Stubborn (Obi-Wan x OC)

✨28✨ - Die Sache mit dem Alter

„Okay, wie besprochen, bleib bitte in meiner Nähe. Hier treiben sich finstere Gestalten herum..."
Unruhig wippte Naira von einem Fuß auf den anderen. Endlich standen sie vor dem hohen Tor welches in die Stadt führte. Mos Eisley. Hohe aus Sandstein geschlagene Skulpturen ragten in den Himmel. Überall waren kleine Runde Steinhäuser mit winzigen Fenstern. Alles wirkte rau und vom Sand abgeschliffen.
Überall tummelten und wuselten verschiedenste Gestalten herum. Große, kleine, dicke und dünne Wesen in allen erdenklichen Formen und Farben. Viele dieser Rassen kannte Naira, doch einige Schienen dann doch nur eine Laune der Natur zu sein. Vereinzelnd waren da auch Menschen. Doch die meisten von ihnen trugen dreckige, zerlumpte Kleidung. Nairas Herz wurde schwer. Sklaven, dachte sie und warf dem Jedi einen bedrückten Blick zu.
„Keine Sorge, diesmal musst du deine Haare nicht verkaufen." Sie schenkte ihm ein kleines Schmunzeln und folgte ihm in Richtung der Obststände. Dort lagen viele bunte Früchte, in verschiedensten Formen. Viele dufteten himmlisch, doch manche rochen dann doch nicht so gut. Naira rümpfte die Nase und beobachtete währenddessen eine Halb nackte Twi'lek die einige Meter von ihnen entfernt an einer Stange tanzte. Graziös räkelte sie sich um die Stange, und im selben Moment fragte sich die rothaarige wie lächerlich es wohl aussehen würde, würde sie ihr Glück daran versuchen.
„Naira?" Obi Wan nahm sie sachte an der Schulter und drehte sie zu sich um.
„Alles in Ordnung?" Besorgt zog er die Brauen zusammen und musterte sie.
„Ja alles gut." Sie sah auf den Beutel der um seine Schultern hing. „Erfolgreich gewesen?"
Der Jedi zuckte mit den Schultern. „Das musst du mir dann sagen. Du musst es ja auch essen."
Naira grinste und stieß ihm gegen die Schulter. Er schmunzelte und steckte einen Beutel mit klirrenden Münzen in die Hosentasche. „Komm, ich will dir etwas zeigen."
Verschmitzt grinste er sie an und griff nach ihrer Hand. Vorsichtig zog er sie durch die Menschenmengen hinter sich her. Die beiden kamen vor einem großen Gebäude zum stehen. Da war eine große Breite Treppe die tief nach unten in einen Keller führte. Schnellen Schrittes trippelten sie die Stufen hinab. Die Luft wurde immer kühler und kühler.
Naira konnte wieder aufatmen. Dieses warme Wetter lag ihr einfach nicht.

Kaum warf sie einen Blick in den Raum, kam sie aus dem Staunen garnicht mehr heraus.
Es war ein großer Raum mit niedriger Decke. Die Wände waren aus glatt geschliffenem Sandstein. Sie waren mit bunten Mustern und Formen bemalt. Eine Sprache, die Naira nicht lesen konnte, doch es sah schön aus.
Der Raum war voller hoher Stoff Stapel die bis zur Decke ragten. Dicke, große Stoffrollen lehnten an den Wänden. Ein muffiger, schwerer Geruch lag in der Luft, so ähnlich wie in einer Bibliothek. Es war niemand hier. Außer ein männlicher Twi'lek der einige Meter entfernt große Stofffetzen Zuschnitt. Er schien sie nicht bemerkt zu haben denn er starrte konzentriert auf sein Maßband und einige Tabellen.
„Hier liegen Stoffe und Gewänder von den entferntesten Orten. Viele liegen schon sehr viel länger hier als wir leben. Auf einige wurden Ornamente, Geschichten oder Prophezeiungen gestickt."
Obi Wan stand direkt hinter ihr und beobachtete ihre Reaktion. Die leicht geöffneten Lippen, die großen, interessierten Augen.
„Schau!" Fröhlich lief Naira auf einen Stapel aus rotem Samtstoff zu. Vorsichtig strich die mit den Händen über den Stoff. Ihr Herz wurde schwer.
„Auf Coruscant...beim Bankett..." setzte sie an doch der Jedi unterbracht sie.
„Dein Kleid. Es war auch weinrot." In seiner Stimme schwang eine gewisse Sehnsucht. Überrascht sah sie ihn an und spielte dabei unruhig mit ihren Fingern.
„Du kannst dich an mein Kleid erinnern?" fragte sie erstaunt und er nickte als wäre es das selbstverständlichste der Welt. „Ich kann mich an alles erinnern."
Bei dem Gedanken stieg ihr die Röte ins Gesicht. Immerhin hatten sie an diesem Abend sehr eng miteinander getanzt, und es hat fast so gewirkt als hätte er versucht sie zu küssen.
Peinlich berührt wechselte sie das Thema. Obi Wan versuchte nur sein süffisantes Grinsen zu unterdrücken.
„Aber weißt du was mich an dem Abend am glücklichsten gemacht hat?"
„Hmm?" Er machte einen Schritt zurück und lehnte sich in die Ecke des Raumes. Von dort konnte der Twi'lek die beiden nicht sehen, und der Jedi fühlte sich nicht ganz so beobachtet wie davor, denn aus irgendeinem Grund schien der Twi'lek Naira zu beobachten, und das gefiel ihm so garnicht.
„Ich war heil froh das du dir die Haare abgeschnitten hast!"
„Meine Haare?" lachte der Jedi und fuhr sich demonstrativ durch seine dichten honigblonden Haare.
„Ja, die langen Haare haben dich älter wirken lassen, so ernst." Sie zog eine unzufriedene Schnute und brachte ihn damit zum Lächeln.
„Wenn ich so drüber nachdenke...vielleicht war das abschneiden deiner Haare auch nur eine Midlife Crisis - Handlung von dir."
Obi Wan sah sie gespielt schockiert an und verschränkte die Arme vor der Brust. Er konnte sein Lächeln nur schwer überspielen.
„Sagmal für wie alt hältst du mich eigentlich?" Zuerst kicherte Naira und hielt sich die Hand vors Gesicht in der Hoffnung ihre Röte verstecken zu können, doch nach einigen Sekunden merkte die das er die Frage wohl ernst meinte.
„Oh...ähm...bitte frag mich sowas nicht, ich bin ganz schlecht wenn es darum geht jemandes Alter zu schätzen."
Naira fühlte sich in dem Moment sowas von ertappt, denn sie musste sich wohl oder übel eingestehen das sie wirklich keine Ahnung hatte wie alt Obi Wan eigentlich war. Scheinbar hatten sie nie darüber gesprochen.
Unauffällig versuchte sie sein Gesicht zu analysieren. Die stahlblauen Augen, die Grübchen die sich bildeten wenn er lachte, der Bart über den er strich wenn er konzentriert über etwas nachdachte.
„Ich weiß nicht...höchstens 30 vielleicht...?" Sie lehnte sich neben ihn gegen die Wand und beobachtete seine Mimik. Kaum merklich hatte etwas in seinem Gesicht aufgezuckt.
„Nun ja..." Peinlich berührt kratze er sich am Hinterkopf. Das war ihm tatsächlich doch unangenehmer als er angenommen hatte. „Eigentlich bin ich 35."
Stille.