Patrick wälzte sich noch immer im Bett, als die Haustür unten hörbar zufiel. Manuel war morgens weggegangen, um Erledigungen zu machen und er döste währenddessen weiter im Bett. Er verhörte Fußschritte, die die Treppen hochgingen, grinste deswegen verschlafen und setzte sich halb auf.
»Guten Mittag, du Schlafmütze«, grüßte ihn sein Freund und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
»Ist es wirklich schon so spät?«, fragte Patrick und streckte sich rekelnd.
»Es ist zwei Uhr durch«, grinste Manuel und fuhr dem Kleineren durch die Haare.
Der Tänzer stand auf, um zu duschen, aber nicht ohne vorher seinem Freund noch einen Kuss zu stehlen.
Mittlerweile war er schon seit zwei Monaten mit Manuel zusammen und es könnte nicht besser laufen. Er war immer noch auf Wolke Sieben, war sich jedoch auch sicher, dass es etwas Ernstes zwischen ihnen war. Er hatte nicht einmal mehr versucht, aus einer Situation zu fliehen, auch wenn der Architekt nochmal mit ihm über seine Vergangenheit sprechen wollte.
Geld spielte keine Rolle mehr. Alex war Geschichte. Vor ein paar Wochen hatte er ihm die letzte Überweisung getätigt und mit Manuels Hilfe einen Anwalt eingestellt, der von seinem Exfreund ein Schreiben gefordert hatte, dass ihr Vertrag abgeschlossen sei.
Seitdem konnte Patrick viel besser mit seiner Vergangenheit umgehen; sie plagte ihn nicht mehr in Alpträumen, denn sie war abgeschlossen. Er war daran gewachsen, er würde nie wieder sowas über sich ergehen lassen.
Mit nassen Haaren lief er die Stufen nach unten und ging in die Küche, in der Manuel einen Kaffee trank und Zeitung las.
»Restlicher Kaffee ist in der Kanne«, sagte er, ohne aufzuschauen. »Und im Kühlschrank ist selbstgemachte Marmelade.«
»Du verwöhnst mich«, schmunzelte Patrick.
Mit einem Frühstücktablett setzte er sich neben seinen Freund, der die Zeitung zusammenfaltete und seiner ganzen Aufmerksamkeit Patrick widmete. Er klaute ihm eine Scheibe des Apfels und legte seinen Kopf schräg. Er war sich sicher, dass der schönste Mann der Welt gerade vor ihm saß. Und viel wichtiger; zu ihm gehörte.
»Du, Palle?«, sagte er und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
»Mh?«, fragte sein Freund mit vollem Mund.
»Ich war ja den Vormittag weg. Das war nicht für die Arbeit, sondern ich habe etwas für dich besorgt.« Manuels Stimme zitterte und er griff sich in die hintere Hosentasche, um Patricks Geschenk herauszuholen. »Es ist keinesfalls eine Aufforderung, dass du hier einziehst - es sei denn, du möchtest das! Sondern eher der Wunsch, dass du hier immer rein und raus kannst, wann du willst. Egal ob ich da bin oder nicht. Das hört sich doch ein wenig nach Einzug an, kann das sein?«
Der Architekt lachte nervös und spielte mit dem Schlüssel zwischen seinen Fingern. Patrick nahm ihn diesen aufgeregt ab und überfiel ihm mit einem Kuss.
»Ist es okay für dich?«, hakte Manuel vorsichtig nach.
»Aber natürlich ist es das!«, grinste der Tänzer und küsste ihn erneut. »Ich liebe dich, Manu.«
Sie hatten sich versprochen, es langsam anzugehen, weil Patrick es so wollte. Doch diese Worte zum ersten Mal zu sagen fühlte sich genau richtig an und er wusste, dass er damit nichts falsch gemacht hatte. Er strich seinem Freund über die Wange, der versteinert in seinem Stuhl saß und grinste. Natürlich würde Manuel erschrocken darauf reagieren, aber das war okay.
»Ich«, sagte der Architekt, doch kam nicht weiter, weil sein Herz so sehr bebte.
»Jetzt ist der Moment, wo du es zurücksagen solltest«, kicherte Patrick.
»Aber natürlich, ich liebe dich auch, Palle«, sagte Manuel gefestigt. »So sehr.«
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Fulfill Me | kürbistumor
Fanfic[abgeschlossen] Patricks Regel Nummer eins als Sexarbeiter: verliebe dich nicht in einen Kunden. Als Manuel auftaucht, wird dies auf die Probe gestellt.