11. Trennung

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  »Du glaubst auch, das könntest du einfach so machen oder?«, schrie ihn Sebastian an. »Wie stellst du dir das überhaupt vor, du hast doch gar kein Geld mehr.«

  Ja, dank dir, dachte Patrick und versuchte sich nicht von Sebastians Wut mitreißen zu lassen. Er hatte ihm gesagt, dass er sich trennen möchte. Monatelang machte er schon seine Spielsucht mit, doch sein Freund wollte sich nicht bessern und zog ihm weiterhin das Geld aus den Taschen. Nun - schon lange nicht mehr aus seinen, sondern aus Alex'. Er hatte den Vertrag mit seiner Affäre nicht nur unterschreiben, um sich selbst zu helfen, sondern um Sebastian weiterhin zu finanzieren. Er liebte ihn doch. Sie waren schon so lange zusammen, er könnte nicht einfach durch so eine Sucht die Beziehung beenden. Das dachte er zumindest, lange genug.

  »Ich habe mit dem Vermieter geredet, wir können innerhalb von einem Monat aus der Wohnung raus, er braucht nur noch deine Unterschrift«, sagte Patrick ruhig.

  »Und ich? Wo soll ich hin?«, mittlerweile weinte Sebastian, doch er war sich sicher, dass er dies nur aus Verzweiflung tat und nicht, weil sein Herz gebrochen war.

  »Ich habe deiner Mutter alles gesagt«, beichtete Patrick. »Sie weiß Bescheid, Sebastian. Sie weiß, dass du spielsüchtig bist. Du kannst wieder zu ihr ziehen.«

  »Scheiße, Paddy!«

  Die erste Vase flog und zerbrach. Es sollten noch weitere folgen, doch das konnte Patrick nicht davon stoppen, den Schlussstrich zu ziehen.

  Er hatte sich schon eine neue Wohnung besorgt. Die Miete war fast genauso hoch wie jetzt, aber Alex hatte sich für ihn darum gekümmert - und der Stadtteil gefiel ihm sehr. Er würde es sich schon leisten können, seine Affäre hatte ihm versichert bis dahin alles zu übernehmen.

  »Es tut mir leid«, hauchte Patrick leise. »Ich liebe dich, weißt du, immer noch. Aber seit Monaten mache ich das schon mit, ich habe dir versucht zu helfen, aber du willst es ja gar nicht! Es ist besser für uns beide.«

  »Geb' doch zu, dass du einen Anderen fickst!«, schrie Sebastian und raufte sich die Haare. Der Kleinere schluckte schwer und biss sich auf die Unterlippe. Ja, tat er, ebenfalls seit Monaten. »Scheiße verdammt, Paddy«, sein Freund - Exfreund lachte hysterisch auf. »Du bist ja noch viel schlimmer als ich, du verficktes Schwein!«

  Die Beleidigung dröhnte in seinem Kopf und Patrick fing auch an zu weinen. Trotz der Spielsucht war Sebastian nie laut geworden, geschweige denn beleidigend. Das jetzige Verhalten seines Gegenübers bestätigte ihn nur noch mehr in seinem Tun.

  Während Sebastian ihm noch weitere Beleidigungen und Anschuldigungen an den Kopf warf, packte Patrick still eine Reisetasche mit Klamotten, die für ein paar Tage reichen sollte.

  »Wie gesagt, Sebastian«, fing er an und atme tief durch. »Deine Mutter weiß Bescheid, sie wird dich im Laufe des Tages anrufen. Ich bitte dich, den gekündigten Mietvertrag zu unterschreiben. Du kannst entscheiden, ob du die Möbel behalten oder verkaufen willst. Mach es gut.«

  Mit Tränen in den Augen ließ er die Wohnungstür ins Schloss fallen und machte sich auf den Weg zu Alex. Auf den Weg in ein besseres Leben. Das dachte er zumindest.

Fulfill Me | kürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt