Lie (7)

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Krawatten waren ein Grauen geschickt vom Teufel höchstpersönlich, dass wurde ihm jetzt klar.
"Kommst du, Kleiner?", fragte Namjoon, nachdem er an Jimins Zimmertür geklopft hatte. Der Blonde wurde aus seinen Gedanken gerissen und wandte sich von dem Spiegel ab. Der Größere hatte sich bereit erklärt ihn zu seinem neuen Klassenzimmer zu begleiten, damit er nicht hilflos umher irren würde.
"Wie geht es Youngjae?", fragte der Blonde beiläufig, als sie die Gänge durchschritten. Da Jimin nicht mehr fähig gewesen war seine Augen an dem gestrigen Nachmittag offen zu halten, hatte er die Rückkehr von Youngjae nicht mehr mitbekommen.
"Ihm geht's soweit gut. Als wir ankamen, waren sie noch dabei sich neu zu formieren, demzufolge hatten wir ein leichtes Spiel und konnten sie überraschen. Youngjaes Verletzungen waren schon am abheilen, trotzdem wurde er auf die Krankenstation gebracht und wird dort überwacht."
Youngjae würde stark sein, da war er sich sicher, schließlich hatte er Jaebum an seiner Seite. Und das Rudel.
Vor dem Raum kamen sie zum Stehen. Namjoon verabschiedete sich mit einer schnellen Handbewegung und ließ ihn allein. Der Blonde atmete tief durch.
Du bist Jimin!
Und du gibst nicht auf!
Die Lautstärke, die aus dem Klassenzimmer tönte, schlug Jimin direkt ins Gesicht, als er den Raum betrat. Der Weißhaarige, welchen er schon öfter gesehen hatte, kam auf ihn zu gerannt und umarmte ihn überschwänglich. Augenblicklich versteifte sich Jimin. So viel Nähe war er nicht gewohnt.
"Danke, dass du meinen Hyung gerettet hast."
"Man Jackson, lass ihn doch erstmal eintreten", mahnte ein breitschultriger blonder Junge. Jimin konnte ihn als den Wolf identifizieren, der das Foto am Vortag organisiert hatte.
"Ich bin Mark und dieser lebhafte Typ neben mir ist Jackson."
Bevor er etwas erwidern konnte, kam auch schon ein Mädchen auf ihn zu. Ihr braunes Haar schwang bei jeder Hüftbewegung hin und her.
"Du bist also der Retter", schnalzte sie mit der Zunge.
"Ich bin Chungha. Wenn du mal Lust hast, können wir zusammen was unternehmen", grinste sie katzenhaft und machte auf Absatz kehrt.
"Einfach ignorieren. Wir wissen auch nicht, was mit ihr nicht stimmt", winkte Mark ab.
"Jiminie!!!", ertönte es vom anderen Ende des Raumes und Taehyung fuchtelte wild mit seinen Armen herum.
"Neben mir ist noch ein Platz frei!", flötete er. Jackson verdrehte die Augen und rief zurück: "Kannst du mal ruhig sein, wir wollen hier was besprechen."
Die Tür zum Klassenzimmer wurde aufgerissen und ein mürrisch dreinblickender feminin aussehender Mann trat ein.
Schlagartig saßen alle auf ihren Plätzen und es wurde mucksmäuschen still.
Was war denn jetzt los?
"Huch, du musst der neue Schüler sein nicht wahr?"
Unfähig irgendetwas zu sagen, nickte er bloß. Für diesen Mann müsste das Wort Schönheit neu definiert werden.
"Freut mich. Ich bin Kim Heechul."
Er feuerte sein Heft auf das Pult, welches vor der Tafel stand und lächelte in die Runde.
"Sooooo, Klasse-", er zeigte auf ihn, "das ist Jimin. Seid nett zu ihm. Du kannst dich neben Taehyung setzen."
"Ganz böser Fehler", murmelte Yoongi verschlafen und Jimin sah ihn schmunzelnd an. Warum saß er überhaupt in der ersten Reihe?
Nachdem er sich hingesetzt hatte, fiel ihm auf, dass er gar kein Schreibzeug hatte. Und auch keinen Block. Taehyung hatte seinen leeren Tisch bemerkt und gab ihm ein paar Stifte und Blätter.
Und so begann sein erster Schultag.

Vier Stunden später lag er mit dem Kopf auf der Bank und hoffte auf Erlösung. So hatte er sich den Unterricht defintiv nicht vorgestellt. Nicht so...so langweilig. Insgeheim hatte er sich drauf gefreut in einem Klassenraum zu sitzen und mit seinem Nachbar zu tuscheln oder Zettelchen zu schreiben. Aber nichts dergleichen war passiert. Taehyung hatte fleißig mitgeschrieben und ihn völlig vergessen.
Nichtsdestotrotz fand er das Miteinander der Klasse unterhaltsam. Und er hatte Spaß seine neuen Klassenkameraden in den Pausen zu beobachten.
"Kommst du? Jetzt gibt's Mittag!", freute sich der Rothaarige. Jimin packte sein loses Zeug zusammen und folgte dem Wolf.
Die Cafeteria war rappelvoll. Eine Schlange hatte sich bis zur Tür gebildet. Und der Blonde sah mit großen Augen umher.
Taehyung lotste sie währenddessen zu einem Tisch, wo auch schon Jin und der Rest saßen. Gerade wollte sich Jimin setzen, als er ein leichtes Tippen auf seiner Schulter vernahm. Er drehte sich um und zwei strahlende Augen blickte ihm entgegen.
"Hey", sagte der Blauhaarige, "Ich bin Youngjae und wollte mich noch einmal persönlich bei dir bedanken."
Er verbeugte sich tief, wodurch Jimin die Röte bis in die Ohren stieg. Viele der Schüler hatten sich zu ihnen gedreht.
"Ach was. Es war das einzig Richtige", winkte er ab und half ihm sich aufzurichten. 
"Wie geht's dir?", wollte ein Mädchen mit blonden welligen Haar wissen. Sie war schön, stellte Jimin fest.
"Viel besser. Die Krankenstation kann ware Wunder bewirken. Danke der Nachfrage, Momo", zwinkerte Youngjae. Kurz darauf verabschiedete er sich wieder.
Er wollte sich setzen, als er wieder gehindert wurde. Diesmal erkannte er seinen neuen Lehrer. Kim Heechul.
"Würdest du kurz mitkommen?", fragte er höflich. Jimin sah hilfesuchend zu dem Tisch, doch die Anwesenden sahen ihn nur ahnungslos an. Er nickte langsam.
Hinter dem Schwarzhaarige herlaufend, zerbrach sich der Blondhaarige den Kopf, ob er irgendwas falsch gemacht hatte.
Ihm fiel beim besten Willen nichts ein.
Der Raum, den sie betraten, war abgedunkelt. Zwei weitere Männer, die ihm unbekannt waren und Chanyeol saßen auf einer Couch.
"Du brauchst keine Angst haben, wir wollen dir nur ein paar Fragen stellen", erläuterte Herr Kim.
"Die zwei Anwesenden, neben Chanyeol sind Park Jung-Su oder Leeteuk und Lee Hyuk-Jae, aber die Schüler nennen ihn nur Eunhyuk."
Er nickte still und setzte sich ihnen gegenüber. Jimins Herz fing an zu rasen.
Oh Göttin, Oh Göttin, sie würden ihn rausschmeißen.
"Du hast nichts zu befürchten. Wir wollten dich lediglich in Kenntnis setzen, dass der Rat der Alphas entschieden hat, dass du bleiben darfst", sagte Leeteuk.
"Aber wir müssen sicher stellen, dass du keine Gefahr für uns bist. Zum Wohle der Schule."
Jimin nickte. Er wusste selbst nicht, ob er der Feind war.
"Hyuk-Jae besitzt die Gabe der Ehrlichkeit. Er kann Lügen und Wahrheiten herausfiltern."
Der Blonde ließ es über sich ergehen. Die Gabe des Braunhaarigen umfing ihn und Leeteuk stellte die Fragen. Name, Alter, Geburtstag- und Ort waren schon schwierig. Er hieß Jimin. Mehr wusste er nicht und die Gabe akzeptiert seine Antwort. Wie er hier gelandet war und wo er davor war, konnte er ebenfalls nicht beantworten. Und die Gabe verstand es. Sie machte ihm keinen Druck, sondern wärmte sein Inneres.
"Da ist eine Tür in mir. Sie ist verschlossen und ich weiß nicht, was das bedeutet", antwortete er ehrlich.
Nachdenklich sah Heechul ihn an.
"Es kann sein, dass du ein Trauma erlitten hast, durch Gewalt, deswegen hat dein Körper diese Tür verschlossen. Als Schutzmaßnahme."
Jimin nickte verstehend. Das ergab Sinn. Jedoch zu fragen, wie man das Beheben konnte, traute er sich nicht. Er würde einfach abwarten.
"Ich denke, das reicht für heute. Du bist keine Bedrohung. Aber wenn sich bei dieser Tür etwas regt, kannst du immer zu mir kommen", bot Eunhyuk an.

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Eunhyuk

Eunhyuk

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Leeetuk

Soooo, ein neues Kapitel ist da.
Ich hoffe, es hat euch gefallen!

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Lg Erin

Moon Child [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt