28.Kapitel

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Die Augen meiner Schwester verziehen sich zu kleinen Schlitzen. "Du weißt nicht mit wem du dich angelegt hast, ich werde dafür sorgen, dass du untergehen wirst. Egal wie, ich werde alle davon überzeugen, dass du durchgedreht bist. Schon vergessen? Ich bin die Überzeugendere von uns beiden. Wieso sollten sie dir glauben, wenn sie es schon letztes Mal nicht getan haben?"

"Weil wir diesmal wissen, dass du etwas Schilde führst." Niall stellts sich hinter mich, legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter und sieht Amy direkt in die Augen. "Und ich werde nie wieder an den Worten meiner besten Freundin zweifeln."

Nialls Hand gibt mir die nötige Kraft um ruhig zu bleiben. "Wie ich schon sagte, dein Spiel ist aus. Die Zeit, in der ich dir unterlegen war, die ist vorbei. Ich bin stärker geworden. Durch wahre Freunde." Ali, Jina und Jihyun stellen sich hinter mich.

"Lass es einfach gut sein. Hoffentlich stecken sie dich in eine Nervenanstalt. Und deine Eltern noch dazu." Niall wirft einen abfälligen Blick zu meinen Erzeugern.

"E-ellie?" Ganz leise dringt mir seine Stimme ans Ohr. Ein Schauer fährt über meinen Rücken und Gänsehaut zieht sich über meine Arme.

"Hey Louis." Im Gegensatz zu meinem Körper zittert meine Stimme nicht. Im Gegenteil, sie ist klar und ruhig. Das genaue Gegenteil von dem was ich fühle.

"Wir sollten woanders reden. Da, wo weniger Reporter und weniger Leute sind."

Ich nicke und lasse mich von ihm mitziehen. Meine Gedanken sind ganz woanders. Bei Louis. Und bei dem, was ich sagen will. Und bei dem, was ich fühle.

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Ich sitze auf einem Stuhl. Unbehaglich rutsche ich hin und her. Ali steht neben mir und hat eine Hand auf meine Schulter gelegt, wie eben Niall. Dieser sitzt neben mir und starrt in die Luft.

Jina und Jihyun sitzen mit hochgezogenen Beinen auf der Fensterbank.

Harry, Liam und Zayn sind auch da. Sie sitzen mir gegenüber und sie alle starren auf ihre Schuhe. Louis lehnt an der Wand. Ab und an spüre ich seinen Blick, aber ich erwidere ihn nicht.

Ich kann nicht.

Stille. Keiner sagt etwas. Schweigend sitzen wir hier. Keiner will anfangen. Keiner traut sich anzufangen.

Niall nimmt meine Hand und drückt sie sanft. "Es tut mir Leid."

Ich runzle die Stirn.

"Ich hab dir zwar schon gesagt, wie leid es mir tut, aber ich werde es so oft sagen, bis ich mich wieder im Spiegel betrachten kann. Es tut mir so Leid, Ellie. Ich kannte dich besser, als jeder andere. Und dennoch hab ich dir nicht geglaubt. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid."

Ich schlucke. "Weiß ich doch. Sonst hätte ich dir nicht verziehen. Und du hast es immerhin gemerkt. Ohne dich wäre ich heute nicht hier. Ohne dich hätte ich das hier nicht gewagt. Ich hätte mich weiter der Welt verschlossen und Amy einfach gewinnen lassen. Ohne euch alle wäre  das niemals passiert.", schließe ich Ali und die Zwillinge mit ein.

"Dafür sind wir doch da.", grinst Jihyun.

"Dafür gibt es Freunde." Ali verstärkt kurz den Druck auf meiner Schulter.

Ich muss an Tom denken. Was er wohl gerade macht? Vermutlich auf dem Rücken eines Pferdes sitzen und den Wind in den Haaren spüren.

Auch wenn es mir schwer fällt es zuzugeben. Etwas vermissen tu ich ihn schon. Naja mehr als etwas. Er hat mich immer ertragen. Hat nicht nachgefragt, was mit meiner Vergangenheit war. Hat mich einfach akzeptiert. Hat akzeptiert, dass ich nicht darüber reden wollte. Und eigentlich habe ich es ihm zu verdanken, dass ich Niall wieder an meiner Seite habe.

I am EleanorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt