5. Lauf, Pferdinant, sei frei

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P.o.v. Akira

Ich sah auf, als das Türschloss klackte. Da stand... Levi!? Ich richtete mich auf und spannte meine Muskeln an. Vor so einem werde ich sicher nicht mein Gesicht verlieren. Ich stand schließlich auf und lief zügig auf ihn zu, wobei ich die Kette an meinem Hals vergaß. Keuchend rang ich nach Atem. "Geht es dir gut?", fragte Levi. Ich gab nur ein verächtliches Zischen von mir. Dann lief ich zu der Wand an der sie meine Kette befestigt hatten und löste sie mit gekonnten Handgriffen. "Du hast geduscht.", bemerkte ich. Er fing an zu lächeln. So ein verrückter Typ. Was sollte ich nur mit jemandem, wie dem anfangen?

Ich lief auf ihn zu und sah ihn lange an. Er sah mich an, sagte aber nichts. Ich lief aus der Tür und sah den am Boden liegenden Wachmann. Neugierig kniete ich mich neben den Wachmann und merkte dass er sauber ausgeknockt wurde. "Du bist doch interessanter, als ich dachte... als Werkzeug von mir könntest du glatt durchgehen...", murmelte ich worauf Levi mich nur erstaunt ansah. Ich stand auf.

Er fragte: "Was wirst du jetzt unternehmen, wo du frei bist?" "Ich? Ich geh erstmal duschen...", meinte ich und lief in eine Richtung davon. Bevor ich um die Ecke bog blieb ich stehen und meinte, ohne mich zu ihm um zu drehen: "Danke... Für die Befreiung. Aber denk ja nicht, dass ich dir etwas Schulde oder ab jetzt mit dir Rede!" Hm... vielleicht sollte ich üben mich zu bedanken... Ach egal. Ich bog um die Ecke wo eine Gittertreppe nach oben ging, die zu den Ringen des Zellentrackts führten. Der Werter der dort patrouillierte war so blind, dass ich mich einfach hinter einer Säule verstecke. Dann lief ich weiter zu den Duschen. Es würde bald Abendessen geben. Doch durch die Schlägerei hätte ich eh nichts bekommen.

Ich lief schweigend in die Duschen und legte meine Kleidung ab. Das Wasser floss warm meinen Rücken nach unten. Die duschen für sich zu haben, kam selten genug vor. Da sollte ich die Gelegenheit nutzen. Ich lege die Ohren an, damit das Wasser nicht in sie floss. Aber ganz ehrlich wer mochte es schon, wenn man Wasser im Ohr hatte. Seufzend setzte ich mich auf den gefliesten Boden und fing an mit Seife und Schwamm meine Füße zu waschen. Sie hatten eine schwarze Deckschicht und waren verkrustet durch einige Verletzungen. Da kam ein Wärter herein. Ich erkannte aber sofort am Geruch, dass es der Blondie war. Hm... jetzt kam schon das Spielzeug zu seinem Besitzer.

Er schimpfte: "Du?! Was machst du hier? Bist du nicht unten in Einzelhaft? Du kannst es einfach nicht lassen, oder?" "Was, ich wasch mich nur? Nennt sich Körperpflege! Könnte manchen hier auch nicht schaden.", meinte ich eiskalt. Er sah mich verständnislos an. Ich stand auf und griff nach einem Handtuch. "Außerdem gefällt es dir, mich nackt in der Dusche zu beobachten und noch blöde Fragen zu stellen?", fragte ich während ich Blondie mit meinem Blick fokussierte. Er wurde rot und ich lief wieder auf ihn zu. Meine nassen Haare hingen mir zum teil ins Gesicht, als ich ihn durch meine roten Augen ansah.

"Oder wolltest du mich unbedingt in der Dusche sehen?", fragte ich wobei ich jeden seiner Gesichtszüge auf das genaueste beobachtete. "N-nein... Nein!", rief er erschrocken. Ich zuckte mit den Schultern und schlüpfte in meine Klamotten und trocknete mit dem Handtuch meine Ohren ab.

"Was machst du jetzt hier?", fragte Blondie der sich wieder gefasst hatte. Ich lief schweigend auf ihn zu und drückte ihn wieder gegen die Wand. Ich hauchte: "Du bist bloß ein Mensch. Denkst du ernsthaft dass du dich mir gegenüber stellen könntest? Du bist nicht immun gegen Gedanken- und Gefühlskontrolle und dein Blut wäre wie eine Droge für mich also provozier es nicht." Dann lehnte ich meine Stirn wieder gegen seine Brust. Er war mein Spielzeug, weil man ihn so schön zum schweigen bringen konnte. Seine Hände drückte ich immer noch mit einem festen Griff gegen die Wand. Ich fuhr mit den Lippen über die Haut an seinem Hals und er japste ein mal auf.

"Hör auf", verlangte er. Ich fragte: "Willst du das wirklich?" Dann legte ich meine Lippen an seinen Kehlkopf. "Jimpf!", drang aus seiner Kehle. Ich konnte ein Lachen nicht verkneifen. Das war ihm im Eifer des Gefechts so raus gerutscht. "Jimpf also...", sagte ich spöttisch. Da zuckten meine Ohren und ich ließ von ihm ab. An seinem Kehlkopf bildete sich schon langsam ein Knutschfleck. Ich trat zurück und floh aus den Duschräumen. Nicht mal eine Minute später standen auch schon zwei weitere Wärter da.

Prison of the WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt