39. Kapitel

70 9 0
                                    

Ich hatte mich schon innerlich ergeben, als Yannik plötzlich aufschrie und ich Nelly hinter ihm erblickte. Renn weg, Ayla!, rief sie atemlos und ich rannte dankbar weg. Ich machte mich daran, aufzustehen und mich zurückzuziehen und sah noch kurz auf Nelly zurück, die jetzt mutig gegen Yannik kämpfte. Ich legte mich etwas abseits in den Wald und ruhte mich aus.

Ein paar Minuten lauschte ich nur dem Wind, während ich meine Wunden sauber leckte.

Bald aber ging ich zurück, ich konnte Nelly und die anderen nicht einfach so alleine lassen.

Als ich alle erblickte, konnte ich sehen, dass wir mitlerweile deutlich in der Unterzahl waren. Liam war weg und auch ein paar andere waren verschwunden. Nelly kämpfte noch. Jack Nanook kämpfte gegen zwei Bären gleichzeitig und einer von den beiden rannte gerade verletzt weg. Aber sofort rückte ein Neuer nach.

Dann sah ich mich um und konnte Yannik nirgendwo sehen, auch Silas und Jo waren verschwunden.

Aber trotzdem waren noch genug Bären da, gegen die wir kämpften.

Plötzlich wurde ich von hinten umgerempelt. Ein großer Eisbär war hinter mir aufgetaucht. Er gröhlte und stellte sich auf die Hinterpfoten.
Ich schlug gegen seine Beine und er kam ins Schwanken. Dort fing er an zu bluten und ich attackierte ihn weiter. Aber er wurde wütend und ihn schienen die paar Krallenspuren, die ich ihm schon verpasst hatte, total egal zu sein.

Er ließ sich wieder auf alle viere fallen und sah mich herausfordernd an. Ich achtete aber gar nicht auf seinen Blick, sondern schlug einfach mit ausgefahrenen Krallen über seine Nase. Er gab einen komischen Laut von sich, den ich nicht deuten konnte, dann schlug er mich mit seiner großen, weißen Pranke.

Wir kämpften weiter. Er rannte um mich herum und bearbeitete meine Flanke. Ich lief blitzschnell um ihn herum und ehe er sich versah, war ich auf seinem Rücken und krallte mich mit aller Kraft fest. Er jaulte auf, aber mich interessierte das nicht. Es spornte mich an. Ich arbeitete mich langsam zu seinem Nacken. Immer bohrte ich meine Krallen tief in ihn und er versuchte, mich abzuschütteln, kam zu meinem Glück aber noch nicht darauf, sich einfach auf den Rücken fallen zu lassen.

Aber irgendwann schüttelte er sich so sehr, dass ich mich nicht halten konnte und in hohem Bogen wegflog. Ich landete, wie alle Katzen, auf allen vieren. Gut, dass ich gerade in Löwengestalt war. Ich sah mich um und sah Nelly, die gegen einen anderen Grizzly kämpfte und gerade sehr müde aussah. Ich entschied mich dafür, ihr zu helfen. Immerhin hatte sie mir vorhin das Leben gerettet!

Der Grizzly, mit dem sie kämpfte, schlug gerade auf ihre Flanke ein. Ich zog einmal meine Krallen über sein Fell. Er drehte sich zu mir um und gab damit Nelly die Chance, auf seinen Rücken zu springen und das tat sie auch. Der Grizzly jaulte auf und preschte kurz darauf in den Wald. Nelly sprang ab und kam zu mir. Danke, keuchte sie und sah mich an. Vor mir stand ein müder, verletzter Bengaltiger, dem ich mein Leben zu verdanken hatte. Gerne doch, meinte ich nur lächelnd.

Sie lächelte, so gut es als Tiger nun einmal ging und schon kamen zwei Bären auf uns zu und wir stürzten uns wieder in den Kampf.

Ich attackierte einen Braunbären, der verdammt gut kämpfen konnte. Ich schoss sehr schnell nach vorn und versuchte an ihn heran zu kommen, aber er wich aus und versetzte mir einen Hieb mit seiner breiten Pranke.

Ich fing mich schnell wieder und gerade als ich ihn wieder attackieren wollte, wurde ich zur Seite geschlagen, von dem Eisbären, gegen den ich vorhin schon gekämpft hatte. Ich knallte zum zweiten Mal heute an einen Baum und fing mich dieses Mal schneller. Trotzdem standen zwei ausgewachsene Bären vor mir und blickten auf mich herab. Verdammt, das würde ich nie schaffen!

»𝔽·𝕣·𝕠·𝕤·𝕥•𝕎·𝕒·𝕝·𝕜·𝕖·𝕣·𝕤«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt