschwand in Richtung der Küche. „Schlaf gut Prinzessin, ich wecke dich, wenn die Croissants fertig sind." Er war einfach zu gut zu mir. Ich kannte keinen anderen Mann, der mich, nachdem ich mich in seine Toilette übergeben hatte, so gut behandelte. David hätte mir Putzsachen gegeben und dann angeekelt das Badezimmer wieder verlassen. Glücklich, in Gedanken an Gideon, schlief ich wieder ein.

„Sonderlich ausgewogen ernährst du dich aber nicht", stellte Gideon fest, als ich ein zweites Croissant mit Erdbeermarmelade bestrich. Wie die letzten Wochen auch, ging es mir, sobald ich mich einmal übergeben hatte, wieder blendend und ich konnte wie gewohnt wieder essen. „Croissants und Lasagne. Ob das dir oder dem Baby so guttut?" Er lächelte.

„Du hast Schokolade vergessen". Wirklich gesund war meine Ernährung in den letzten Wochen nicht gewesen. Ich war kaum zum Kochen gekommen, Leslie und ich hatten mit Raphael öfter Essen bestellt und Gideon versorgte mich ständig mit Croissants und Lasagne.

„Ich schau mal, ob ich etwas Obst für dich dahabe", sagte er und legte sein angebissenes Croissant auf seinem Teller ab.  Er öffnete den Kühlschrank und stand kurz darauf mit einer Hand voll Äpfeln, Erdbeeren und Aprikosen vor mir.

„Vielleicht hättest du besser Ernährungsberater werden sollen", scherzte ich während ich mir eine Erdbeere nahm.

„Was wäre dir eigentlich lieber, ein Junge oder ein Mädchen?", wechselte Gideon das Thema.

Life hates herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt