So fischten wir noch eine ganze Weile. Ich konnte aber nicht bleiben, ich hatte mich entschieden, dass ich Grace und meinem Vater davon erzählen sollte.
Mein Vater holte mich ab und bemerkte sofort, wie in meinem Kopf nach Worten gesucht wurde. Als ich ins Auto stieg, sagte ich nur: „Können wir zu Grace ins Krankenhaus fahren? Jetzt gleich?“ Mein Vater sah mich verwirrt an, nickte aber und folgte meiner Bitte.
Wir kamen am Krankenhaus an und liefen stumm zu Graces Zimmer. Aber als wir hereinkamen, war Grace nicht da. „Grace?“, fragte mein Vater mit einem etwas verzweifelten Unterton und wir sahen uns noch etwas um. Alle Sachen, die Grace hier gehabt hatte, um sich zu beschäftigen, waren restlos weg. Alles, einfach so.
Wir gingen herunter zur Rezeption und fragten nach ihr. „Die wurde vor anderthalb Stunden entlassen“, sagte uns die Frau an der Theke nur. Mein Vater schlug sich die Hand an den Kopf und murmelte: „Verdammt, wie konnte ich das vergessen?“
Wir fuhren langsam durch die Stadt, um Grace nicht zu übersehen, falls sie hier noch auf dem Weg war.
Auf dem Weg zu unserer Wohnung sahen wir Grace aber nicht. Sie würde die erste Zeit bei uns wohnen, weil sie meinte, sie könnte sich alleine mit einem Arm nicht versorgen. Ihr Job war auch erst einmal auf Eis gelegt.
An der Wohnung angekommen, parkte Ben und ich sprang augenblicklich aus dem Auto. Ich lief mit mindestens einem Stockwerk Vorsprung hoch zu unserer kleinen Wohnung im obersten Stock. Erst oben bemerkte ich, dass mein Schlüssel noch unten in meiner Tasche war, die ich im Auto vergessen hatte. Ungeduldig wartete ich, dass mein Vater mit seinem Schlüssel kam.
Als er aufschloss, begrüßte uns eine fröhliche, mir sehr bekannte Stimme. „Hallo!“ Erleichtert umarmte ich Grace.
Mein Vater murmelte nach einer ausgiebigen Begrüßung: „Es tut mir so leid, aber ich hab dich wirklich einfach vergessen.“ Er klang sehr danach, als wenn das ein Vorwurf an sich selbst wäre, worauf Grace nur meinte: „Mach dir keine Vorwürfe, die Bewegung tat gut.“ Damit war das Thema beendet und wir halfen Grace, ihre Sachen in unserem Wohnzimmer einzuräumen.
Mein Vater hatte ursprünglich darauf bestanden, dass sie sein Bett bekam, aber Grace hatte sich gesträubt und gesagt, das Sofa wäre schon in Ordnung.
Wir holten anschließend noch ein paar andere Dinge, die Grace brauchen würde.
Am Abend aßen wir Pizza und legten uns danach früh schlafen.
Am nächsten Morgen besprachen wir am Frühstückstisch, wie es jetzt mit Grace weiterging. Und ich vergaß sogar, dass ich den beiden noch etwas ganz Wichtiges sagen wollte. Kurz bevor mein Vater mich am Abend zurückfuhr, versprach ich Grace noch, dass ich ihr umbedingt bald meine Löwengestalt zeigen sollte. Immerhin hatte sie sie seit Jahren nicht mehr gesehen.
Bei Nelly angekommen warf ich müde meine Tasche auf den Boden und fiel nur wenige Momente später ins Bett.
Am folgenden Nachmittag trafen wir uns in der Nähe der Höhle. Als ich ankam, staunte ich nicht schlecht, denn die, die weitergefischt hatten, hatten gute Arbeit geleistet. Der Haufen, auf dem die Netze ordentlich gefaltet übereinander lagen, war fast doppelt so groß wie vorher. Da werden wir aber lange knüpfen, dachte ich mir und wir begannen sofort, während die anderen noch eintrudeln. Als alle da waren und wir uns sicher waren, dass wir nicht belauscht wurden, fingen wir an, den Plan zu besprechen. „Wie wäre es, wenn wir sie mit einem lauten Schrei an den Waldrand locken und sie dann sofort mit den Netzen fangen?“, sagte gerade Violett, die sonst sehr still war. „Find ich nicht gut“, war die fast sofortige Antwort von Levin. „Ist nicht sicher, ob sie dann überhaupt kommen und nicht eher abhauen.“ Ein einstimmiges Nicken von ein paar Leuten und schon mischte sich Lyle ein. „Was ist, wenn wir laut mit Stöckern knacken, als wenn jemand durch das Holz läuft?“ - „Da laufen die doch erst recht weg“, meinte jetzt Liam und sah Lyle an. Viele von uns knüpften stumm, einfach ganz konzentriert, andere dachten sich einen Plan aus und knoteten nebenbei die Netze zusammen.
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»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤«
FanfictionAyla wirkt auf den ersten Blick wie jedes andere 12-jährige Mädchen, doch das ist sie keineswegs. Sie ist ein Löwenwandler, ein Albino noch dazu; von ihrer leiblichen Familie verstoßen, lebt sie nun in Kanada. Allerdings findet sie an ihrer Schule k...