P.o.v. Akira
Ich wachte am nächsten Morgen auf. Levi war immer noch nicht zurück. Was machte dieser idiotische Magier nur? Tja, soll er doch verschwinden... dann nervt er mich wenigstens nicht. Der Wärter brachte uns zum Frühstück und meldete das Levi verschwunden ist. Tja, du Schwachkopf, das wird Konsequenzen haben. Ich setzte mich wieder an meinen Platz, doch ich bekam keinen bissen herunter. Stattdessen wandte ich mich um und suchte die Reihe der Wärter ab. Was machte ich da eigentlich? Blondie würde sicher nicht in meiner Nähe stehen. Und das war auch gut so... hoffe ich. Als wir endlich gehen durften, legte ich mich wieder in meine Zelle.
Da rief ein Wärter auf einmal: "Akira, mitkommen." Die anderen sahen mir verwirrt nach. Was sollte ich dazu noch sagen? Sie führten mich in einen Raum wo sie mich in Handschellen legten und auf einen Stuhl setzten. Ein Mann setzte sich vor mich und fragte: "Du bist Akira richtig?" Ich schwieg und starrte die verspiegelte Glasscheibe rechts von mir an. Wer war dort wohl dahinter. "Weißt du wo dein Zellenkamerad und Freund Levi Göpfert ist?", fragte er. Ich schwieg weiter hin.
Göpfert... Göpfert... Göpfert! Verdammt! Nein, er ist definitiv nicht mein Freund! Ich sprang auf und packte den Mann der vor mir saß mit beiden Händen am Kragen. "Göpfert!? Wie der leitende Ermittler Göpfert? Der mich vor drei Jahren verhört hat.", knurrte ich wutentbrannt. Dann atmete ich tief durch und setzte ihn ab. Ich wandte meinen Blick der Glasscheibe zu hinter der ich Geräusche wahrnahm. Was machten die da? Sie ketteten mich mit beiden Armen an den Stuhl. Dann fuhr der Mann fort: "Weißt du wo der verschollene Insasse ist?" Wieder schwieg ich. Es brachte eh nichts. Damals nicht und heute auch nicht. Die Rolle des Unschuldigen ist eine Beschissene und ich würde sie gerne Tauschen. Ich ließ den Blick sinken. "Das ist doch eine abgefuckte Welt...", murmelte ich vor mich hin. "Was war das?", fragte der Mann. Ich fokussierte ihn mit meinen roten Augen und meinte: "Das ist ne abgefuckte Welt, nicht mal sterben darf man hier in Ruhe." Der Mann sah mich sprachlos an. Ich fragte: "Darf ich endlich gehen?" Er nickte schweigend und da machten die Wärter mich los und führten mich zurück in die Zelle.
Kristal fragte: "Akira! Was wollten sie? Weißt du etwas Neues von Levi?" Ich gab nur ein Zischen von mir und lief zu meinem Bett. Als die anderen zum Abendessen gingen, blieb ich liegen und starrte die Wand an. Das war alles doch beschissen. Und der Sturm war auch noch nicht vorbei... Ich hatte gar nichts erreicht. Bis auf, dass ich ein Monster war. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Blondies Blut musste mich wirklich stärken. Ich hatte ein starkes Silberband am Arm und es scheint mir eigentlich nichts aus zu machen. Warum hatte er das getan? War er denn bescheuert? Levi hätte ihn aufhalten müssen! Ich kam einfach nicht zur Ruhe, nicht mal als die anderen schon schliefen. Das ging zwei weitere Nächte so. Levi war immer noch nicht aufgetaucht. Soll dieser... dieser... doch für immer weg bleiben!
Ich stand auf und lief auf die Zellentür zu und öffnete sie. Ganz ehrlich wie wollen sie uns damit einsperren. Ich lief nach draußen und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Mauer und legte meinen Kopf auf meinen verschränkten Armen, die ich auf meine Knie abstützte. Warum tat mir der Gedanke, Blondie gebissen zu haben, so unglaublich weh? So sehr, dass ich seit Tagen keinen Bissen mehr runter bekam. Da nahm ich ein Geräusch wahr das meine Ohren zucken ließ. "An deiner Stelle würde ich nicht näher kommen.", meinte ich ohne auf zu sehen. Die Stimme von Blondie riss mich aus meinem Trott: "Akira..." Anscheinend wusste er nicht, was er sagen sollte. Ich sah ihn an und meinte: "Hältst du es für schlau, dich mir einfach zu nähern? Was wenn ich dich anfalle!?" "Ich vertraue dir...", meinte er ruhig. War aber dort stehen geblieben wo ich ihn bemerkt hatte. Ich schimpfte: "Wie kannst du mir mehr vertrauen, als ich mir vertraue." "Muss ich das wirklich noch aussprechen warum ich das mache? Warum ich das alles getan habe und dich nie verpetzt habe?", fragte er.
Ich stand auf und sah ihn wie erstarrt an. "VERDAMMT!!!", knurrte ich und donnerte so fest mit meiner Faust gegen die Mauer das diese anfing zu splittern. Er sah mich wie erstarrt an. "War das dir nicht Lehre genug?", ich zeigte wütend knurrend auf seinen Arm: "Wann verstehst du dass ich kein Kuscheltier bin!? Klar, ich habe mich dir von meiner weichen Seite gezeigt, aber..." "Aber...?", hackte Blondie nach. Ich fluchte: "Verdammt Blondie! Ich... Wir... Das mit uns... das könnte doch niemals funktionieren!" Da spürte ich wie etwas verschwand. Eine Aura. Doch ich hatte wegen Blondie nicht darauf geachtet und konnte nicht mehr sagen, wer es war. "Nenn mich bitte nicht Blondie... Mein Name ist Eldra.", meinte er. Ich sah ihn an und verkniff mir ein Lächeln. Eldra... ein seltener Name. Ich schüttelte den Kopf und meinte: "Das tut nichts zu Sache! Du solltest dich lieber von mir fern halten." "Das ist das was ich sollte... Aber was willst du?", frage er mich überraschend.
Ich sah auf meine Hände deren weiße Krallen im silbernen Mondlicht leuchten. "Ich weiß es nicht. Ich... ich muss nur ein einziges mal die Kontrolle verlieren. Ein einziges mal dein Blut wollen... nur einmal wütend auf dich werden. Du hättest keine Chance. Menschen und Mutanten, sie gehören einfach nicht zusammen. Aber warum... warum tut dieser Gedanke dann so weh.", murmelte ich. Am Ende drang ein winseln aus meiner Kehle und ich legte die Ohren an. Da spürte ich wie mir eine Hand auf den Kopf gelegt wurde und mir durch die Haare streichelt. Ich sah zu ihm auf. In seinen Augen lag ein weiches Leuchten. Ich sah zögerlich zu seinem verletzten Arm. Tu nichts falsches, Akira! Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust. Er legte seinen Gesunden Arm um mich und zog mich an sich ran.
"Du musst mich nicht wie ein Porzellan-Püppchen behandeln. Ich bin immer noch ein Spezialagent.", erinnerte ich. Ich murmelte: "Und ich ein Verbrecher... das klingt doch vielversprechend..." Er lachte leicht. Da zerriss mein Magenknurren unsere Zweisamkeit. Ich jaulte: "Ich will nicht dein Blut! Es ist nur... ich habe seit Tagen nichts mehr runter bekommen." "Und daran bin ich schuld...", murmelte Eldra. Ich widersprach: "Nein ich... es ist nicht..." "Komm mit. Ich habe noch ein paar Kekse auf meinem Zimmer.", meinte er. Ich lachte: "Meine Mama sagte, ich soll nicht mit Fremden mitgehen, die mich mit Süßigkeiten anlocken wollen." "Es sind Salz-Kekse.", meinte er. Ich scherzte: "Oh, na dann. Das ist natürlich was anderes..." Er führte mich ins Wärterhaus, wo er mich schnell in sein Zimmer schmuggelte. Ich meinte: "Ich hätte auch einfach durchs Fenster steigen können..." Er zuckte mit den Schultern und reichte mir ein Päckchen Kekse. Ich sah, während ich aß, gebannt auf seinen Arm. "Tut es sehr weh?", fragte ich. Er strich einmal über den Gips und meinte: "Es wird wieder verheilen. Alles was davon übrig bleiben wird sind ein paar Narben." Ich deutete das dennoch als ein Ja. Auf seinem Nachttisch stand ein Döschen mit starken Schmerzmitteln. Ich stand auf und meinte: "Ich sollte zurück zu meiner Zelle, bevor sie merken dass ich weg bin." Ich küsste ihn auf die Wange und verschwand auf Wolfsart durchs Fenster.
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Prison of the Warrior
FantasyNachdem Akira, ein zu klein geratener Wolfsmutant, aus sechs von sieben Hochsicherheitsgefängnissen für Fabelwesen und magische Gestalten raus geflogen ist, müsste er seine Lektion eigentlich gelernt haben. Doch wer das denkt ist entweder ein Narr o...