Gott sei Dank hatte der Aggrobubi was Besseres zu tun, als uns zu begleiten. Mir ist bei Eijiros Frage aber sowas von mein Herz in die Hose gerutscht, dass ich ihm fast in dem Moment noch an den Hals gesprungen wäre. Wie konnte er nur so eine blöde Frage stellen? Und dann auch noch so schmerzfrei, als sei alles ganz normal zwischen uns und als habe das Gespräch heute Nachmittag nie stattgefunden. Pfe, Spinner! Der kann echt von Glück reden, dass es nur bei uns beiden geblieben ist. Dafür bereue ich ein bisschen, dass ich überhaupt auf dieses Angebot eingegangen bin. Mir tut alles weh wegen diesem blöden Kurs und so quäle ich mich jetzt auch noch durch die Stadt. Ich muss echt verrückt sein, beziehungsweise muss ich mein Hirn vorhin beim Nachhilfekurs vergessen haben. Vielleicht, aber auch nur vielleicht habe ich es vorhin aber auch einfach eingeschmolzen, als mir diese Schülerin dieser Shiketsu wieder mal blöd gekommen ist. Unglaublich, dass ich mittlerweile sogar schon so weit bin, dass ich mir den Namen dieser dämlichen Schule merken kann. Ein Glück ist es aber noch nicht so weit, dass ich mir auch noch die Namen von diesen Spinnern merke. Ich glaube dann ist wirklich alles verloren.
„Haben wir auch alles?"
„Zumindest alles, was Yiro haben wollte glaube ich." Gott, warum kann der Kerl sich seinen Mist nicht selber holen? Klar ist es praktisch, dass er nicht selber laufen muss, aber come on, das musste nun wirklich nicht sein. „Ich brauch aber noch ein bisschen was." Und schon lenke ich meine Schritte in den übernächsten Gang.
„Was genau suchst du denn? Vielleicht kann ich ja hier drüben gucken."
„Ein bestimmtes Currygewürz."
„...Curry?.....Sag mal..." Mh? Eijiro bricht mitten im Satz ab und als auch nach einigen Sekunden nichts kommt, drehe ich mich zu ihm um, nur um in sein erstauntes gut gelauntes Gesicht zu schauen.
„Sei bloß still! Nach der Sache mit dem Plüschtier hat er sich immerhin auch wieder gefangen was das beschissene Verhalten angeht."
„Du bist echt der Wahnsinn Shiori! Aber wie heißt es so schön: Tate sagen mehr als tausend Worte." Wie ich ihn manchmal hasse. „Ach und zu dem Hasen..."
„Fresse halten Steinchen, sonst setzt es was!" Erst habe ich noch das Gefühl er will trotzdem einfach mit dem fortfahren, was er angefangen hat auszusprechen, aber dann belässt Eijiro es doch darauf. Stattdessen hält er mir zwei kleine Behälter mit Currygewürzen hin. Ich lese mir kurz die Beschreibung und die Zusammensetzung durch und letztendlich landen beide im Korb. Ich habe mich bisher noch nicht wirklich mit scharfen Essen, insbesondere Curry, beschäftigt, aber da ich jetzt einen mehr als triftigen Grund habe es doch mal zu tun....naja also mehr als was dazulernen kann ich nicht. Egal ob es um das Essen oder ob es um Gefühle geht. Gott, warum musste mir dieser Blödmann von Eijiro auch vorschlagen, dass ich auf diesen Trottel zugehen soll? Und dann auch noch mithilfe von seinem Lieblingsessen. Ach fuck, was soll der Scheiß eigentlich? Ich gehe sonst nie auf Menschen zu. Das widerspricht völlig meinem Wesen. Vor allem geht mir der Aggrobubi seit Tagen auf die Nerven und ignoriert mich sogar mittlerweile einfach nur noch. Also verdient hätte der definitiv was anderes als dass ich ihn noch bekoche. Zwar kam von Izuku letztens ein ähnlich blöder Vorschlag, aber wirklich sinnvoll finde ich es trotzdem nicht. Auch wenn es von zwei Personen kam, die den Blonden mehr als gut kennen und leider Gottes auch viel zu gut einschätzen können, wie er reagiert.
„Das wird schon wieder mit euch beiden, glaub mir." Kommt es ein paar Minuten später von dem Rothaarigen neben mir.
„Verdammt hör auf so geschwollen daherzureden! Bei dir hört sich das immer so an, als wäre da sonst was zwischen uns." Doch statt einer weiteren blöden Äußerung bekomme ich lediglich ein freches Gekicher reingedrückt. Der Kerl ist echt bekloppt. Ich sollte ihm wahrscheinlich dankbar sein, aber ich sehe das jetzt mal als Ausgleich für seinen dämlichen Vorschlag von vorhin. Gott sei Dank lässt Eijiro weitere Kommentare bezüglich dem Aggrobubi stecken. Dafür fängt er an von anderen Dingen zu labern und letztendlich machen wir guten alten Smalltalk und klappern alle Themen ab, die uns einfallen. Wir tauschen uns darüber aus, welche Musik gut ist und welche definitiv grottig ist oder was für Hobbys der jeweils andere hat. Wobei ich da nicht wirklich viel zu erzählen habe. Trotzdem ist es interessant, was Eijiro da alles auspackt. Bei dem Thema Games artet es dabei allerdings dermaßen aus, dass wir zusätzlich in einem kleinen Laden mit Konsolen und Spielen gehen. Und dabei wollten wir nur was zu essen holen.... Letztlich verlassen wir den Laden erst nach einer halben Stunde wieder und Eijiro ist um ein Game reicher und um einiges an Geld ärmer. Geschlagene zehn Minuten switcht seine Laune von ‚Yippie-endlich habe ich dieses geile Spiel' über ‚Ob ich damit nicht lieber hätte warten sollen' zu ‚Scheiße meine Mutter bringt mich um, wenn sie das erfährt'. Das einzige, was mir dazu einfällt ist den Kopf zu schütteln. Dabei lasse ich es mir aber nicht nehmen wie beschränkt zu grinsen. Er ist und bleibt ein Trottel. Liebenswert, aber manchmal echt zum verrückt werden. Nach einer Weile keimt in mir die Frage, ob sich so ein ‚normales' Leben anfühlt. Ich werde nicht verfolgt, bin nicht eingesperrt und kann relativ sorgenfrei mit einer Person die ich mag plaudern. Fühlt sich so Freundschaft an? Irgendwie angenehm...Vor allem, da ich für ein paar Minuten alles andere, was mir meine Gedanken vernebelt, mal vergessen kann.
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Die Angst in mir... (BNHA - Fanfiktion)
FanfictionShiori ist 16 und kämpft jeden Tag ums überleben. Nicht nur Gangster und Schurken wollen ihr ans Leder, nein auch manche Helden versuchen sie loszuwerden. Doch dann muss sie plötzlich das erste mal die Schulbank drücken und ihre Definition zwischenm...