1. Neuer Knast neues Spielzeug...

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P.o.v. Akira

Ich lief die Flure entlang. Viele riefen mir etwas hinterher. Naja, jemand wie mich sah man nicht oft im Knast... Sie führten mich eine Treppe nach der anderen nach oben. Die Kette, die an meinem Hals hing klimperte bei jedem Schritt. Mein Gesicht hatte einen kalten Ausdruck. Da wollte mich ein Wärter packen, um mich in eine Zelle zu stoßen. Doch stattdessen rammte ich ihm meine Hand in den Magen und er taumelte nach hinten. Er fiel rückwärts über das Geländer das die offene Mitte des riesigen Gebäudes abschirmte und fiel ungefähr 30 Meter nach unten. Blöder Unfall... naja, einer weniger ist auch nicht schlimm. Mit der selben kalten Miene lief ich in die Zelle.

"Hat er gerade wirklich einen Wärter getötet?", rief mein Zellennachbar außer sich. Da kam einer auf mich zu... meiner Meinung nach zu nah. Ich packte ihn am Hals und donnerte ihn an die Wand. Da richteten die Wärter ihre Taser auf mich.

Einer drohte: "Geh von ihm weg oder wir tasern dich!" Ich schritt schweigend zurück und hob beide Arme in die Luft. Wobei die Krallensperren silbern glänzten. Ich lief auf die Betten zu und nahm das Obere. Dort legte ich mich hin und starrte die Decke an. Ich mochte es nicht, wenn man mir zu nah kam und vor allem hasste ich es, wenn man meine Ohren berühren wollte. Klingt komisch, ich weiß, aber ich sollte dazu sagen, dass ich ein Mutant bin. Ein Mensch der dauerhaft Krallen, Fangzähne und Ohren eines Wolfs hatte. Eines Albino Wolfs um genau zu sein, denn ich war blass, hatte weiße Haare die mir zottelig herunter hingen und rote Augen. Außerdem war ich sehr klein geraten, mit meinen 1,56 Metern war ich bei weitem kleiner als alle anderen Insassen.

Ach ja, wo wir dazu kommen. Ich sitze im Knast. Um genau zu sein. Einem der sieben Hochsicherheitsgefängnissen für Fabelwesen und magische Gestalten. Ob es dafür Abkürzungen gibt? Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht wirklich. Schließlich bedeutete es anders gesagt. Graue Wände, Gitterstäbe, Grobklötze als Mitinsassen und Wärter die echt keinen Spaß verstehen oder steinalt sind. Ach so, vielleicht noch etwas was ich dazu sagen sollte... Ich bin schwul...

Mein Zellengenosse stellte sich vor: "Ich bin Even und wie heißt du?" Ich schwieg.... "Bist wohl nicht sehr gesprächig, was?", murmelte er. Ich schwieg... Er fragte weiter: "Was mach ein so junger Typ, wie du, hier?" Ich schwieg... (wer hätte das gedacht?) Warum ich hier war,... das ist für mich schon so lange her, dass ich es manchmal vergesse.

"Kommt raus es gibt essen!", meldete der Wärter. Ich ließ mich von meiner Matratze fallen und sah den Wärter erwartungsvoll an. Der nahm mir den Maulkorb ab. Ich sah verwahrloster aus, als alle anderen. Ich hasste es, wenn Kleidung nicht nach mir roch. Deshalb trug ich, seit ich verknastet wurde, immer ein und die selbe Uniform, die ich immer wieder mal wusch. Deshalb war sie schon ziemlich zerfetzt und verschlissen.

Schweigend folgte ich ihm zum Speisesaal wo ich mir mein Essen abholte und mich an einen leeren Tisch setzte. Da rief jemand: "Hey, Kleiner, du hast da was vergessen." Meine Ohren zuckten und ich fing das Messer, dass er nach mir geworfen hatte mit meinem Zeige- und Mittelfinger und warf ihm meinen wie immer leeren Blick zu dann benutzte ich es um meinen Apfel klein zu schneiden dessen Stücke auf meinem Haferbrei verteilte. Das Zeug schmeckte zwar nicht gut. aber immerhin bekam ich einen Schokopudding dazu. Ich LIEBTE Schokolade. Da bemerkte ich jemanden, der sich vor mich gesetzt hatte und mich die ganze Zeit anstarrte. Was wollte dieser Typ von mir. Er war um einiges älter als ich, hatte lange schwarze Haare und dunkelblaue Augen. Der Reißverschluss an seiner orangen Häftlingsjacke war nicht richtig zu und insgesamt sah er komisch aus. Er roch so als hätte er seit Wochen nicht mehr geduscht.

Da bemerkte ich aus dem Augenwinkel, dass mir jemand meinen Schokopudding klauen wollte. Kurzerhand rammte ich ihm meine Gabel so tief in die Hand, dass sie seine Hand fest auf den Tisch nagelte. Mein Blick blieb unverändert kalt. Der vor mir sah mich nur entgeistert an, während ich die Schüssel mit dem Pudding nahm und auf stand. Die Wachen sahen mich still ergriffen an. Währenddessen versuchte der Schwarzhaarige die Gabel aus dem Schokidieb zu ziehen. Ich lief an den Wachen vorbei. Da rief mir jemand hinterher: "Hey warte!"

Ich drehte um und sah ein Wachmann. Er war jung... so um die Zwanzig und er hatte blonde, kurze Haare. Da roch ich eine gute Gelegenheit, er war neu und nicht bei dem Essen gerade eben dabei gewesen. Ich ließ meine Ohren ein Stück hängen und spielte ihm einen weichen, ängstlichen Blick vor. "Ich... ich wollte mich eigentlich schon... an euch Wärter wenden. Mein Zellengenosse... er... er macht mir schreckliche Angst...", wimmerte ich gespielt und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. Wobei ich mir echt ein Lächeln verkniff. Der Schwarzhaarige sah mich noch verwirrter an, fing dann aber an zu lächeln.

Der junge Werter meinte: "Keine Sorge... ich sorge dafür dass du eine andere Zelle bekommst. Komm mit." Er führte mich zu einer anderen Zelle, wo zwei einzelne Betten drin waren. Er begleitete mich sogar bis in die Zelle. Ich setzte mich ab und fing an den Schokopudding aus der Schüssel zu schlecken. Er sah mich schweigend an.

"Wie kommt ein so Kleiner wie du hier rein?", fragte er. Ich sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. Ich habe keine Lust, mit ihm zu reden. Damals hat mir doch auch keiner zu gehört. Ich lief mit aufgestellten Ohren auf ihn zu. Mit einem Mal hatte ich wieder den kalten Blick drauf. Er wich nach hinten bis er an die Gitterstäbe stieß. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen. Überrascht versuchte er mich weg zu drücken doch ich ließ seine Lippen noch eine ganze Weile nicht frei. Da hörte ich das Klicken der Taser, die auf mich gerichtet wurden. Ich schenkte den Wachen ein demonstratives Lächeln. So eins das sagte: "Ich habe euren Kollegen als mein persönliches Schutzschild. Was macht ihr jetzt?"

"Geh von ihm weg!", verlangte einer der Wärter. Ich hatte die Arme des einen Wärters gepackt und drückte sie gegen die Gitterstäbe. Warum sollte ich? Sobald ich ihn losließ, würden sie mich tasern. Stattdessen schmiegte ich provokant meinen Kopf gegen die Brust des Blonden. Er keuchte auf, was mich wiederum zum Lächeln brachte. Ich konnte es mir nicht verkneifen meine Lippen an seinen Hals zu legen, worauf er wieder leise aufkeuchte. Kaum hörbar. Doch meinen guten Ohren entging wenig.

"Hör auf!", schrie der Wärter. Ich hatte mich schon tief in die Scheiße geritten. Da konnte ich wenigstens noch ein bisschen Spaß mit meinem Spielzeug haben. Ich blickte auf um einen entsetzen oder flehenden Blick zu sehen. Aber die hellblauen Augen meines Opfers spiegelte nur pure Angst wieder. Ich hauchte kaum hörbar: "Ich will dein Blut nicht..." Da ließ ich von ihm ab. Er floh schnell aus der Zelle und ich hob meine Arme in die Luft. Das Lächeln war schon lange wieder dem Ausdruckslosen Gesicht gewichen. Ein Werter legte mir wieder den Maulkorb an. Nach einer Weile kam einer an meine Zelle. Der mit den langen schwarzen Haaren, der mich so angestarrt hatte.

Er fragte: "Weißt du eigentlich wer der Blondi war?" Ich zuckte mit den Schultern. Warum sollte ich wegen so einer Frage meine Stimme verschwenden. "Er war ein Spezialagent, der irgendetwas falsch gemacht und jetzt zur Strafe verdonnert wurde hier Wache zu schieben.", erklärte er. Ich zuckte erneut mit den Schultern. Er war nur ein Spielzeug gewesen. Und es hatte mir wirklich Spaß gemacht. "Woher willst du das eigentlich wissen?", fragte ich schließlich, ohne mich dabei einen Millimeter zu bewegen.

Prison of the WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt