* Rätsel im Kopf *

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Ich springe jetzt knapp zwei Wochen nach vorne in der Zeit.
Nachdem wir uns zum ersten Mal küssten, vergang die vorher erwähnte Zeit, wie im Fluge.
Es wurde immer noch nicht über unseren Beziehungsstand geredet und mit Tom war auch alles gut, er sagte keine komischen Andeutungen mehr, wobei er das auch nicht konnte, da er wieder auf Tour war.
Mittlerweile war das okay, am Anfang fühlte ich mich ja immer noch relativ alleine gelassen, doch nun war es okay, immerhin hatte ich einen anderen männlichen Part in meinen Leben, den ich nerven konnte.

Lukas und ich waren in den zwei Wochen nicht einmal getrennt - okay, nur wenn einer von uns aufs Klo musste, aber das erklärt sich ja von alleine. Mal waren wir bei mir im Haus und ein paar Tage später wieder bei ihm, es war sehr ausgeglichen und das kribbeln von ersten Tag, war noch nicht verloren gegangen, im Gegensatz, immer wieder verzückten mich meine Gefühle von neuen.

Es war ein Samstag und wir waren in Lukas Wohnung. Doch es sollte ein besonderer Tag für mich, naja obwohl für uns werden, doch das roch noch keiner von uns.
Für den Abend hatten sich Steven, Tim und Basti angekündigt, die schon lange nicht mehr gesehen hätte und auch Lukas hatte nie auf die gelungene Verarsche von Steven reagiert.
Tatsächlich war ich schon am Vormittag aufgeregt, wie das aufeinandertreffen ablaufen würde.
Die Jungs hatten ja keine Ahnung, was zwischen mir und Lukas läuft, abgesehen davon wussten wir ja unseren Stand auch nicht.
Wiederum dachten vielleicht die anderen, dass sowieso was zwischen uns laufen würde, durch den Prank.
Wie würde Lukas zu mir sein, wenn seine Buddys dabei sind? Alles Fragen die in meinem Kopf rum schwirrten und mich an diesem Morgen ziemlich wortkark machten, da ich genug mit mir selber und meinen Gedanken zu kämpfen hatte.
Auch Lukas bemerkte das und während ich den Abwasch erledigte, tippte er mir von hinten auf die Schulter und als wäre ich ein offenes Buch, wusste er sofort, was in mir vorging und redete mir gut zu:
"Püppi, mach dir keinen Kopf über die Jungs, es ist ales gut. Die mögen dich."

Doch dieses zureden erweiterte nur meinen Fragenkatalog. Wie können mich welche mögen, die mich eigentlich nicht kennen, und in meinen Tiefpunktzeiten zu sehen bekamen? Ein Rätsel im Kopf folgte dem nächsten und meine Nervosität stieg an.

Dann war es endlich soweit, wir hatten Getränke im Kühlschrank gelagert, Snacks auf dem Wohnzimmetisch verteilt und Burger vorbereitet, falls der große Katerhunger einzieht.
Um acht war geplant, dass alle so langsam eintrudeln und zu meiner Überraschung waren auch alle relativ pünktlich.
Als erstes kam Tim und das Eis war gebrochen, als er mich lobte, dass meine langsam länger werdenden Haare wunderschön aussehen.
Dann kam Steven und ich hätte nix anderes erwartet, als das was kam. Er begrüßte mich herzlich mit den Worten: "Naaaa kleiner Nackedei?" auch das war wieder eine Anspielung auf die Verarsche. Trotzdem wusste ich wie es gemeint war und wir lachten beide.
Als letztes kam dann natürlich Basti, der, den ich am wenigsten von aen einschätzen kann und das ehrlich gesagt bis heute. Mal tickt er so und mal so. Er ist ein großes Kuriosum für mich.
Ohne ein großes Hallo stürmte er die Wohnung von Lukas und polderte direkt los, was für eine Scheiß Wohngegend das doch wäre und es einem Lottogewinn gleich ist, hier einen Parkplatz zu finden. Allerdings musste ich ihm da recht geben. Neukölln war und wir auch nie mein Bezirk werden.
Alle fanden ihren Platz im Wohnzimmer und deckten sich gleich ordentlich mit Getränken ein. Bevor einer sagt Parkplatzsuche und Alkohol passen nicht zusammen, den kann ich beruhigen, denn alle haben bei Lukas im Wohnzimmer genächtigt, nur ich hatte das Privileg neben dem Hausherren im Bett zu schlafen.
Tim und Steven machten es sich auf dem Sofa bequem, ich saß ihnen gegenüber auf einem Hocker, ebenfalls wie Lukas, der rechts neben mir saß und links an der Ecke saß Basti, quasi an der Stirnseite des Tisches, um alles genau betrachten und überblicken zu können. Eine typische Chefposition.
Alles war entspannt, wir machten Witze, unterhielten und tatsächlich auch über ernste Themen und die Jungs auch über Sachen, die eine mögliche Tour betrafen. Aber an dieser Stelle war ich raus. Ich hatte keine Ahnung von Tour Planung, Bühnenbild oder dergleichen. Tom wäre darauf sofort eingegangen und hätte seine Meinung kund getan.
Ich spielte an diesem Abend gerne mal die Kellnerin und hatte auch kein Problem damit, wenn mich jemand darauf ansprach, ihm doch bitte ein Bier zu holen. Manche denken jetzt vielleicht, daß machen die Männer extra, uns Frauen rumzukomandieren, aber wie gesagt, wenn die in ihrer Tourwelt sind, mache ich das gerne. Doch irgendwann stellte ich anscheinend ein Bier zu offensiv auf den Tisch und Tim durchlöcherte mich mit seinen Blicken. Ich wusste, dass jetzt irgendwas in seinem Kopf vor sich ging und versuchte den Blicken auszuweichen. Es konnte definitiv nix gutes sein, was jetzt kommen sollte. Bzw. Irgendwas auf das ich nicht vorbereitet bin und solche Gespräche mag ich ja garnicht.
Die Jungs beendeten das Tourthema und öffneten ihre nächsten Bierflaschen, die ich vor einigen Minuten auf den Tisch gestellt hatte.
Es war ruhig, doch dann kam das, was mir den Schweiß auf die Stirn trieb. Tom fing an, mich und Lukas auszutragen, genau das, was ich bereits erahnt habe...

Dann stand er einfach so da... (Alligatoah Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt