Als wir zu Hause waren, warf ich mich auf mein Bett. Ich musste zugeben, dass mein Bett an der Icestorm High gemütlicher war, trotzdem schlief ich heute sehr schnell ein.
Am Samstag ging mein Vater mit mir in den Park. Danach waren wir noch kurz einkaufen und telefonierten mit Grace. Sonst passierte kaum etwas, außer dass ich abends kurz Nelly anrief.
Am Sonntagabend fuhr mein Vater mich zurück zur Icestorm High und wir verabschiedeten uns.
Ich lief zu meiner Hütte. Als ich in das Zimmer eintrat, kam Nelly sofort zu mir gelaufen und fragte: „Alles ok? Lea hat nämlich erzählt, dass...“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Klar war nicht alles ok und ich wollte nicht lügen, aber ich wollte Nelly auch nicht unnötig Sorgen bereiten und außerdem: Was sollte sie auch tun, damit es Grace besser ging?
Sie schien mir meine Gedanken anzusehen und sah mich an. „Nicht alles ok, was?“ Ich schüttelte den Kopf. „Grace hat sich verletzt und hat sich den Arm gebrochen, jetzt kann sie nicht fliegen.“ Nelly sah mich fragend an: „Wer ist Grace?“ Ich seufzte und machte kurz eine Pause, um meine Tränen herunterzuschlucken. „Grace ist eine Milanwandlerin und hat mich mit meinem Vater aufgezogen. Die beiden sind seit Kindheitstagen befreundet und Grace war immer wie eine Mutter für mich.“ Jetzt sah ich in Nellys Augen tiefes Mitgefühl, als würde Grace zu ihrer Familie gehören, und das tröstete mich etwas.
Am nächsten Morgen in der Cafeteria war Lea natürlich auch interessiert, was mit Grace passiert war, und so erklärte ich ihr, wer die Milanwandlerin war und schilderte ihren Unfall. Lea war sichtlich schockiert. „Das tut mir mega leid für dich, hoffentlich geht's ihr bald besser“, sagte sie tröstend zu mir.
Auf einmal ging Liam an uns vorbei, was mich etwas überraschte. Er hatte die letzten Tage immer einen möglichst großen Bogen um uns gemacht.
Auch Lea und Nelly hatten ihn natürlich bemerkt und schwiegen. Auch sie schienen verwirrt darüber zu sein.
Aber er lief rasch vorbei, wir hatten also keine Chance uns zu entschuldigen oder ihn irgendwie anzusprechen.
Nach dem Frühstück hatten wir Verwandlung. Hoffentlich blamiere ich mich nicht wieder, schoss es mir den ganzen Tag schon durch den Kopf. Ich hatte heute meine erste richtige Verwandlungsstunde und versuchte mich an das, was ich mit Nelly und Lea geübt hatte, zu erinnern.
Wir hatten uns wieder in einen Halbkreis gesetzt und als alle sich hingesetzt hatten, klatschte Mrs Willow in die Hände und sagte: „So, heute möchte ich mit euch Teilverwandlungen üben, vorher muss ich aber noch etwas überprüfen. Ayla, komm.“
Wieder zitterten meine Knie wie verrückt, doch ich versuchte, mich zu beherrschen. Ich stand da und dachte daran, wie ich mit Lea und Nelly als Löwe herumgetobt bin und ich spürte sofort das Kribbeln, aber der Schwindel ließ auch nicht lange auf sich warten, aber er war nicht so stark wie beim letzten Mal. Ich konzentriere mich auf meine Atmung, und dann schaffte ich es, mich zu verwandeln, ohne umzufallen. Puh!
Ich warf einen Blick zu Nelly und Lea, die mich glücklich und erleichtert ansahen. Auch Mrs Willow sah mich zufrieden an.
Ich lief schnell in die Umkleidekabine und zog meinen Pullover und meine Hose wieder an. Dann setzte mich wieder zu den anderen und sah aus dem Augenwinkel, dass auch Liam irgendwie erleichtert aussah.
„Gut, dann los“, sagte die Narwalwandlerin und auf einmal wuchs auf ihrer Stirn ein Horn, das eigentlich zu ihrer Narwalgestalt gehörte. Einige, unter anderem Lea und ich, staunten, andere sahen nur zu, schienen aber nicht begeistert zu sein. Nelly sah einfach nur zu unserer Lehrerin und ich wusste, warum sie nichts sagte: Sie konnte Teilverwandlungen schon total gut und sie würde sich wahrscheinlich total langweilen.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤«
FanfictionAyla wirkt auf den ersten Blick wie jedes andere 12-jährige Mädchen, doch das ist sie keineswegs. Sie ist ein Löwenwandler, ein Albino noch dazu; von ihrer leiblichen Familie verstoßen, lebt sie nun in Kanada. Allerdings findet sie an ihrer Schule k...