✨ 9 ✨ - Kopfloser Vogel

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Als Naira aufwachte und sich streckte, war das Bett neben ihr leer. Sie setzte sich auf, doch keine Spur von Obi Wan.
Naira seufzte, stand auf und machte das Bett. Sie Schüttelte die Kissen aus und legte sie ordentlich hin.
Dann öffnete sie die Türe und tapste in den Gang. „Naira?" Sie wandte sich vor Schreck um.
Anakin stand hinter ihr und sah verwirrt zwischen ihr und dem Zimmer seines Meisters hin und her.
„Hast du hier...geschlafen?" Ein Grinsen Schlich sich auf seine Lippen. Er hatte bemerkt das er die beiden gestern in einem ziemlich unpassenden Moment gestört hatte.
„Ehm, nein, also ich meine doch, aber nicht was du denkst!" verteidigte sie sich etwas zu schnell.
„Was denkst du denn, das ich denke?"
„Keine Ahnung, so genau will ich das auch garnicht wissen." Sie verzog das Gesicht und Anakin begann zu lachen.
„Du solltest dich beeilen, deine Sachen packen. Obi Wan macht schon das Shuttle bereit."
Das lies sie sich nicht zweimal sagen. Sie zog sich in Rekordgeschwindigkeit um und stopfte alles in ihre Koffer und Taschen. Sie wollte früher als Anakin und Padme bei dem Shuttle sein.
Naira schleppte ihr Gepäck selbst zum Shuttle. Sie wollte das nicht wieder dem armen Anakin zumuten, denn der musste sich schon um Padmes Zeug kümmern, und das war mehr als genug.
Obi Wan stand im Cockpit und bereitete alles für den Abflug vor. Diesmal würde definitiv er fliegen, denn Anakin flog wie ein angetrunkener Vogel.
„Wie hast du geschlafen?" fragte er als er merkte das sie das Schiff betreten hatte.
„Gut, denke ich...und du?"
„Nicht so gut."
An Naira nagte das schlechte Gewissen und sie biss sich auf die Lippe. War es ihre Schuld das er nicht hatte schlafen können? Hatte sie ihn gestört?
Er fuhr sich durch die Haare und schenkte ihr ein kleines Lächeln während er seine Hände in die weiten Ärmel seiner Jedi Robe versteckte.
„Woher wusstest du eigentlich das Padme auf der Aussichtsplattform war? Und das da ein Kopfgeldjäger war?"
Er fuhr sich über den Bart, wie er es immer tat wenn er über etwas nachgrübelte.
„Das war Zufall." log sie.
„Das glaube ich nicht. So etwas wie Zufälle gibt es nicht." murmelte er und sah ihr fest in die Augen.
Ach, so einer ist er also, dachte sie und musste innerlich schmunzeln.
„Also glaubst du ans Schicksal?"
„Das habe ich nicht gesagt."
„Wenn du nicht an Zufall, und auch nicht an Schicksal glaubst...woran dann?" fragte Naira mit leicht belustigtem Unterton.
„Ich glaube an die Macht."
„Achja, ich vergaß-" Sie zog spielerisch einen Mundwinkel hoch.
„-ein Jedi eben."
Padme und Anakin kamen ins Shuttle und nachdem er Padmes Sachen verstaut hatte ging es auch schon los. Anfangs war Anakin nicht ganz so begeistert davon das Obi Wan fliegen würde.
„Ihr fliegt wie ein alter Mann." meinte er zu seinem Meister der ihm nur einen stählernen Blick von der Seite zuwarf.
„Und du wie ein Kopfloser Vogel."
Die beiden Frauen grinsten und sahen sich amüsiert an. Die Konversationen der beiden waren immer sehr unterhaltsam.
Padme und Naira unterhielten sich im hinteren Teil über den gestrigen Abend. Padme hatte sich schon wieder erholt.
Sie war stark, und lies sich nicht so leicht unterkriegen. Außerdem bestand als Person der Öffentlichkeit immer die Gefahr eines Anschlages. Das musste man wohl oder übel in Kauf nehmen.
Nachdem sie auf Alderaan angekommen waren, war es wieder Anakin, wie hätte es auch anders sein können, welcher das Gepäck zurück auf ihre Zimmer brachte.
Zwar wollte Naira ihres selbst tragen doch Padme hatte es Anakin einfach in die Hand gedrückt. Er würde wirklich alles für sie tun.

Ihr erster Weg führte Naira in die Küche, wo sie sich ein belegtes Brot holte. Den ganzen Flug über hatte ihr Magen schon geknurrt gehabt. Ein wirklich seltsames Geräusch.
Mit vollem Magen beschloss sie dann in die Gärten zu gehen, um dort etwas das Grün zu genießen, welches ihr in Coruscant so gefehlt hatte.
Sie setzte sich unter eine Trauerweide. Einzelne der Äste hingen in den kleinen, angelegten Teich.
Seerosen schwammen auf der Wasseroberfläche und das einzelne Lichtflecken glitzerten auf der Wasseroberfläche.
Das Singen der Vögel hatte sie vermisst. In Coruscant hatte man nur die Motoren der Shuttles und das klirren aneinander schlagender Sektgläser gehört.
Ihre Gedanken schweiften zu der gestrigen Gala, an diesen Moment auf der Tanzfläche.
Ob er sie wohl geküsst hätte, wenn Anakin diesen Moment nicht unterbrochen hätte?
Sie runzelte die Stirn in Gedanken. Naira kam dann zu dem Schluss, dass er es vermutlich nicht getan hätte. Er war ein Regelbefolger, in jeder erdenklichen Hinsicht. Er hielt sich immer an alles und würde den Kodex niemals brechen.
Vermutlich hatte er einfach zu viel getrunken, und wusste garnicht was er da tat.
Dieser Gedanke lies ihr Herz schwer werden.

Stubborn (Obi-Wan x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt