Das Spiel mit Feuer und Eis

-15- HASS UND EROTIKROMANE

Eva

Für eine gefühlte Ewigkeit sagte keiner von uns beiden etwas. Wir sahen uns nur gegenseitig in die Augen und warteten darauf das unser gegenüber etwas sagt.

„Es tut mir leid." hauchte ich, was ihn zusammenzucken ließ. Er hatte wohl nicht damit gerechnet das ich etwas von mir geben könnte.
Er nahm seine Hand von mein Kinn und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Sein Gehirn schien zu arbeiten, doch sobald er meine Worte begriffen hatte zog er verwirrt die Augenbrauen zusammen.

„Warum entschuldigst du dich mein Engel? Ich war derjenige der voreilige Schlüsse gezogen hat. Es tut mir also leid." Er spielte mit meinen Haarspitzen.  Bei seinen Worten hämmerte das Herz in meiner Brust höher.

Dann nahm er auf einmal das Buch, welches neben mir lag und musterte es kritisch. „Begehre den König... schöner Titel." sagte er lächelnd und mir stieg das Blut in die Wangen. Dachte er etwa ich...

„Ich wollte nicht..." begann ich doch sein lautes Lachen unterbrich mich. „Ist schon in Ordnung Eva. Ich habe es nie gelesen, ist es gut?"

Mein Kopf begann zu kochen und ich schluckte. „Königin Elizabeth hatte großes Talent im Schreiben. Ich hab auch ein paar anderen Werke von ihr gelesen, doch das ist das einzige indem sie über sich selbst schreibt."
Er lächelte stolz.

„Urgroßmutter Lizzy war eine talentierte Königin, nicht nur im Schreiben. Sie hat jahrelang für die Gleichberechtigung der weiblichen Wölfe gekämpft. Dieses Buch ist ihre Geschichte, jedes Detail. Du musst verstehen, ich lese nur ungern Geschichten in welcher meine Urgroßeltern es Miteinander treiben."

Ich nickte und versuchte meinen Scham zu verbergen. Ich hätte niemals geglaubt das die Königin solch privaten Informationen veröffentlichen könnte.
Gedankenversunken strich er mir durchs Haar. „Es tut mir leid wenn ich dich zu Beginn so grob behandelt habe." sagte er ernst und nun war ich die verwirrt war.

„Grob?" fragte ich deshalb. Er war vielleicht etwas gemein und kaltherzig gewesen, aber sicherlich nicht grob. Doch Cyrian ignorierte mein Kommentar und fuhr fort.
„Es war naiv von mir zu denken das du dazu bereit wärst den Matebund zu vervollständigen, wenn ich dich die ganze Zeit mit solch einer Gehässigkeit behandelt habe. Ich verstehe es wenn du mich hassen solltest." sagte er eindringlich, doch ich hörte den Hauch von Verletzlichkeit darin. Er ging davon aus das ich ihn verabscheue.
„Ich-„ doch er unterbrach mich.
„Ich hatte Angst." er nahm die Hand von meinen Haaren und stand auf um ihm Raum hin und her zu laufen.
„Du bist ein Mensch und ich bin ein Werwolf. Ich bin der König der Werwölfe und dort liegen soviel Gefahren die dich mit wegnehmen könnten."

„Du hattest Angst das mir etwas passiert?"
Fragte ich immer noch verwirrt.
„Nein!" sagte er knurrend.
„Dazu würde ich es nie im Leben kommen lassen!"
Irgendetwas in der Art wie er sprach, ließ meinen Unterleib Zucken. Es erschrak mich zutiefst und ich schluckte.
Er bleib stehen und drehte sich mit dem Rücken zu mir.

„Weißt du mein Engel es gibt nichts schlimmeres für einen Werwolf, wenn die Verbindung nicht erwiderte wird. Menschen fühlen diese Bindung nicht. Sie können es nicht nachvollziehen was das für ein Gefühl ist wenn man von seinem mate berührt wird." sprach er und ein zittern war zu hören. Es schien ihn tief zu verletzen.
„Du meinst das kribbeln?" fragte ich neugierig und er drehte sich überrascht zu mir um.

Bevor ich bis drei zählen konnte stand er vor mir gebeugt und sah mir eindringlich in die Augen.
„Du...du spürst das?" fragte er verwirrt, doch ich nickte nur stumpf.
Es war schwervorstellbar dass dieses Kribbeln nicht existieren könnte.

Er legte seine Finger an meine Wange und am liebsten hätte ich genüsslich die Augen geschlossen. „Beschreib es mir!" bat er mich und ich schluckte.
Langsam strich er mit seinen
Fingerspitzen mein Gesicht entlang.
„Wie Sterne. So müssen sich Sterne anfühlen, wenn man sie vom Himmel holt."
Er grinste stolz und kam näher. Aus Gewohnheit her zuckte ich zurück.
„Shh... nicht bewegen... beschreib es!"
Ich nickte nur.

Er strich mit seinen Lippen meine Wange entlang und ein leises Stöhnen verließ meine Lippen. Vor Schreck schlug ich mir meine Hand vor dem Mund, doch Cyrian nahm sie und legte sie zurück in meine Schoß. „Nicht... es ist natürlich das sowas passiert." er lächelte an meiner Wange.
„Es... kitzelt..." bekam ich heraus und er knurrte. Es war kein angsteinflössendes Knurren, es ließ mir jedoch jegliche Haare zu Berge stehen.
„Wo?"
„Überall." hauchte ich und versuchte mich nicht gegen seine Berührung zu währen.
„Ist es unangenehm?" fragte er und kam meinem Mundwinkel immer näher.
„Nein."
Ich log nicht, ich könnte den ganzen Tag seine Lippen auf meiner Haut spüren.

Als er diese dann behutsam auf meine Lippen legte, legte ich überrascht meine Hände auf seine Schulter. Er griff nach meiner Taille und drehte uns um, so das nun er auf dem Sessel saß und ich auf seinem Schoß. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich schluckte.

Die allzeit bekannte Hitze entfachte sich in meinem Körper.

Kontrolle.
Du brauchst Kontrolle!

Ich zitterte und konzentrierte mich auf die Flamme im Kamin. Kontrolle. Kontrolle. Kontrolle.
Wenn ich die nur hätte.

Es war schwer nicht in Versuchung zu kommen und einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn so jemand wie der König mit einem beschäftigt war.

Als Cyrian mir dann auf einmal die Zunge in den Mund steckte wuchs die bebende Flamme und ließ das Holz knacken.

Es war ein unbeschriebenes Gefühl.
Ich spürte wie er an meine Lippen lächelte.
Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, zog er meinen Kopf an seine Brust und strich mir vorsichtig über meine Wirbelsäule.

"Cyrian..." hauchte ich doch er unterbrach mich.
"Shh.. die Sonne geht schon auf mein Engel...Schlaf!"

Ich sollte mich vielleicht wehren und in meinem Bett schlafen, doch Ich schloss meine Augen und kuschelte mich in seinen Arm.

"Cyrian?"

"Ja mein Engel"

"Ich hasse dich nicht."

——————————
Hallöchen
Ich hab die Geschichte von Cyrians Urgroßeltern geschrieben und habe mich gefragt, ob ihr die überhaupt lesen wollen würdet 😂

Tachö mit ö
Und bleibt gesund