Kapitel 23

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„Wie lange müssen wir denn noch warten?!" etwas lauter schnauzt Yuuto eine Krankenschwester an. „Ich will zu meinem Sohn! Bitte.." verzweifelt setzt er sich wieder und lässt den Kopf hängen.
„Ich wollte doch gerade was dazu sagen." sanft lächelt die junge Frau.

Bokuto wurde bereits ins Krankenhaus gebracht und untersucht,nun warten Yuuto,Akaashi und seine Eltern auf weitere Infos.

„Sie dürfen mir alle folgen." fährt sie fort. Sie läuft vor und geht zu einem Zimmer,welches nicht weit entfernt ist. „Aber bitte leise,der Junge schläft." mit diesen Worten geht sie ins Zimmer,gefolgt von den anderen vier.

Als sich alle um Bokutos Bett verteilen,starren sie ihn stumm an. Sein linker Arm war in einen Verband gewickelt und am anderen arm lief eine Bluttransfusion. Seine blasse Haut schien schon fast weiß und seine Haare lagen wirr auf seinem Kopf. Doch er schlief friedlich und er lebte.

„Was genau ist passiert..?" mit leiser Stimme spricht Yuuto nun die Krankenschwester an.
Die Frau nimmt die Unterlagen zur Hand und räuspert sich leise. „Also,der Junge hatte viele Schnitte an seinen Armen,einer davon war etwas tiefer,weswegen wir sie nähen mussten. Und genau dieser Schnitt war nah an seiner Pulsader,hätte er ein paar Millimeter weiter rechts geschnitten,hätte es auch schneller vorbei sein können. Sein Blut Verlust war hoch,aus diesem Grund hängt er an einer Bluttransfusion. Ansonsten litt nur sein Kreislauf etwas und eine kleine Beule ziert seine Stirn." sie legt die Unterlagen weg und schaut Yuuto an.

Der Mann war sprachlos,so wie auch Akaashis Eltern. „Ich muss Siw leider fragen,ob ihr Sohn sich selbst verletzt?" bringt sie nun zwischen ihren Lippen hervor und schon schaut Akaashi stumm zu Boden,denn er kannte die Antwort.
„Ich..ich..keine Ahnung.." stottert Yuuto, „als wir Koutarou untersucht haben,fanden wir noch ältere Narben an seinen Oberschenkeln,ein paar wenige an seiner Taille und auf dem rechten Arm,plus linken Oberarm befinden sich auch noch welche. Das sieht nach einem jahrelangen Prozess aus,den der Junge da an sich trägt. Es sieht einfach nach SVV Narben aus und aus diesem Grund sind wir besorgt."

„Davon wusste ich nichts.." der 43 jährige setzt sich auf das freie Bett und fährt sich durch die Haare.
„Ich kann Ihnen dazu aber Infos geben.." Akaashi hebt nun seinen Kopf und schaut die Krankenschwester an. „Er verletzt sich seit 7 Jahren selbst,seine Vergangenheit ruht auf seinen Schultern und belastet ihn. Er leidet unglaublich und das bleibt meist unbemerkt.." flüstert Akaashi schon fast,doch alle verstehen es. Die Frau nickt und geht zur Tür. „Ich werde mit dem Arzt sprechen,eventuell könnten wir dem Jungen einen Aufenthalt in einer Klinik anbieten. Doch es wird seine Entscheidung sein,aufgrund seiner Volljährigkeit." somit verlässt sie den Raum und schließt die Tür.

„Keiji." ertönt nun die Stimme von Keiji's Dad,er schaut seinen Sohn Ernst an,während seine Frau den Jungen auf dem Bett anschaut.
„Stimmt es,dass du und Koutarou Sex hattet und er nicht das selbe fühlt wie du,weshalb du wieder aus einer Kurzschlussreaktion gehandelt hast und mir so eine Aussage vor den Kopf geworfen hast?" verwirrt sah Akaashi seinen Vater an und überlegte.

Natürlich,Bokuto wird sich mit einer Lüge geschickt rausgeredet haben. Und würde jetzt erwarten,dass Akaashi mitspielt. Der jüngere hatte echt Köpfchen und wusste ganz genau,dass Akaashi als kleine Wiedergutmachung mitspielen würde. Das war Akaashi Bo auch schuldig.
„Ja Dad,entschuldige bitte meine Lüge..ich war einfach so verletzt.." traurig schaut Akaashi zu Boden und spielt an seinen Fingern.

Ein Seufzer von Akaashis Dad und ein leises ‚hey hey hey' von Bo,welcher noch sehr schwach klingt. Alle Blicke liegen nun auf ihm und er schaut durch die Runde. „Wieder übertrieben und trotzdem noch hier.." murmelt er leise und hebt seinen linken Arm an,um sich ihn anzuschauen.
„Koutarou..mein Sohn..um Gottes Willen.." Yuuto kniet sich neben Bokutos Bett und legt seine Stirn auf die Matratze. „Sag mir,wie geht es dir?".
„Gut." nur schwache und leise Worte verlassen Bo's Mund,dabei waren sie sonst so laut und voller leben. „Das kann nicht die Wahrheit sein..bitte mein Sohn..was plagt dich,dass du dich verletzt..?"

„So sehr ich dich damals geliebt habe,ich kann mich dir nicht anvertrauen. Dazu warst du..mit einer der Auslöser..nach dem du weg warst,ist Mama noch aggressiver zu mir geworden,nach meinem Outing war dann komplett vorbei.." leise hustet Bokuto nach seinen Sätzen und schließt die Augen,er ist noch zu erschöpft.
„Ich möchte jetzt auch,dass du gehst,Yuuto. Irgendwann können wir nochmal reden,über alles..aber ich möchte mit Keiji alleine sein.."

Als Akaashi seinen Namen hört,schaut er auf und geht näher an Bokutos Bett.
„Ich verstehe dich,Koutarou. Aber bitte,ich liebe dich,mein Sohn." Yuuto steht auf und richtet seine Uniform,woraufhin er geht,auch wenn es ihm schwer fällt.
„Wir gehen auch. Koutarou,gegen Sie liegt nichts mehr vor." ein Nicken und schon sind auch diese beiden weg.

Nur noch Akaashi steht im Raum und setzt sich nun auf einen Stuhl,der neben Bo's Bett steht. „Bokuto ich.."
„Shh. Ich will darüber nicht reden." er legt seine rechte Hand an den Hinterkopf von Akaashi und zieht ihn zu sich. Die Lippen der beiden liegen aufeinander und bewegen sich gegeneinander. Auch wenn Akaashi erst verwundert ist,erwidert er denn Kuss von diesem wunderschönen Jungen,den er fast verloren hätte. Doch er löst sich zu schnell,findet Akaashi.

„Sag mir,liebst du mich so wie ich dich?" fragt Bokuto schüchtern,schafft es aber trotzdem Keiji anzuschauen. „Ich denke sogar viel mehr als du mich.." Akaashi lächelt und Bokuto beginnt zu schmollen. „Das ist bestimmt nicht möglich! Du Lügner..ich liebe dich nämlich sooooo sehr!",trotz seines verletzten armes,zeigt er mit seinen Armen wie sehr er Akaashi liebt in dem er sie weit auseinander macht. Akaashi lacht leise,"und ich werde dich immer ein kleines Stückchen mehr lieben,als du mich." erklärt er dem Schmollmund.
Ein zartes Lächeln liegt auf bokutos Lippen.

Anscheinend hatte Bokuto keinen Bedarf daran,Akaashi zu beschuldigen oder auf ihn wütend zu sein. Er würde nur unnötig riskieren,dass Akaashi endgültig weg ist,außerdem liebt er den älteren nach wie vor.
Er wollte ihn nicht verlieren.

„Bokuto?"
„Ja aghaashe?"
„Möchtest du mit mir gehen?"

Ohne lange zu überlegen,schreit Bokuto ‚Ja!' und lacht liebenswert,er lacht seinen Schmerz weg und vergisst ihn. Durch diese kleine Frage erhofft er sich einfach,dass sein Leben besser wird,dass er mehr Lebensfreude hat und sein Glück mit Akaashi findet.

„Mehr als eindeutig" schmunzelt Akaashi und entspannt sich,da er angespannt war.

Der Tag für beide endet damit,dass Akaashi sich zu Bokuto gelegt hat und ihn auf seine Brust zog. Daraufhin informierte Akaashi noch Kuroo und versicherte ihm,dass es Bo wieder besser geht und Kuroo zuhause die Stellung halten soll,Akaashi würde dies bei Bo tun. Als er sein Handy weglegt,blickt er runter du Bokuto der wieder schläft und am sabbern ist.
Vorsichtig streicht Akaashi Bokuto über den Mundwinkel,damit sein Freund ihn nicht voll sabbert,wobei Akaashi dagegen absolut nichts hätte. Er konnte Bo immerhin jetzt als seinen festen Freund bezeichnen und da war ihm alles andere egal. Doch trotzdem müsste er am nächsten Tag mit Bo reden und auch Kuroo einweihen,denn der 19 jährige braucht Hilfe.

The criminal boy|[BokuAka]|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt