Moon Child [JiKook]

History (24)

Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fensterscheiben des Schulgebäudes und der Orangehaarige überlegte, was er von dem Geschriebenen halten sollten, dass vor ihm auf dem Tisch lag.
Nach dem gestrigen Tag wurde die Cafeteria sowie die Bibliothek unzugänglich gemacht, weswegen Jimin gerade in einem leeren Klassenzimmer saß und das Buch studierte, welches er aus der Gruft mitgenommen hatte.
"Hier steckst du!"
Jungkooks Kopf lugte durch die Tür und er kam hereinmaschiert.
"Meine Tante möchte dich sprechen."
Jimin zog eine Augenbraue hoch.
"Es wird nichts Schlimmes sein. Komm schon."
Der Schwarzhaarige streckte ihm die Hand entgegen und Jimin ergriff diese nach kurzem Zögern. Mit der anderen Hand drückte er sich das Buch an die Brust. Während sie durch das Schulgebäude schlenderten, fielem dem Orangehaarige die Blicke der Schüler auf. Röte schoss ihm ins Gesicht, als ihm klar wurde, dass er immer noch Jungkooks Hand hielt. Er wollte sie abschütteln, doch der Alpha ließ nicht locker. Ergeben senkte er seine Hand wieder und mit einem Seitenblick konnte er Jungkooks Lächeln sehen. Jimin verdrehte die Augen. Spinner.
Hingegen den Erwartungen des Orangehaarigen gingen sie nicht in das Büro der Direktorin, sondern in den Konferenzraum. Dort warteten schon einige Alphas und auch die Direktorin. Lia und Nari waren ebenfalls da.
"Erklärt mir, was ihr in diesem Abteil zu suchen hattet", fordete Direktorin Lee und sah Jimin und die Zwillinge an.
Der Omega schluckte schwer. Panik machte sich in ihm breit und er öffnete den Mund, um ihn gleich wieder zu schließen.
"Wir haben Jiminie geholfen etwas zu suchen", antwortete Lia ehrlich.
Oh Göttin, er würde von der Schule geschmissen werden. Er würde Jungkook zurücklassen müssen. Er würde....
Du bist Jimin!
Und du gibst nicht auf!
"Ich habe ein Buch gesucht."
Er schluckte seine Unsicherheit hinunter und blickte in die Augen der Direktorin.
"Und zwar über die Geschichte der Mondgöttin. Jedoch gab es kein brauchbares Buch in der Bibliothek. Bis die Zwillinge meinten, es gäbe einen alten Teil, der nach dem Umbau vergessen wurde."
Die beiden Neunjährigen nickten zustimmend.
"Und woher wusstest ihr davon?", wandte sich Frau Lee zu ihren Kindern.
"Na von der Schildkröte."
"Genau, Herr Lincoln", grinste Nari.
Jetzt waren die anderen Alphatiere irritiert wie es Jimin am Vortag war. Die beiden waren keine Wölfe, also woher kam die Macht mit Tieren zu sprechen? Bevor sich jemand dazu äußern konnte, drehte sich Sunmi wieder zu ihm.
"Was war so dringend, dass der Beschützer dieser Gruft ausbrechen musste? War es das wert?"
Durch ihre Worte fühlte sich Jimin schuldig. War es das wert? Er starrte nach draußen zu dem Regen der seit Stunden niederfiel. Der Bäume und Sträucher mit Wasser versorgte. Der gegen die Trockenheit ankämpfte, um eine Dürre zu vermeiden.
"Ja, dieses Buch war es wert."
"Was genau suchst du? Und versuch mir nicht auszuweichen. Oder ich lasse Seokjin holen", ihre Augen durchlöcherten ihn förmlich. Dann blickte er zu Jungkook, der ihn aufmunternd anlächelte, während er seine Hand drückte.
Jimin begann auf seiner Lippe zu kauen. Sollte er es wagen? Sie würden ihn für verrückt halten. Ihn abschieben.
Er atmete tief durch.
"Ich habe mit der zweigesichtigen Göttin gesprochen."
Die Anwesenden starrten ihn ungläubig an.
"Am Teich, oder?", fragte die Direktorin. Woher wusste sie davon? Jimin nickte und erzählte die ganze Geschichte. Als er geendet hatte, war Stille durch den Raum geschlichen. Jeder hing seinen Gedanken nach und der Orangehaarige wusste, dass sie abwägten, ob sie ihm glauben sollten. Der Druck an Jimins Hand ermutigte ihn. Jungkook war auf seiner Seite. Das brachte sein Brustkorb zum Flattern.
"In dem Buch habe ich gelesen, dass der Mann der Göttin ein Omega war. Und ich vermute, dass deswegen diese Experimente nur bei ebensolchen Wölfen funktionieren."
Frau Lee ging zum Fenster.
"Das ist ein Problem."
"Wie wäre es, wenn wir diese Omega-Lager ausfindig machen und somit verhindern, dass diese Kreaturen gezüchtet werden?", schlug Shownu vor und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Das würde zu lange dauern. Außerdem wissen wir nicht, wie lange sie diese Armee schon bilden", entgegnete Jungkook und umrundete den Tisch, um sich an seinen Platz zu setzen. Mit einer Handbewegung symbolisierte er dem Orangehaarigen nachzukommen, was Jimin auch tat.
"Es scheint so, als würden sie auf etwas warten, nur auf was?", wollte Jennie wissen.
"Youngjae hat mir erzählt, dass sie in die Schule wollen, aber der Schutzwall der Hexen zu stark sei, um ihn zu überwinden. Deswegen suchen sie einen anderen Weg", erklärte Jaebum. Er wirkte auf Jimin wesentlich entspannter als bei ihrer ersten Begegnung.
Das bedeutete aber, dass in der Schule irgendwas sein musste, was sie brauchten.
"Vielleicht suchen sie diesen Gegenstand aus dem Teich der Göttin. Vielleicht fürchten sie sich vor dessen Macht", warf Solar ein.
Zustimmendes Gemurmel von allen Seiten. Jimin hingegen glaubte dem nicht.
Es musste etwas anderes sein.
"Wie dem auch sei, wir müssen die Lage weiterhin im Auge behalten. Die Patrouillen werden verstärkt und auf fünf Wölfe erhöht. Wir gehen kein Risiko ein", sprach Jungkook sein Machtwort und die anderen Wölfe nickten. Damit war die Besprechung vorbei und Jimin konnte erleichtert aufatmen. Er war nicht von der Schule geflogen. Die Letzten im Raum waren Jungkook, Jimin und Sunmi.
"Danke für deine Ehrlichkeit, Jimin.", sagte die Tante des Schwarzhaarigen.
"Wir müssen jetzt überlegen, wie du diesen Gegenstand oder was auch immer es ist, von dem Grund des Teiches holst."
Darüber hatte sich der Orangehaarige schon den Kopf zerbrochen. Laut den Legenden war der Teich unendlich tief. Wie sollte er es also schaffen zu überleben?
"Nein", war Jungkooks Aussagen dazu und man sah, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hatte und auf den Tisch starrte.
"Er ist mein AnamCara und wird sich nicht einer solchen Gefahr aussetzen."
Jetzt ging das schon wieder los, seufzte der Kleinere innerlich.
"Jungkook. Ich kan-", mit einer Handbewegung brachte Frau Lee Jimin zum Schweigen.
"Jungkook. Er wurde auserwählt. Du kannst dieses Schicksal nicht ändern", versuchte seine Tante ihn zu beschwichtigen.
"Oh doch. Und wenn ich dafür die Götter oder die Göttin erzürne, es wäre mir egal. Ich würde sie alle vernichten."
Jimin war sprachlos für einen Moment. Jungkook wäre bereit für ihn zu Sterben? Er wäre bereit für ihn sein Leben, seine Freunde, einfach alles aufzugeben, obwohl sie einander noch nicht allzu lange kannten? War das Liebe?
"Tut mir leid. Die Entscheidung ist längst gefallen."

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Vielen Dank!

Am 23.5.2020 haben wir die 1K geknackt. Ich weiß, in diesem Universum voller unglaublicher Geschichten ist das Nichts, aber es macht mich trotzdem glücklich.

Ich möchte mich ganz herzlich bei:

lin_krrs

alischen135

TinaBaar

tillilion

axchimchim

bedanken, dass ihr von Anfang an an diese Story geglaubt habt, dass ihr dabei seid und mich unterstützt. Vielen vielen Dank.
Ich bedanke mich auch bei den stillen Lesern und Leserinnen sowie all denen, die noch in den Geschmack dieser Geschichte kommen werden. XD

Erin🌸