03. Beziehung

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  Sebastian stand nackt in der Küche und bereitete Kaiserschmarren für Patrick zu. Nur eine Schürze schützte seinen braungebrannten Oberkörper vor dem spritzendem Fett, als er den Teig in die Pfanne schüttete.

  Patrick konnte seine Augen nicht von dem nackten Hintern seines Freundes wenden. Er stolzierte in die Küche und küsste Sebastians Hals, wofür er auf Zehenspitzen gehen musste. Seine rechte Hand landete auf der rechten Arschbacke seines Freundes.

  »Paddy!«, beschwerte sich dieser lachend. »Willst du etwa, dass etwas deinem Leibgericht zustößt?«

  »Mhh, du hast recht«, grummelte der Kleinere, während er seinen Rücken liebkoste. »Aber dieser Anblick ist so verlockend.«

  Patrick bückte sich immer weiter, bis er schließlich auf Höhe seines Arsches war, welchen er massierte und küsste. Von oben bekam er ein Keuchen als Reaktion, als seine Hand Sebastians Penis umfasste.

  »Scheiße, Paddy, ich kann mich nicht konzentrieren«, stöhnte sein Freund, während er sein Glied massierte. Doch er beschwerte sich nicht weiter. Und der Kaiserschmarren brannte auch nicht an.

  Müde schloss Patrick die Wohnungstür auf, ließ seinen Rucksack im Flur fallen und lief mit lauten, schweren Schritten ins Wohnzimmer. Seufzend ließ er sich auf die Schlafcouch fallen und kramte sein Handy heraus. Während er die sozialen Medien checkte, fielen seine Augen zu.

  Der Tänzer hatte eine traumlose Nacht. Zum Glück, denn wenn er träumte, träumte er schlecht. Trotzdem kam er ganz schwer aus dem Bett heraus. Es war so still. Viel zu still. Er hörte nicht einmal die Vögel draußen zwitschern, obwohl sein Fenster geöffnet war. Ungewollt bekam er eine Gänsehaut am ganzen Körper und zog sich die Decke über den Kopf.

  Patrick mochte keine Extremen. Nicht zu leise, nicht zu laut, nicht zu kalt, nicht zu warm. Es machte ihn jedes Mal verrückt, wenn dies doch zutraf.

  Er suchte nach seinem Handy auf der Couch, welches wahrscheinlich wieder in die Ritze gefallen war.

  »Scheiße«, fluchte er mit kratziger Stimme, denn seine aktuelle Liegeposition erschwerte die Suche ungemein.

  Trotzig befreite er sich aus seiner Decke, sodass etwas mit einem einhergehenden Poltern zu Boden fiel. Da war sein Handy. Während er in die Küche lief, um seinen Kaffeekocher anzuschmeißen, öffnete er Spotify und startete seine Feel-Good-Playlist. Sofort hellte sich seine Stimmung auf, als Harry Styles Stimme in Kiwi auftauchte. Schon fast automatisch sang er mit - wenn auch deutlich schiefer - und bewegte seine Hüften. Wenn jetzt noch der Kaffee durchgelaufen war, konnte es ein wunderschöner Morgen werden.

  »Dein Typ ist wieder da«, schnaufte Tim in der Kabine nach ihrem Auftritt.

  »Welcher der Tausenden?«, kicherte Patrick.

  »Du weißt wen ich meine«, sagte Tim und zwickte Patrick in die Hüfte. »Mister Fettige Haare

  Patrick stoppte sein Tun und schaute seinen Kollegen mit großen Augen an. »Bist du dir sicher? Ich habe ihn nicht gesehen.«

  »Er hat es dir wohl angetan, mh?«, lachend schüttelte Tim seinen Kopf. »Er saß in der Nähe der Bar.«

  Patrick erwiderte darauf nichts, sondern versuchte sich nun zu beeilen. Manuel hatte es ihm vielleicht angetan, ja, vielleicht war es aber auch nur sein Geld und der beste Wein des Hauses.

  Patrick wusste, wie er mit seinen Freiern umzugehen hatte. Jeder hatte seine eigenen Vorlieben oder auch Fetische. Er wickelte sie um seinen Finger und ließ sich dafür gut bezahlen. Wer aber Manuel war, wusste er nicht. Und das war eine andere Sache, die er nicht leiden konnte; nicht zu wissen, was einen Menschen ausmachte. Denn das könnte einem Schwierigkeiten bereiten, wie als er ihm vertraut hatte.

  »Guten Abend, Hübscher«, schnurrte Patrick und setzte sich neben Manuel. »Du siehst ja ganz anders aus heute, ich habe dich kaum wiedererkannt.«

  Manuels Haare waren heute in einem unsauberen Dutt zusammengebunden und er trug ein enges, weißes Hemd zu einer faltenfreien, dunkelblauen Anzugshose. Der Mann lächelte schmal und drehte sich zu Patrick um.

  »Ich komme von der Arbeit«, antwortete Manuel lächelnd. »Aber dadurch musste ich den Türsteher nicht mit Geld bestechen, um reinzukommen.«

  »Ich habe mich schon gewundert, wie das funktioniert hat letztes Mal«, lachte Patrick ehrlich.

  Patrick schmierte seinem Kunden noch ein wenig Honig ums Maul, bis sie sich schließlich zu ihm ins Zimmer begaben. Der Tänzer ließ die Tür in den Rahmen fallen und machte sich sofort an Manuels Hemd zu schaffen. Es schien fast so, als hätte Patrick auf ihn gewartet, nicht andersherum.

  »Als was arbeitest du, wenn du so schön angezogen sein musst?«, fragte er interessiert, während er einen Knopf nach dem nächsten mit kalten Fingern öffnete.

  »Oh, ich muss nicht so schön angezogen sein, denn es ist meine Firma«, lachte Manuel schwach. »Ich bin Gründer einer Architekturfirma.«

  »Wow«, murmelte Patrick, während er sich an seinem Gürtel zu schaffen machte.

  Daher also das ganze Geld. Der Tänzer zog Manuels Hose und gleichzeitig die Unterhose herunter, sodass ihm sein voll erigierter Penis entgegensprang. Er holte ein Kondom aus seiner Hosentasche, um ihn dieses überzurollen, doch der Langhaarige zog ihn sanft nach oben. Ihre Blicke trafen sich, Manuels Pupillen voller Lust geweitet. Er schaute den Tänzer mit einem festen Blick an, viel gefangener in seiner Person, als das erste Mal.

  »Ich möchte nicht, dass du mir Einen bläst«, sagte er mit ernster Miene. »Ich sitze auf dir, damit ich dich beobachten kann.«

  Überrascht von der plötzlichen Entschlossenheit des Architekten, nickte Patrick nur verblüfft und führte ihm zum frisch bezogenen Bett.

Fulfill Me | kürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt