Kapitel 16. 🍬

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Sie hat mir tatsächlich ruhig zu gehört, doch ich sehe an ihrer Körperhaltung das sie alles anderes als ruhig ist.

Doch sie gibt mir eine Chance mich wenigstens zu erklären.

„Ich habe mir geschworen, bei dir alles richtig zu machen" da fängt sie an zu lachen, aber kein süßes Lachen, sondern ein ironisches Lachen.

„Wirklich..... ! ich habe mir geschworen, wenn ich mich nochmal verlieben sollte, versuche ich alles richtig zu machen.
Ich weis das ich versagt habe.
Ich konnte durch die ganzen Erlebnisse nicht mit ihr abschließen, obwohl sie jahrelang das Grauen in meinem Leben war, bis du kamst Lina.
Ich weis, das du mir zuhörst, um später sagen zu können, das du es dir angehört hast.
Aber bitte überleg nochmal, gib mir nur eine letzte Chance und du wirst es nicht bereuen!"

Sie lacht wieder.
Fuck!

„Ich würde es nicht bereuen? Ich kann mich erinnern das du es auch gesagt hast, bevor du mich das erste mal geküsst hast!"

Es versetzt mir einen Stich in die Brust.
Ich kann nichts dagegen sagen, weil sie recht hat.

„Es tut mir leid, das ich es damals gemacht habe!"
Flüstere ich, ich weis nicht ob sie versteht was ich meine.

„Ich hätte dich damals nicht verführen sollen, du bist noch so jung!"

Sie sagt einige Minuten nichts dazu, ich weiß nicht so recht damit um zu gehen. Deswegen zünde ich mir eine kippe an.

„Ich habe es gehasst das du rauchst!"
Sagt sie sanft, ich schaue mir noch einmal die Kippe an und werfe sie aus dem Fenster.

„Es hat immer deinen Körpergeruch übertönt, dann hatte ich abends nur den Qualm in der Nase!"

„Das hast du mir nie gesagt!"

Sie zuckt mit den Schultern, „ich dachte man akzeptiert seinen Partner so wie er ist, oder macht Kompromisse!"
Ich nicke, hätte ich mich überhaupt in ein 18 jähriges Mädchen verlieben dürfen?
Ich bin mittlerweile 25 und sie 19, das sind 6 Jahre, die ich schon länger im Leben stehe als sie.

Aber man hat diesen Altersunterschied nie gemerkt, sie ist so intelligent, und intellektuell, so weit das man denken könnte sie wäre älter als unsere ganze Gruppe.

„Ich bin nie Kompromisse eingegangen oder?" frage ich schuldig, sie schaut weiter konzentriert auf die Straße, und dann schüttelt sie den Kopf.

Es musste immer irgendwie nach meiner Nase laufen, wann ich zuhause sein will oder wann wir etwas machen, wo wir shoppen gehen.

„Ich dachte immer, das ich dich auf Händen getragen habe, aber ich war ein arschloch oder?"

Ich sehe das ihr die Tränen in den Augen stehen.

„Hussein.... das war mir egal, es war mir nur wichtig das wir uns Lieben und du da bist, wenn etwas ist!"

Sie hat mich wirklich geliebt und mich so akzeptiert wie ich war. Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll, was soll ich sagen?

„Ich habe und liebe dich noch genau so wie am ersten tag!"
Flüstere ich.
„Bitte Lina gibt mir noch eine Chance, ich möchte nicht immer und immer wieder nach Hause kommen und es ist niemand da. Ich war nur bei dir, weil ich nachts nichts mehr schlafen konnte! Ohne dich war es jeden Abend wie ein Albtraum!"

Auf einmal höre ich sie schniefen.
Mittlerweile sind wir nicht mehr auf der Autobahn, sondern auf meinem Feldweg.

„Hussein, ich würde gerne. Aber ich weis nicht, ob ich das nochmal kann. Das Vertrauen........ ich weiß nicht ob es das, das gleiche wäre!"

Sagt sie schon ehr ein wenig hektisch, um so länger wie hier drin sitzen, um so schlimmer wird mein Gefühl.
Ich fühle mich Hilfslos, das schlechte gewissen...... was ich alles damit ruiniert habe.

„Weist du noch, unser erstes Mal..... wie du vor Aufregung gezittert hast?!
Und wie ich dich beruhigt habe, bevor überhaupt irgendwas passiert war! Du hast mir blind vertraut, hast dich fallen gelassen. Ich habe dir solange Zeit gelassen, wie du brauchtest!"

Es sind alles Erinnerungen von den wunderschönen Zeiten.
Wo wir glücklich waren, wo wir frisch zusammen waren.

Sie nickt und wischt sich einige Tränen weg, nach kurzer Zeit der Stille hält sie am Rand an, wir sind an einer Kuppel angekommen wo man die Sonne perfekt sehen könnte, wenn es nicht schon zu spät wäre.

„Hussein wirklich, ich wünschte ich hätte mich niemals in dich verliebt sondern in jemanden anderen, aber es ist nun Mals so wie es ist. Ich liebe dich und daran hat sich leider nichts geändert!"

Als sie das sagt bleibt mein Herz stehen, einerseits tut es weh es zu hören, andererseits sagt sie, sie liebt mich noch immer.

„Ich kann dir nicht versprechen, das ich dir wieder vertrauen kann. Aber die ganze Zeit, so zu tun das ich dich nicht mehr lieben würde, kann ich nicht mehr lange!"

Ihre Stimme bricht ab.
Sie schnallt sich ab und steigt aus, kurz denke ich nach und steige dann ebenfalls aus.

Ich gehe zu ihr rüber und lehne mich neben ihr am Wangen an.

„Kannst du übermorgen mit zum Grab kommen? Ich möchte da nicht alleine hin!"

Sagt sie und schaut dabei in die Ferne, übermorgen.... der Todestag ihrer Familie.
Die Gräber sind sehr schön, etwas abgelegener von den anderen, es ist ein Großes Familien Grab mit einem leeren weiteren Platz.

Man ist zwar noch Jung, aber sie sagte, es kann immer zuende sein, egal ob jetzt oder erst in 50 Jahren.

„Natürlich!" nicke ich und sehe an ihren Händen wie unruhig und nervös sie auf einmal ist.
Dieser Tag ist nicht einfach für sie, jeden Tag versucht sie es zu ignorieren was vor 2 Jahren passiert ist.
Doch ich weis genau das sie es niemals vergessen wird. Niemals in ihrem Leben, wird sie diesen einen Tag vergessen.

Es ging schnell und schmerzlos, aber es war um so schmerzhafter für Lina.

„Ich kann noch immer nicht glauben, das sie nicht mehr aus dem Urlaub zurück kommen...... manchmal wache ich auf, weil ich gedacht habe, das ich die Tür höre und sie rufen das sie wieder da sind!"

„Irgendwann wirst du zu ihnen kommen Lina"
Flüstere ich.
Ich sehe wie sie nickt.

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Etwa ein neues Kapitel? Mensch da war ich fix 😅
Leute habt Spaß beim lesen ✌🏻

Finden wir uns?    - Samra - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt