✨ 18 ✨ - Kneipengeruch

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Pori lief aus der Werkstatt und gluckste belustigt.
„Sagt mir, wie wichtig kann ein Mann einer Frau sein das sie sich von ihrem Haar trennt. Und dann auch noch von so wunderschönem Haar." grinste er und stieß Cal mit dem Ellenbogen in die Seite.
Er wankte leicht und warf dem Basilisk einen finsteren Blick zu.
„Es sind nur Haare. Sie wachsen wieder." meinte die junge Frau gelassen und zuckte dabei mit ihren Schultern.
„Alles erzählt eine Geschichte. Auch Haare. Was man in der Zeit in der sie wuchsen alles erlebte, wem man begegnete, wen man verlor." erzählte er und Naira strich sich nachdenklich durch ihr nun kürzeres Haar.
Dabei fragte sie sich welche Geschichte ihr Haar wohl hatte.
Eine Geschichte aus Freundschaft, Liebe, Verlust und Tod. Sie atmete schwer und stieß in Pori als dieser abrupt stehen blieb. Er hatte vor einer Kneipe halt gemacht. Sie lag direkt gegenüber von seiner Werkstatt.
Kaum zehn Meter waren sie gegangen. Cal lehnte sich zu Naira.
„Dafür sind deine Haare jetzt kürzer?" flüsterte er und stürzte die Lippen.
„Heute Mittag ist er hier rein marschiert. Und nicht mehr raus gekommen."
Pori zuckte mit den Schultern und drehte sich zum gehen um.
„Das ist alles?" meinte Cal etwas verärgert.
„Du solltest besser den Mund halten..." knurrte er und baute sich vor dem Padawan auf.
„Hey.Hey." Nair stellte sich zwischen die beiden.
„Danke Pori, das du uns geholfen hast." Sie nickte dem Basilisken dankbar zu und warf Cal einen verärgerten Blick zu und zog ihn am Ärmel zu sich.
Der Schrotthändler grummelte noch etwas unverständliches und verschwand dann wieder auf die andere Straßenseite. Naira presste die Lippen aufeinander und atmete tief ein.
„Was sollte das? Hier macht man sich keine Feinde. Schon garnicht einen Basilisk."
„Ich hoffe nur er ist auch wirklich da drinnen. Sonst war alles umsonst." murmelte er und Naira ballte ihre Hände angespannt zu Fäusten.

Selbst vor dem Eingang roch es schon nach Alkohol, süßlich betörenden Getränken und Cocktails.
Musik wurde gespielt und Naira überlegte kurz.
„Du bleibst hier und wartest. Das wäre zu auffällig wenn wir zu zweit da drinnen nach jemandem suchen würden."
Cal überlegte und nickte dann etwas wiederwillig.
„Na gut. Ich warte genau hier." Er deutet mit dem Zeigefinger auf seine Schuhe.
„Ich bin sofort wieder da. Keine Sorge." versicherte sie und tauchte in die Massen unter.
Viele verschiedene Spezies saßen an der Bar und schlürften an Drinks. Einige spielten Karten oder irgendwelche Glücksspiel mit Würfeln oder so etwas ähnlichem.
Naira hatte Cal beabsichtigt draußen stehen lassen. Sie wollte nicht das er dabei war wenn sie Obi Wan wieder sah.
Das war ihr zu privat und ging ihn im Grunde auch nichts an.
Ihr Blick glitt über einige Tische. Keiner war leer. Überall saßen mehrere Leute zusammen die durch den Alkohol in ihrem Blut besonders laut grölten.
Weiter hinten war ein Tisch in einer Ecke. Dort war es nur spärlich beleuchtet, von einigen leuchtenden Steinen und Kerzen. Ein Mann saß dort und Nairas Herz sprang als sie Obi Wans Gesicht unter der tief gezogenen Kapuze sah.
Einzelne Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn und er spielte mit etwas in seinen Händen.
Sie wollte gerade auf ihn zugehen, als sie eine Hand auf ihrem Hintern spürte.
„Hey schöne Frau." grinste ein Typ sie an. Es war ein Mann und das erste was Naira auffiel war die fleischige Narbe auf seiner Oberlippe. Sie schlug seine Hand weg.
„Fass mich nicht an." zischte sie und sah ihm fest in die braunen Augen. Er hob abwehrend die Hände.
„Ganz Ruhig Lady, ich will nur etwas Spaß. Ich bezahle dich auch gut." grinste er dreckig und wollte sie wieder anfassen.
Sie wich zurück und stieß gegen eine harte Brust.
„Die Lady hat gesagt das das sie kein Interesse hat, Kliro." hörte sie eine tiefe, ihr allzu bekannte Stimme.
Sie blickte hoch und sah ihn ein blaues Augenpaar. Ihr Herz machte einen Sprung und am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihn nie wieder los gelassen. Sie war so froh das er lebte.
„Ist sie etwa deine Schnecke? Das wusste ich nicht. Wäre mir eh zu dünn." spuckte er unfreundlich und drehte sich von den beiden Weg. Ehe Naira sich versah hatte Obi Wan sie an der Hand mit sich zu dem Tisch gezogen an dem er gerade noch gesessen hatte. Im nächsten Moment fand sie sich in seinen Armen wieder.
Sie schmiegte sich zufrieden an ihn.
„Verdammt...sie haben Alderaan gestürmt. Ich dachte du seist tot." flüsterte er und strich über ihren Rücken.
Naira klammerte sich an seine Schultern und zog seinen Geruch in sich auf.
„Ich konnte entkommen." flüsterte sie und drückte sich noch enger an ihn. Bei ihm fühlte sie sich sicher und geborgen. Wie ihr das gefehlt hatte...
Sie wollte fragen wie er es geschafft hatte zu entkommen, aber eigentlich wollte sie gerade garnicht darüber reden.
„Ich habe dich so vermisst." flüsterte sie und ihr Stimme brach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen als sie daran dachte was sie getan hätte wenn auch Obi Wan tot gewesen wäre.
„Hey." sagte er sanft und drückte sie leicht von sich weg sodass sie sich gegenseitig ins Gesicht sehen konnten.
Er lächelte sie überglücklich an und strich ihr mit dem Daumen über die Wange.
„Bitte, nicht weinen." Naira lachte und schmiegte ihre Wange in seine Hand.
Kurzzeitig sahen sich die beiden ohne ein weitere Wort in die Augen. Das blau seiner Augen faszinierte sie ungemein. Wie Kristalle.
„Bitte-" flüsterte sie ohne den Augenkontakt abzubrechen.
„-küss mich." Es klang wie ein flehen. Sie hatte so lange darauf gewartet und gehofft.
Der Jedi lächelte sie leicht an, legte den Kopf zur Seite und verschloss seine Lippen mit den ihren.
Naira seufzte tief und ihre Hand fuhr in seinen Nacken. Er hatte seine Hand in ihren Haaren vergraben und gab ein ‚mhm' von sich. Er löste sich von ihr und fuhr durch ihre Haare.
„Waren die nicht mal länger?" fragte er und sah sie verwirrt an.
Naira lachte und legte ihre Hand auf seine.
„Das ist eine lange, seltsame Geschichte." kicherte sie. Für einen kurzen Moment war alles perfekt und der Krieg schien vergessen. Aber es schien eben auch nur so.
„Ich bin gekommen um zu bleiben." Der Jedi verzog gequält das Gesicht.
„Bitte vergeude dein Leben nicht auf einem Planeten wie diesem. Hier ist es gefährlich." meinte er besorgt und sah sie traurig an.
„Die Republik ist gefallen, und durch das Imperium ist es überall gefährlich. Da macht es keinen Unterschied."
Sie musterte seine verkrampften Gesichtszüge.
„Außerdem habe ich mich schon einmal von dir verabschieden müssen. Das werde ich nicht noch einmal tun." hauchte sie und sah ihm in die Augen. Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln. Er wollte nicht das Naira ihr Leben so verschwendetet, um mit ihm im Exil zu leben.
Aber er wusste genau das es keinen Sinn hatte ihr zu widersprechen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie es auch durch.
„Naja, wenn das so ist zeig ich dir mein bescheidenes Heim." grinste er und sie nickte mit Vorfreude in den Augen.

Stubborn (Obi-Wan x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt