Kapitel 20. 🍬

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Ich schließe die Tür auf und sehe wie Capi schon in der Küche steht.
Ich lasse alles fallen und renne in seine Arme.
Ich klammere mich komplett an ihn heran.

„Tut mir leid Ashraf hätte nicht direkt zu dir kommen dürfen" flüstert er an meinen Haaren, er weis das ich mir dann Sorgen mache, kann nicht noch einmal ertragen wenn jemanden den ich in meinem Herz trage etwas passiert.

Ich nicke nur und lasse ihn langsam wieder los, ich wische mir die eine Träne weg, die sich in meinem Augenwinkel gebildet hatte.
„Es ist alles gut! Versprochen"
Sagt er.
„Wo sind die Jungs?" er schneidet weiter die Tomate klein.
„Die sind oben am spielen!"
Lächelt er.
„Was machst du zu essen?" frage ich und schaue was er so vorbereitet hat.

„Pasta mit Pasata und Salat" lächelt er und wirft die Tomaten in den vorbereiteten Salat.

Ich atme tief ein und aus, „Ich gehe morgen mit Hussein ans Grab und danach ins CreamCup"
Er schaut mich überrascht an.
„Okay, ja dann hoffe ich das alles gut läuft"
„Ja ich hoffe auch, ich bin jetzt schon aufgeregt"
„Lina es ist nur Hussein, er ist kein Unmensch und er liebt dich"
Ich nicke, ja kann sein das er mich liebt.

Ich gehe hoch und begrüße Lias und Liev.
Gerade total im Spielen vertieft ruft Capi und wir gehen alle zusammen runter zum Essen.

Ich stelle mir kurz vor wie es wäre, wenn ich mit Hussein Kinder hätte.
Würde das überhaupt funktionieren?
Er liebt Kinder, aber könnte er eine gute Vaterrolle übernehmen, wäre ich eine gute Mutter?

Wäre ich überhaupt glücklich damit? Möchte ich überhaupt Kinder?
Hussein will Kinder, das weis ich..... allerdings habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht wie es doch wäre wenn ich Mutter werden würde.

Noch ist der Gedanke für mich viel zu früh, wäre ich die richtige Frau für seine zukünftigen Kinder?

Viele Fragen, aber keine Antworten. Ungewisse Sachen die man erst mit der Zeit und der Erfahrung findet.

Ich schneide Liev die Nudeln klein während Lias schon richtig gut mit Löffel und Gabel umgehen kann.

Am Morgen wache ich auf und schaue auf die Uhr.
Oh fuck viel zu spät.

Ich renne ins Bad, hüpfe schnell unter die Dusche und suche mir Klamotten raus, ein schwarzes Obersize Shirt, schnell föhne ich meine Haare, sammle meine Sachen zusammen. Verabschiede mich von den dreien die unten schon am frühstücken waren und renne runter.

Da wartet Hussein angelehnt an einem neuen Wagen, den ich bisher garnicht kannte.
Ein Lamborghini Urus.
Er hält mir die Tür auf und ich steige ein.
Ich betrachte das Leder, die Armatur die hauptsächlich aus einem Display besteht.

Der Sitz ist weich und sportlich.

Als er den Motor startet komm ich aus dem Staunen kaum heraus.
„geht es dir gut?" fragt er leise und dreht die Musik leiser.
Doch ich habe gerade keine Ahnung wie ich mich fühlen soll.

Ich bin mit meinem Ex Freund unterwegs zu dem Grab meiner Familie.
Ich zucke mit den Schultern und schaue auf meine Hände.
Ich habe vor kurzen, den Herz Anhänger den meine Schwester und ich beide trugen zu einem Ring fertigen lassen.
Dieser schmückt mein Finger, ich starre auf die Armatur um die Tränen zurück zu halten.

„Meine Mama hat immer gesagt, das die Gefühle zu jemanden niemals verschwinden werden, außer jemand anders ersetzt sie!"

Ich sehe aus dem Augenwinkel wie er die Lippen aufeinander drückt und kurz die Augen zusammen kneift.
„doch ich glaube das dich niemals jemand ersetzten wird" flüstere ich.

Weder Capi, Ali, Abu oder Attila konnten jemals so etwas auslösen wie Hussein. Vlt waren sie einfach die Falschen, doch es ist nie der richtige Weg zu denken, das es noch jemanden besseren gibt.

Ich höre ihn auf Atmen.
Wir laufen den langen Weg entlang, müssen viele Abbiegungen nehmen um am hintersten Teil des Friedhofes an zu kommen.

Die Gräber sehen wunderschön aus.
Meine Atmung wird schwer, es fühlt sich so an, als ob Tonnen auf meiner Brust liegen, meine Augen brennen, mein Hals fängt an zu brennen.

Ich habe das Gefühl nicht mehr schlucken zu können. Zu groß ist der Schmerz zu wissen, das sie nie wieder an meiner Seite stehen werden, nie mein Erfolg sehen können, stolz auf das sein können was ich erreiche.

Nie wieder kann mir jemand von ihnen sagen, das egal was passiert, wir es irgendwie hin bekommen.
Meine Eltern waren nie die großen Freunde davon zu trauern.

Ich selbst konnte nie wirklich trauern, es ging einfach immer an mir vorbei, doch seit sie tot sind, hört die Trauer gefühlt nicht auf.

Zu groß ist das Loch in meinem Herzen, sie schenkten mir mein Leben, schenkten mir eine behütete Kindheit, eine lebendige Jugend und eine ältere Schwester, die immer alles besser wusste.
Doch sie war der Fels in allem, in meinem Leben.

Nun stehe ich vor dem Grab meiner toten Familie und obwohl alle Menschen die ich liebe, schätze, alle für mich da sind. Fühle ich mich leer und verloren.

Es fühlt sich so an, als ob ich in ein tiefes Loch falle und niemals ankomme.
Ständig im Fall.
Keiner der mich fängt, niemand.

Ich lasse mich auf die Knie nieder und betrachte die Gräber.
Ich bin mir sicher, das sie schon lange an Odins Tisch sitzen.
Das sie in Valhalla ein wunderschönes Leben führen und darauf warten bis ich zu ihnen komme.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, die Wärme seine Hand breitet sich auf meiner Haut aus.
Ich greife sie und halte mich fest, zu groß ist die Angst noch weiter zu fallen.

Ich merke wie er sich zu mir hockt und sein Arm um mein Bauch legt.
Er zieht mich zu sich und legt seinen Kopf auf meinen Rücken.
Ich habe garnicht mit bekommen, das ich laut weine.

Ich Kuschel mich an ihn heran.
Sein Geruch und seine Wärme sind so gewohnt, und geliebt.

„Es ist in den letzten Jahren so viel passiert in meinem Leben und sie können nichts davon mitkriegen." weine ich.

„Sie bekommen alles mit was du tust und sind mit Sicherheit sehr stolz auf dich" flüstert Hussein.

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Puuuuuu ob ich etwa noch einmal geschafft habe ein Kapitel zu korrigieren?!?!?
Mensch Mensch Mensch.........

Lasst einen ⭐️ da und have a nice day.

Finden wir uns?    - Samra - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt