19. Elfe, Drache und Wolf

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P.o.v. Akira

Ich bekam den Großteil von unserem Ausbruch nicht mit weil ich mich darauf konzentrierte, nicht Nero den Kopf ab zu reißen, weil er mich einfach wie so ein kleines Kind auf seinem Rücken trug. Dabei drückte er mit seiner Hand auf die Krallenspuren vom Bär. Die Grillen surrten als wir auf dem Parkplatz des Gefängnisses ankommen. "Und was jetzt?", fragte Nero. Ich knurrte: "Zuerst lässt du mich runter." Worauf er mich wirklich absetzte. Ich kramte etwas aus meinem Ärmel und hob kurz darauf einen Autoschlüssel in der Hand. "Gut gemacht, Kleiner!", lobte Levi. Ich schmiss ihm den Schlüssel zu und fragte: "Du kannst doch Auto fahren oder?" "Ich habe noch nie einen Unfall gebaut.", meinte er und ich wusste, dass er die Wahrheit sagte da Magier nicht logen. Nie!

Ich setzte mich auf die Rückbank und seufzte. Wieder musste ich an den Abend denken als ich Eldra besucht hatte. Er war aufgewacht und warf mir vor: "Akira du kannst nicht einfach ausbrechen, wann du willst. Das hier ist ein Gefängnis und kein Hotel. Außerdem bringst du mich damit in Teufels Küche." "Tut mir leid, dass ich nach dir sehen wollte, nachdem dich, verdammt noch mal, ein scheiß Bär dich angegriffen hatte! Wird NIEWIEDER vorkommen!", hatte ich geschrien und war dann abgezogen.

Ich lehnte mich zurück und sah zu Levi der gerade einstieg. Und, alter, das war die schlimmste Autofahrt, die ich je hatte. Verkrampft krallte ich meine Krallen in die Sitze und versuchte zwanghaft die Ruhe zu behalten. "Jetzt rechts!", navigierte ich ihn zu der Stelle, an der ich Sina vermutete. Da bremsten wir vor einem Haus. Ich stieg aus und meinte: "Ihr solltet euch besser raus halten... das ist eine Familienangelegenheit." Die Beiden wechselten schweigend ihre Blicke, während ich an die Tür klopfte. Sina öffnete und starrte mich wie erstarrt an. Sie fragte: "Silon, was willst du hier?" "Akira...", verbesserte ich sie. Sie hatte währenddessen meine Begleiter schon in ihren Bann gezogen. Typisch Elfe. Ich zischte: "Sina hör auf wir sind aus einem wichtigen Grund hier!" "DAS sind Verbrecher! Genau so wie du!", fuhr sie mich an. Ich schimpfte: "Sina! Wenn es nicht wichtig wäre, dann würde ich nicht kommen. Entfernosturm!" Sie erstarrte kurz, dann trat sie auf die Seite und ließ meine beiden Begleiter aus ihrem Bann. Ich murmelte: "Danke Sina." "Aaron wird entscheiden, ob er dich zerfleischt.", meinte sie nur teilnahmslos als ob ich nicht ihr Bruder wäre. Sie lief voraus und rief: "Aaron, du wirst nie erraten, wer uns besuchen kommt."

Meine Schwester war ca. 19 Jahre alt, blond und hatte strahlend blaue Augen. Ihre Elfenohren stachen aus ihren hübschen Locken und ließen ihr Aussehen irgendwie frech wirken. Aaron hingegen war groß, muskelbepackt und einfach nur Angst einflößend. Seine roten, strubbeligen Haare hingen ihm strähnenweise ins Gesicht. Als er mich entdeckte begannen seine gelben Augen an zu funkeln. "Was verschafft uns die Ehre, Bruder? Sonst lässt du dich doch auch nicht blicken seit... Ach, wie auch immer, was willst du hier?", frage er. Ich seufzte: "Ein Entfernosturm ist auf dem Weg und ich brauche eure Hilfe um die Anderen zu warnen."

"Um sie zu warnen?!", rief er überrascht. Ich sah meinem Bruder fest in seine gelben Augen und meinte: "Ja. Ich werde nicht diese Dimension aufgeben. Sie können mich mein Leben lang wegsperren, für ein Verbrechen, das ich nicht begangen habe! Doch ich habe mich verliebt und es ist viel stärker als bisher. Ich kann ihn nicht verlieren. Auch wenn er anfängt, mich zu hassen." Mein Bruder riss die Augen auf. Meine Schwester sah mich an und meinte: "Retten wir diese Dimension, Bruder." "Okay, wie rührend dieses Familientreffen auch ist. Wir müssen uns ranhalten für unseren Plan.", meinte Nero. Ich humpelte zum Sofa und wir verfeinerten den Plan und Sina gab ihnen andere Kleidung. Ich war irgendwann auf dem Sofa eingeschlafen.

Sina sah mich schweigend an und fuhr mir mit ihrer Hand durch meine weißen Haare die mittlerweile zum Glück wieder kurz waren. "Akira ist eigentlich nicht schlecht... Er hängt wahrscheinlich nur in dem Leben unserer Geburtsdimension fest... Dort war er in seiner Blütezeit. Ein stattlicher Wolf von 24 Jahren verehrt als Kriegsgott. Und hier ist er nur ein kleiner Junge.", erzählte sie. Nero fragte: "Wenn er da 24 war... wie alt wart ihr dann?" "Wir? Ich war 22 und Aaron dort drüben war noch 17...", antwortete sie. Levi murmelte ein schlichtes: "Also seid ihr die jüngeren Geschwister von Akira." "So sieht's aus. Nur jede Dimension gibt uns ein anderes Alter...", mischte sich Aaron ein. Ich drehte mich im Schlaf grummelnd um und drückte ein Kissen fest gegen meine Brust. Wenn wir mit diesem Plan diese Dimension retten, werde ich für immer der "Jüngste" bleiben... zumindest Körperlich.

Prison of the WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt