-21- KOCHENDES BADEWASSER

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EVA

Die Dunkelheit verschlang mich, als wäre ich sein Freund. Ein vermisster Verwandter oder ein geliebter Ehepartner. Ich, als geborene Vulka, habe mich schon immer gefragt wie es wohl wäre in Flammen zu stehen. Ich fragte mich wieso Menschen das Feuer so fürchten, wenn es doch nur wärme spendete. Doch nun, nachdem ich gebrannt habe; im Feuer stand, verstand ich es. Ich verstand den Geruch von verbranntem Fleisch und das brennen der verkrusteten Haut. Mein ganzes Leben glich dem eines Menschen, doch nun In diesem Moment, fühlte ich mich das erste mal menschlich.

Aber nicht nur die Angst vor dem Scherz ängstigt die Menschen, nein. Der Schmerz war gar nichts, verglichen mit der Ungewissheit die mich in dieser Dunkelheit verfolgte. Wenn da nur nicht diese unausstehliche Ruhe wäre! Sie versetzte mich in einen Käfig.

Und dann, aus dem nichts spürte ich etwas. Eine Berührung. Raue, kalte Fingerspitzen auf meiner Wange. "Cyrian!" hauchte ich und griff nach der Hand um sie in meiner halten zu können.  "Mein Engel..." hörte ich ihn mit gebrochener Stimme sprechen. Langsam öffnete ich meine schlaffen Lider und erschrak sofort bei dem erschöpften Bild meines Seelenverwandten.  "Wie geht es dir?" fragte er und sah auf unsere verschränkten Hände. "Mir gehts gut." hauchte ich schuldbewusst. Mir wurde erst jetzt bewusst in was für eine Höllenfahrt ich ihn eigentlich mitgeschleppt habe. Ich erkannte an seinem leeren Blick das er nun alles über mich wusste. "Es tut mir so leid. Bitte... bitte verzeih mir." schluchzte ich trocken, da ich meine Stimme immer noch nicht wieder gefunden habe. Ich würde normalerweise jetzt weinen, doch ich hatte keine Flüssigkeit mehr in meinem Organismus.  Er wollte etwas sagen, doch dann zog er auf einmal seine Augenbrauen zusammen. "Eva du bist ja kochend heiß." ächzte er und zog seine Hand weg. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt zum flirten Ryan!" motzte ich krächzend, doch Cyrian schüttelte nur verwirrt den Kopf. "Nein, deine Haut glüht, wie frisch verbrannte Kohle." erklärte er Stirn runzelt. Er flitzte ins Badezimmer und hielt einen Waschlappen in das kühle Wasser.

"Du weißt es, habe ich recht?" Es war nicht wirklich eine Frage, natürlich wusste er es bereits. Es lag praktisch auf der Hand, doch ich wollte es aus seinem Mund hören. "Ja." hauchte er und klang dabei so verletzt und müde das mein Herz begann zu bluten. "Du scheinst nicht wirklich... sauer zu sein." Er lächelte bitter. "Ich bin ein König Eva, kein verliebter Schuljunge. Du musst deine Gründe gehabt haben, da du nicht nur mich sondern dein ganzes Dorf angelogen hast. Doch trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich nicht verletzt bin mein Engel."  er trat zurück ans Bett und tupfte meine Stirn mit dem festen Lappen. Ein leises zischen ertönte und feiner dampf stieg empor. 

Leicht panisch rannte er zurück ins Badezimmer und ließ eine Badewanne einlaufen, während ich in bereits in Schuld badete. "Kannst du aufstehen?" erklang plötzlich seine Stimme neben mir und ich nickte, doch sobald mein Fuß auf dem Boden stand, fiel ich schon in mich zusammen. Cyrian griff nach meinem nackten Körper und trug mich in seinen Armen ins Badezimmer. Ich versuchte mir einzureden das dies nichts besonderes war, da wir verheiratet waren und bereits mit einander geschlafen haben, allerdings trieb mir meine Schüchternheit trotzdem das Blut in die Wangen. Erst dann bemerkte ich das er gar kein Hemd trug. Seine kalte muskulöse Brust presste sich gegen meine Haut.

Ganz behutsam legte er mich in das Eiskaltewasser ab, welches sofort anfing zu spritzen, zu pfeifen und zu kochen. Er hockte sich neben die Wanne und starrte mir einfach weiterhin in die Augen. "Ich kann das nicht kontrollieren." flüsterte ich. "Das konnte ich noch nie, weißt du. Ich hatte einfach solche Angst ein Monster zu sein." ich wandte den Blick ab und starrte gegen die Wand. Meine Worte haben für ihn sicherlich keinen Sinn gemacht, wie auch ohne dem Vorwissen das nur ich besitze. Ich wollte das er es weiß, aber ich wusste das ich den Mut dazu nicht hatte ihm dabei ins Gesicht zu sehen. "Ich könnte ein ganzes Dorf lebendig verbrennen ohne das mich jemand aufhalten könnte." ich hörte ihn erschrocken einatmen , doch ich war noch lange nicht fertig. "Meine Tante hat versucht mir beizubringen Herr meines Wesens zu werden, doch es hat nicht geklappt." brennend heiße Tränen liefen über meine Wange und ich verfluchte mich dafür das ich so schwach war. "Ich bin kein schlechter Mensch Cyrian ich bin auch keine Lügnerin. Das musst du mir glauben." weinte ich bitterlich. "Aber der einzige weg um die Menschen um mich herum in Sicherheit zu wissen war es das Monster einzusperren. Niemand weiß es Ryan, das schwöre ich. Bestrafte Lucy also nicht für meine Lügen, sie hat nichts damit zu tun."

Auf einmal spürte ich wie eine große Hand mein Haar zur Seite Strich und meinen Rücken hinab gleitet. Er hatte sich hinter mich in die Wanne gesetzt und begann mich nun mit einem Schwamm abzuwaschen. "Ich höre dir zu mein Engel." hauchte er mir in mein Ohr. Es brauchte mich einen Moment bis ich meine Stimme wieder gefunden habe. "Ich... ich hab alles versucht um doch kein Monster zu sein. Ich hab versucht meine und seine Sünden zu begleichen..." flüsterte ich. Er griff plötzlich knurrend nach meinem Hals um meinen Kopf an seine Brust zu ziehen. "Wenn meinst du mit 'seine'?" fragte er brummend. "Das ist unwichtig." doch er knurrte nur wieder und auch wenn das wahrscheinlich der schlechteste Augenblick aller Zeiten war, spürte ich wie sich mein Unterleib vor Lust zusammenzog. "Ich rede von den Sünden meines Vaters..." flüsterte ich so leise das ich es kaum selber hörte. Ich löste mich aus seinem Griff und brach ihm somit zum verstehen, dass ich nicht weiter darüber reden möchte. "Du bist kein Monster, das könntest du nie sein. Du bist mein Engel und Luna dieses Rudels. Es ist nicht gesund sein Wesen einzusperren, das hätte dich früher oder später umgebracht." erklärte er ruhig und erwachsen. "Ich weiß."

Für eine Weile schwiegen wir, bis mir etwas einfiel. "Wieso hast du mich nicht markiert?" Er spielte mittlerweile fasziniert mit meinen Haaren. "Weil ich gerade als ich das machen wollte eine Leblose Ehefrau unter mir liegen hatte, Eva." ein schauer ließ mir über den Rücken. "Ich möchte das du mich markierst!" sagte ich wahrheitsgemäß und griff nach seiner linken Hand die auf meinem Bauch lag. "Wieso?" fragte er. Ich schloss meine Augen und lehnte mich gegen seine Brust. "Ich möchte das jeder weiß das ich dir gehöre." flüsterte ich und wusste sofort das ihm dieser Gedanke gefiel. Er schluckte und zog mich etwas nähr an sich heran. Das Wasser schwappte etwas und ich lächelte. Er legte beide Arme um meine Brüste und legte sein Gesicht in meine Halsbeuge. "Ich liebe dich mein Engel. Ganz egal ob Mensch, Vulka, Engel oder Monster. Du bist meine Königin." hauchte er mit rauer Stimme, bevor er seine Zähne in meiner Haut versank und mich laut aufstöhnen ließ. Ich kratzte mich in seinen Armen fest, in der Hoffnung auf Halt. Mein Körper zitterte und ein Gefühl voller Harmonie und Glückseligkeit überkam mich. Ryan hinterließ eine Spur Küsse auf seinem Biss bevor er stolz grinste und die mir bekannte Röte auf meinen Wangen zurück kehrte. Ich hatte gerade einen Orgasmus, das wusste ich und anscheinend wusste es mein Ehemann auch.


Jo und damit frohe Ostern von mir...

Das Spiel mit Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt