11. Kapitel

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Der Umzugswagen parkte vor dem Wohnhaus. Ich hatte den Mietvertrag unterschrieben und war nun bereit einzuziehen. 
Die vergangenen Tage hatte ich mit Leslie und Raphael in unzähligen Möbelgeschäften verbracht. Denn was sollte man mit einer Wohnung ohne Möbel?!
Die Fahrer des Umzugswagen, zwei riesige, kräftige, bullige, ja fast Bulldoggen ähnliche Männer, fingen mit Leichtigkeit an, die Kisten aus ihrem Wagen zu tragen. Ich hätte ihnen noch ein paar Pfund mehr zahlen sollen. Dann hätten sie mir die Kisten bis nach oben in den dritten Stock getragen. Nun musste ich selber anpacken. Ich war zwar kein faules, verwöhntes Prinzesschen, dass sich alles, sogar sich selbst hinterher tragen ließ, jedoch waren diese Kisten wirklich schwer. Zudem wusste ich nicht, ob ich somit meinem Baby in irgendwelchen Hinsichten Schaden zufügen konnte. Auch wenn der Vater entweder mein ex-Freund David oder irgendein One Night Stand von de Party eines Freundes war, ich liebte es trotzdem jetzt schon und konnte es kaum erwarten, das kleine [i]Ding[i/] in ein paar Monaten endlich in den Armen zu halten.
"Wir wären fertig. Das Geld haben sie haben überwiesen, oder?", fragte der bulldoggigere der beiden Fahrer. Er hatte einen starken russischen, oder doch polnischen Accent. Insgesamt war sein Englisch nicht sonderlich gut.
"Ja, das habe ich."
"Sehr gut. Dann wir fahren jetzt", verabschiedete er sich. Wie bei seinen ersten zwei Sätzen rollte er die r's kräftig. Also wahrscheinlich doch russisch.
Als die Bulldoggen abgefahren waren, machte ich mich an die erste Kiste, die wie alle anderen vor dem Eingang des Hauses stand.
Ich schloss die Haustür auf, den Schlüssel hatte ich bereits gestern erhalten, und stellte einen kleinen Metall Klotz, welcher im Eingang lag, zwischen die Tür um diese aufzuhalten. Dann schnappte ich mir eine Kiste von mittlerer Größe. Zum Glück wog diese nicht allzu viel, so konnte ich mich erst einmal in die höheren Gewichtsklassen steigern. Langsam lief ich die Treppe hinauf, schließlich wollte ich nicht direkt an meinem ersten Tag in der neuen Wohnung das hölzerne Treppenhaus zu Kleinholz verarbeiten. Oben angekommen, das Treppenhaus lebte noch, konnte ich endlich die Kiste abstellen.
Wie ich die Wohnung wohl genau einrichten sollte? Es waren vier Zimmer, vom Platz her eigentlich zu viel, so dachte ich Anfangs noch. Doch als ich von meiner Schwangerschaft erfahren hatte, war ich froh, den Mietvertrag unterschrieben gehabt zu haben. Ein Zimmer würde für mich draufgehen, das große welches Zugang zur Dachterasse hatte, für das Wohnzimmer und ein drittes für das kleine [i]Ding[i/], welches derzeit noch in meinem Bauch schlummerte. Was ich mit dem letzten Zimmer machen würde könnte ich ja noch überlegen.
Als ich die Wohnung wieder verlassen wollte, um eine neue Kiste von unten zu holen, fand ich mich plötzlich auf dem Boden, kurz vor der ersten Treppenstufe von oben wieder. Mir war nicht etwa schwindelig oder erneut kotzübel wegen der Schwangerschaft geworden, sondern ich war, wie zu oft in jemanden hineingerannt.
"Prinzessin", begrüßte mich der jemand. Natürlich war dieser jemand Gideon. "Also hast du die Wohnung gemietet?"
"Jap. Eigentlich hatte ich jedoch gedacht, dass du vor Schock gleich ausziehen würdest."
"Mich haut so schnell nichts vom Hocker", meinte Gideon auf meinen kleinen Scherz gelassen. [i]Scherz[i/]? Hatte ich das wirklich als Scherz gedacht?! Vor ein paar Wochen wäre ich noch kreischend aus der Haus gerannt und hätte gehofft er würde wirklich vor Schock ausziehen. Doch was war jetzt mit mir geschehen?
"Dann vermute ich mal, dass die fetten Kisten da unten deine sind, oder?", riss Gideon mich aus meinen Gedanken.
"Äh ja", antwortete ich vollkommen überfordert von solch einer kleinen Frage.
"Und ich vermute ebenfalls, dass Prinzessin einen starken Prinz gebrauchen könnte, der ihr beim tragen hilft." Gideon sah mich fragend an.
"Schon möglich", antwortete ich lächelnd. Mein Tag, oder zumindest meine Arme, wurden vorläufig gerettet.
Gideon lief vor mir die Treppe hinunter. [i]Von hinten sieht er fast genauso gut aus, wie von vorne[i/], sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Aber was redete ich da? Ich konnte Gideon nicht einmal leiden und mein Kopf musste schon wieder irgendwelche (leider stimmenden) Dinge über ihn denken.
"Kommst du noch?", fragte Gideon, als er sich auf der Treppe umdrehte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich stehen geblieben war. Doch schon setzte ich mich wieder in Bewegung.
Unten angekommen nahm ich mir eine kleine neue Kiste. Bei den großen wäre es wohl am schlausten oder einfachsten, wenn Gideon und ich sie gemeinsam tragen würden.
Nach und nach, Treppengang für Treppengang wurde der Stapel kleiner, bis endlich nur noch die größte Kiste vor dem Eingang stand. Gerade, als ich die Kiste anheben wollte, fing es an, zu regnen. Von der Zeit her, waren wir perfekt hingekommen. "Ich glaub es ist besser, wenn wir die zusammen nehmen", meinte Gideon, da er sah, wie ich mich mit der Kiste bereits auf den ersten Metern abschuftete. Nach gefühlten tausenden von Umzugskartons und Kisten aus den Möbelgeschäften taten meine Arme weh und ich war froh, endlich oben angekommen zu sein.
"Oh, schon vier Uhr nachmittags. Tea Time, Prinzessin. Kann ich ihnen in meiner Wohnung einen anbieten? Kuchen oder Kekse müsste ich auch noch da haben", sagte Gideon, als wir die Kiste erschöpft abgestellt hatten.
"Gerne", antwortete ich ihm. Über die letzten Stunden hinweg hatte ich gar nicht bemerkt, wie hungrig ich auf einmal war. [i]Du konntest dich an ihm halt einfach nicht satt sehen[/i], sprach die kleine Stimme in meinem Kopf mit mir. Ob sie wohl Recht hatte?



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Ich kann es kaum glauben - über 400 Leser habe ich bei dieser Geschichte schon. Danke, danke, danke!

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