Arrival (28)

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"Du bist dir sicher, dass sie kommen werden?"
Jimin nickte. Sie würden kommen, er konnte es fühlen.
Vor einem Tag hatte er ein Dutzend Krähen ausgesandt mit jeweils einer Nachricht.
"Weißt du überhaupt, wer sie sind?", fragte Jungkook und biss von seinem Burger ab. Der Orangehaarige und der Alpha saßen gerade in einem kleinen Imbiss in der Stadt. Der Schwarzhaarige hatte eine Auszeit verlangt und Jimin einfach mitgeschleppt. So genossen sie die Mittagssonne und das rege Treiben der Stadt.
"Ich habe sie als Kind kennengelernt. Mehr weiß ich nicht."
Natürlich was er riskant und naiv, aber vielleicht, vielleicht würden sie Hilfe bekommen. Taehyung hatte geschätzt es seien zwanzigtausend Mann, der gegnerischen Armee. Danach musste Jimin sich erstmal setzen. Mit Familien, Verwandten und dem Rat der Wölfe würden sie nie auf eine solche Anzahl kommen. Deswegen musste Jimin auf das, was die Göttin gesagt hatte zurückgreifen. Ein weiteres Problem war der Gegenstand auf dem Grund des Teiches. Er musste ihn bald finden. Und er hatte Jungkook mit Absicht nicht eingeweiht. Er würde ihn nicht gehen lassen. Nicht ohne sich vorher mit den Göttern anzulegen.
Jimin erwachte aus seinen Tagträumen, als Jungkook das Geld für ihr Mittagessen auf den Tisch legte.
"Komm mit", er zog ihn an der Hand hinter sich her.
Der Marktplatz war gefüllt mit Kinder, Rentner und Musiker. Die Lieder, die gespielt wurden, zauberten dem Orangehaarigen ein Lächeln auf die Lippen. Jungkook beobachtete den Kleineren. Sein Lächeln....er könnte dahinschmelzen. Und diese strahlenden Augen. Jetzt, in diesem Moment, merkte man nichts von all dem grauenvollen Unheil, dass auf sie wartete. Jetzt gerade schien die Welt noch in Ordnung. In ihrer Herrlichkeit unermüdlich. In ihrer Schönheit unverbesserlich.
Ein neues Lied begann und Jungkook ergriff die Hand seines Seelengefährten und führte ihn zur Mitte des Marktplatzes.
Und dann begannen sie zu tanzen.
"Ich wusste gar nicht, dass du so ein guter Tänzer bist", staunte Jimin atemlos, als der Schwarzhaarige ihn passend zur Musik herumwirbelte. Ein Lachen entfloh ihm.
"Ich habe viele Geheimnisse von denen du noch nichts weißt", grinste er schelmisch. Die klatschenden Zuschauer unterstützten die beiden bei ihrem Tanz und Jimin vergaß für einen Augenblick seine Sorgen.
Mit Jungkook schien alles perfekt.
Nachdem das Lied verklungen war, nahm der Alpha das Gesicht des Kleineren zwischen die Hände.
"Das ist das schönste erste Date", sagte er und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Jimin schloss einfach seine Augen, genoss die Wärme der weichen Lippen, genoss den Moment der Zuneigung, genoss die Liebe, die Junkook ihm schenkte.

Die Menschen, welche um sie herumstanden, fingen an zu klatschen, zu pfeifen, sich zu freuen. Und Jimin konnte nicht anders als in ihren Kuss hineinzulächeln.
Ja, jetzt gerade war alles perfekt.
"Also, Mister Ich-mach-einen-auf-Märchenprinz was machen wir jetzt?", erkundigte sich der Orangehaarige schmunzelnd, während sie die verwinkelten Gassen entlang liefen.
"Nun, Mister Ich-bin-eine-kleine-Prinzessin werde ich dir etwas zeigen."
Jungkook führte sie zu einem kleinen Geschäft abseits der normalen Einkaufsstraße. Der Laden, vor dem sie Halt machten, hatte einen grünen Anstrich, sah uralt aus und verkaufte Schmuck.
"Herr Jeon, es ist schon viel zu lange her", begrüßte sie eine ältere Dame. Ihre weißes Haar fiel ihr als Flechtzopf den Rücken hinunter.
"Das ist es, Frau Kim. Ich wollte vorbeischauen, um meine telefonische Bestellung abzuholen."
Die Frau quittierte seine Aussage mit einem Nicken und verschwand im Hinterzimmer. Jimin derweil sah sich um. Filigrane Ketten, Armbänder und Ohrringe hingen an kleinen Haken oder lagen auf Samtpolsterungen. Der Orangehaarige wusste gar nicht, wo er zuerst hinschauen sollte, alles war unglaublich schön. Wie funkelnde Sterne am Nachthimmel.
"Hier ist sie!", Jimin drehte sich um. Jungkook hielt eine kleine Schatulle in der Hand.
"Für mein Licht."
Die Augen des Orangehaarigen wurden riesig.
"Was? Das, ich, das kann ich nicht annehmen."
Der Ring, der ihm mit einer Intensität von tausend hellen Sternen entgegen strahlte, war wunderschön. Kleine schwarze Smaragde waren zwischen den anderen eingesetzt. Sie umwoben einander perfekt. Wie Jimin und Jungkook. Tag und Nacht. Licht und Dunkelheit. Er war der Schattenkönig und Jimin der Lichtbringer.
Der Größere nahm den Ring vorsichtig aus der Schatulle. Erst jetzt bemerkte Jimin, das Wort, welches eingraviert wurden war.
Survivor
Und es rührte ihn zu Tränen. Es bezog sich auf seinen Überlebenskampf in diesem Labor. Seinem Kampf gegen den Tod. Gegen die Schmerzen und das Leid.
"Ich hole sofort meine alte Polaroid Kamera! Dieser Moment muss festgehalten werden", sprach Frau Kim. Doch Jimin hatte nur Augen für seinen AnamCara. Und Jungkook wusste, dass der Orangehaarige sprachlos war, dass er kein Danke herausbringen konnte und er fand es in Ordnung.
"Einmal bitte lächeln!"
Jungkook legte einen Arm um die Taille des Kleineren und zeigte sein größtes Lächeln und Jimin tat es ihm gleich, wobei er den Ring an seinem Finger ebenfalls präsentierte.

Auf dem Nachhauseweg, wo Jimin den Wind auf Jungkooks Fell fühlte, konnte er nichts anders außer zu lächeln. Er konnte es immer noch nicht fassen und griff nach dem Bild in seiner Tasche.
Er würde es nie verlieren.
Der Schulhof war normalerweise an Nachmittagen nie leer, nie trostlos, aber seit dem gestrigen Tag war kein menschlicher Schüler an dieser Schule. Jimin empfand es als beängstigend.
Der Schwarzhaarige hatte sich zurückverwandelt und zusammen liefen sie gerade durch den Eingang des Schulgebäudes, als sie eine aufgescheuchte Somi sahen.
"Jungkook! Der Göttin sei Dank!! In der Cafeteria sind vor zwei Minuten fünf Gestalten aufgetaucht", sie schluckte schwer. "Es sind Vampire."
Jimin riss die Augen auf und Jungkook fing an zu knurren. Vampire kamen nicht auf die Reviere von Wölfen.
Was wollten sie also hier?
Gemeinsam rannten sie zu dem großen Saal. Doch als Jimin die getrennten Fraktionen sah, die Wölfe in Angriffsstellung und die fünf Vampire unter ihren Kutten auf der anderen Seite, wurde ihm eins klar.
Er hatte sie gerufen.
"Jonghyun!!!", entkam es ihm.
Die Fünf nahmen ihre Kapuzen herunter und zum Vorschein kamen überaus attraktive Männer.
Jimin rannte auf ihn zu und sprang in seine Arme. Die Beine schlangen sich fest um seine Taille.
"ChimChim! Man bist du groß geworden. Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, warst du so hoch wie mein Knie", lachte der Blondhaarige und wuschelte ihm durchs Haar.
"Ähm, hallo? Wir sind auch noch da?", meldete sich Key zu Wort und zog Jimin von Jonghyun weg, um ihn zu umarmen. Fest zu umarmen, sodass er keine Luft mehr bekam. Hätte Jungkook nicht geknurrt, hätte er wahrscheinlich nicht aufgehört.
Abwehrend nahm er die Hände weg und blickte zu dem Alpha, der an Jimins Seite geeilt war.
"Was sucht ihr hier?", verlangte er zu wissen. Taemin, der etwas abseits stand übernahm das Wort:
"Wir bringen Soldaten, so wie Jimin es gefordert hat."

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Ich habe Jonghyun mit Absicht unsterblich gemacht.
Möge er in Frieden ruhen.

Von links nacht rechts:Onew, Key, Taemin, Jonghyun, Minho

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Moon Child [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt