10.Kapitel

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So meine Lieben!

Wann auch immer ihr das hier lesen werdet, frohes neues Jahr ♡

Ich liebe euch alle ♡

Danke für alles ♡

Love,

Xx Ann

Louis und Amy werden heiraten. Sie werden heiraten. Heiraten. Ihr Leben für immer miteinander verbringen. Gemeinsam.

Mein Blut rauscht in meinen Adern. Ich erstarre, höre auf zu atmen, nehme nichts mehr wahr. Das einzige worauf ich noch achten kann, ist er. Und darauf wie ... meine Schwester ... auf die Bühne geholt wird.

Sie küssen sich.

In meinem Kopf fangen sämtliche Alarmglocken anzuläuten. So gerne ich weggucken möchte, etwas in mir macht, dass ich es nicht kann.

Ich spüre Nässe auf meinen Wangen. Aber es interessiert mich nicht. Ich fühle nichts mehr. Absolut gar nichts mehr.

Dann wird alles schwarz.

"Ellie?" Wie durch Watte vernehme ich eine Stimme.

Tom.

Langsam öffne ich erst das rechte Auge und dann das linke. Tom ist besorgt über mich gebeugt, sonst ist niemand im Raum.

Erleichtert nimmt er zur Kenntnis, dass ich wach bin.

"Endlich, ich dachte du wirst gar nicht mehr wach." Auch wenn sein Gesicht einen erleichterten Ausdruck angenommen hat, so klingt seine Stimme immer noch besorgt.

"Was ist passiert?" Ein Schmerz durchzuckt meine Schläfen. Sofort presse ich eine Hand auf die Stelle.

"Ich weiß es nicht, von der einen auf die andere Sekunde lagst du auf einmal am Boden."

Und dann fällt es mir ein. Es war kein Traum. Es ist wirklich passiert.

Louis und Amy werden heiraten.

"Gehts dir einigermaßen? Da draußen ist jemand der mit dir reden will." Er beißt sich auf die Unterlippe.

Ich verziehe die Stirn und zucke in derselben Sekunde vor Schmerz zusammen.

"Wer?"

"Ich weiß es nicht."

Die Tür fliegt auf und dann steht eine Person im Raum, von der ich gehofft hatte, sie niemals mehr so antreffen zu müssen.

Amy Louise Calder. Meine große Schwester.

Flashback

"Wieso?" Tränen laufen meine Wangen herab.

"Das fragst du noch?" Sie kommt mir immer näher, aber wirklich einschüchtern lasse ich mich davon nicht.

"Ja, das frage ich mich." Ich versuche mich innerlich selber zu beruhigen.

"Ich denke, es liegt auf der Hand, geliebtes ... Schwesterherz." Das letzte Wort zischt sie richtig.

"Ach ja? Dann erkläre es mir doch." Inzwischen sind die Tränen versiegt und mein Kampfgeist tritt hervor.

"Bist du wirklich so dumm?" Ihre Augen verengen sich zu kleinen Schlitzen.

"Bestimmt nicht so wie du.", bricht es aus mir hervor.

"Was hast du gesagt?" Jetzt sind alle ihre Wörter gezischt.

Jetzt komme ich ihr näher. "Ich habe gesagt, dass ich bestimmt nicht so dumm bin wie du!"

"Du hast ja keine Ahnung, was du damit auslöst."

Flashback Ende

"Was willst du hier?" Mein Blick ist stur auf die Wand gerichtet.

Ich bedeute Tom herauszugehen. Das hier wird nicht gut enden. Wann hatten meine Schwester und ich schon jemals ein vernünftiges Gespräch.

"Warum so gemein, ... Schwesterherz?" Ihre Lippen verziehen sich zu einem spöttischen Lächeln.

"Ich frage dich noch einmal, was willst du hier?"

Sie sieht sich um und geht langsam auf mich zu. "Ich hab dich mit Horan gesehen." Ihre Stimme ist eiskalt, so wie immer.

Ich schlucke. "Ich hab ihm gesagt, dass er mich vergessen soll."

Sie lacht auf. "Als ob er auf dich hören würde. Er war schon immer die einzige Schwachstelle im Plan."

Ich lache ebenfalls auf. "Du konntest ihn einfach nicht täuschen. Er kannte mich besser, als ich mich kannte."

"Und dennoch hat alles geklappt. Ich war schon immer die bessere von uns beiden. Und das werde ich scheinbar auch bleiben."

"Verschwinde einfach. Ich hab ein neues Leben begonnen. Und da will ich niemanden von euch drin haben."

"Süß. Als ich dich noch haben möchte." Ein irrer Ausdruck tritt ihre Augen.

"Warum bist ... ?" Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. "Du willst es mir einfach nur noch einmal unter die Nase reiben. Du willst mir unter die Nase reiben, dass du gewonnen hast."

"Schlaues Kind."

"Ich hasse dich Amy, ich hasse dich!"

Sie lacht erneut spöttisch. "Ich bin schon längst nicht mehr Amy, meine Name ist Eleanor."

Hasserfüllt sehe ich sie an. "Du hast alles zerstört. Also verschwinde bevor du mein Leben ein zweites Mal zerstörst."

"Dann ist wohl Abschied angesagt. Machs gut ... Schwesterherz." Dann dreht sie sich um und verschwindet.

Ich kann ihre Absätze klappern hören.

Tom kommt zurück ins Zimmer. "Wer war das?"

"Niemand.", sage ich, "Niemand wichtiges."

Aber etwas hat ihr Besuch in mir ausgelöst. Wenn ich nur wüsste was.

I am EleanorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt