Ich weiß nicht wie lange ich schon hier liege, aber als ich aus meiner eigenen Dunkelheit erwache umschließt mich auch schon die Dunkelheit der Nacht. Mein Körper fühlt sich extrem ausgelaugt und taub an. Nach und nach kommt ein bisschen Gefühl in meine Glieder zurück und ich merke jetzt erst, wie mein ganzer Körper kontinuierlich zittert. Ich versuche mich zu bewegen und merke, wie etwas an meinem Körper herunter gleitet als ich mich langsam aufrichte. Wo zur Hölle kommt die Decke bitte her? Und wenn ich so drüber nachdenke, lag ich nicht in meinem Erbrochenen als ich bewusstlos geworden bin? Ich schaue mich um und entdecke, wie ein paar Meter entfernt an einem kleinen Lagerfeuer zwei Personen sitzen. Die zwei gucken mich an, bewegen sich allerdings nicht.
„Geht es dir etwas besser?" fragt Shoto mich.
Ich antworte nicht, sondern nicke nur leicht.
„Dann sollten wir so langsam mal zurück zum Wohnheim. Kannst du aufstehen?" Dieser Izuku macht sich immerzu Gedanken um andere. Aber bitte was veranlasst ihn sich über mich Gedanken zu machen? Eigentlich will ich ihn das auch fragen, bekomme es allerdings nur hin den Kopf zu schütteln.
„Dann muss einer von uns dich eben tragen." Aussprechen tut es zwar Izuku, aber in diesem Moment ist Shoto schon aufgestanden und kommt auf mich zu. Er dreht mir den Rücken zu und kniet sich vor mir hin. Mit dieser Geste überfordert senke ich meinen Blick.
„Na komm ich helfe dir..." Und schon werde ich von Izuku leicht angehoben und auf den Rücken des anderen bugsiert. Man komme ich mir blöd vor. Mit dem bisschen Kraft, was ich wieder in den Händen habe halte ich notdürftig an Shotos Shirt fest. Ich rieche von oben bis unten nach Erbrochenem und außerdem sehe ich total dämlich aussehen, so zerknautscht und dreckig wie meine Uniform ist.
Langsam erhebt sich Shoto wieder und nachdem Izuku die Decke zusammen gefalten und sich unter den Arm geklemmt hat, machen wir uns auch schon auf den Weg. Eigentlich rechne ich die ganze Zeit damit, dass einer von beiden etwas zu meinem Zustand oder der Situation von vorhin sagt. Aber ich warte vergebens. Vorsichtig lehne ich meinen Kopf gegen Shotos. Dieser zeigt keinerlei Anstalten sich dagegen zu wehren, was mich ein bisschen beruhigt. Ich schließe meine Augen und versuche meinen Körper wieder so weit unter Kontrolle zu bringen, dass wenigstens das Zittern aufhört. Nach ein paar Minuten ist es mir schließlich gelungen und ich entspanne mich etwas.
Der Weg zum Wohnheim kommt mir jetzt viel weiter vor als vorhin. Wahrscheinlich habe ich das vorhin durch das Adrenalin nicht so wahrgenommen. Kann ich diesen Tag bitte einfach vergessen und wieder einschlafen? So KO wie ich mich fühle dürfte zumindest das mit dem Einschlafen kein Problem darstellen.
„...tut mir Leid wegen vorhin...." Flüstere ich in Shotos Ohr bevor ich meine Augen wieder schließe und kurz darauf weg nicke.
„Hey Shoto warum bleibst du stehen, ist alles ok?"
„Shiori hat sich .... gerade entschuldigt...."
„Ich glaube das von vorhin hat sie doch ziemlich mitgenommen..."
Ich zucke zusammen, als mich eine Hand unsanft an der Schulter packt und schüttelt. Ich öffne die Augen und sehe, wie Tenya zu mir spricht, aber irgendwie höre ich ihn extrem gedämpft. Müde und mit steifen Gelenken drehe ich mit auf den Rücken und stelle fest, dass ich auf einer Couch im Wohnbereich liege. Die beiden wollten mich wahrscheinlich nicht extra in mein Zimmer bringen und haben mich einfach auf die Couch gelegt. Naja zumindest ist die bequemer als der Erdboden. Ich fahre mir mit meinen Händen durchs Gesicht und richte mich langsam auf. Das dämpfende Druckgefühl in meinen Ohren ist wieder weg und so kann ich zumindest den Rest von Tenyas Standpauke hören.
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Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)
FanfictionShiori ist 16 und kämpft jeden Tag ums überleben. Nicht nur Gangster und Schurken wollen ihr ans Leder, nein auch manche Helden versuchen sie loszuwerden. Doch dann muss sie plötzlich das erste mal die Schulbank drücken und ihre Definition zwischenm...