EVA
Sein Gesicht war faltiger als in meiner Erinnerung. Auch das liebevolle Strahlen war aus seinen Augen verschwunden, doch stattdessen lag nun etwas anderes in seinem Blick. Hoffnung, Erleichterung, Neugier und Verwirrung. Seine altbekannten Hände auf meinen Schultern störten meine Analyse. Ich hatte meinen Großvater zuvor noch nie weinen gesehen, doch nun schwirrte sein unregelmäßiges Schluchzen durch den Saal. Und das alles wegen mir. Geschockte zog ich ihn in meine Arme und strich ihm tröstend über sein Schulterblatt. " Großvater." sein Griff verstärkte sich um mich und ein Seufzen entkam meinen Lippen. "Ich werde dich nie wieder loslassen Evalein.", wir lachten leise. Er strich mir durchs Haar, so wie er es immer getan hatte.
"Ich bin so froh das es dir gut geht mein Kind." er redete minutenlang wirres Zeug wie leid es ihm doch tat, doch ich konnte nicht alles von seinem Gemurmel entziffern. Plötzlich löste er sich von mir und griff nach meinem Gesicht.
"Ist deine Mutter auch hier? Geht es Layla gut?", das Lächeln verschwand von meinen Lippen und ich schüttelte eingeknickt den Kopf. "Wir sollten die ganzen Fragen vielleicht später klären, also was ist hier los?" meine Frage wurde nicht beantwortet, stattdessen wurde ich abgelenkt." Du siehst so aus wie sie." hörte ich eine bekannte Stimme hauchen. "Marcus!" lachte ich und sprang ihm in die Arme. Cyrians Knurren zog mich in die Realität zurück.
Sie standen alle am anderen Ende des Tisches, meine neue Familie. Verletzt von all meinen Lügen. Ich war mir sicher so etwas wie Enttäuschung in Selina Blick zu sehen, doch Azriel schien mehr interessiert als überrascht. Für ihn war ich in diesem Moment ein Weltwunder.
"Wir werden gehen Eva." ertönte plötzlich Großvater Henrys Stimme und griff nach meinem Arm. "Was wieso?", ich war mir immer noch unsicher in was für eine Situation ich den Saal betreten habe, doch die Atmosphäre schien angespannt zu sein. "Ich lass meine einzige Enkelin nicht bei einen Haufen von Mördern, Mates hin oder her!"
"Hände weg von meiner Frau Henry, wir versuchen hier gerade Frieden in unsere Welt zu bringen, es ist deine Pflicht zu kooperieren." knurrte Cyrian.
"Sie ist vielleicht deine Frau aber sie ist meine Familie. Ich bin ihr Vormund! Außerdem bin ich dir keine Rechenschaft schuldig, meine Pflicht ist gar nichts dergleichen!"
Ich sah dem Streit stumm zu. War meine neue Familie wirklich unschuldig oder war an der Mörder Sache vielleicht etwas dran? Und wenn schon. Ich wusste ja nicht einmal wen sie angeblich getötet haben sollen.
"AUFHÖREN, ALLE BEIDE!", Alle Blicke lagen auf mir. Ich würde mir das Geschehen von vorne anhören müssen...allerdings nach dem Essen. Beide Seiten waren momentan für ein vernünftiges Gespräch zu emotionsgeladen.
"Wir werden uns jetzt hinsetzten und zusammen Essen. Danach können wir immer noch streiten.", Ich setzte mich neben meinen Ehemann und nahm seine Hand in meine. Ich zeichnete kleine Kreise auf seine Haut, in der Hoffnung in beruhigen zu können. Unsere Blicke trafen sich und ich sah wie er seinen Mund öffnete, ihn allerdings wieder schloss." Ich hatte ihn enttäuscht, schon wieder. Ich habe versagt eine gute Luna zusein. Das einzige was ich nun tun konnte war es einen Krieg zu verhindern.
Zahlreiche Diener kamen herein und bedienten uns mit dem Essen, welches ich bis gerade eben gemacht hatte. "Schmeckt dir die Suppe Großvater? Das ist einer von Moos Rezepten." Er schenkte mir ein schwaches Lächeln und nickte. Ich konnte es noch nicht glauben das er wirklich vor mir saß. Ich hatte ihn vermisst. All die Jahre vor dem Anschlag war er der einzige Freund gewesen den ich hatte, meine Schulter zum ausheulen. Innerlich freute ich mich ihm all die Dinge zu erzählen die ich in den letzten zehn Jahre erlebt habe.
Während wir aßen schwiegen wir, bis Cyrian die Ruhe brach. "Also, Marcus... in was für einer Beziehung stehen sie zu meiner Frau?", ich schnalzte entsetzt mit der Zunge als ich seinen mürrischen Ton wahrnahm. Marcus Wiederrum schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Er schien sich für mich zu freuen, dass ich meine große Liebe gefunden habe. "Mach dir keine Sorgen Eva, er ist dein Mate da ist sein Verhalten verständlich." er hob sein Glas und wandte sich meinem Mann zu. "Ich war der Mate der Königin Layla."
"Aber- aber sie sind nicht Evas Vater?", fragte nun Zane, welcher das Gespräch auf einmal sehr interessant fand. "Nein. Layla und ich haben uns kennengelernt als die Verbindung mit dem König schon abgeschlossen war. Was soll ich sagen, die Verbindung der Vulkan ist halt- endgültig." auch wenn er es versuchte zu vertuschen hörte man den Schmerz in seiner Stimme. Er hatte trotzdem die Seite meiner Mutter nie verlassen. Er war immer loyal zu ihr gewesen und ich wusste das sie ihn geliebt hatte, genauso wie er sie.
Er zwang sich ein Lächeln auf. "Allerdings bin ich immer eine Vaterfigur für dein Mädchen gewesen, weshalb ich es als meine Pflicht sehe dir zu sagen, dass ich dir in deinen königlichen Allerwertesten treten werde wenn du es wagen solltest ihr wehzutun.", Marcus war ein Humorvoller Mensch und man merkte das er Cyrian nur aufzog, allerdings konnte ich auch die Ernsthaftigkeit in seine Augen sehen.
"Das wird nicht nötig sein, wir werden sie nämlich mitnehmen." murmelte mein Großvater. Ich schenkte ihm einen mahnenden Blick.
"Großvater ich bin hier seit Monaten, gerade du müsstest wissen das ich durchaus in der Lage bin auf mich selber aufzupassen, oder? Was habt ihr beiden eigentlich für ein Problem?"
Der Raum wirkte wieder angespannt. Zane und Selina haben sich in ihren Stühlen zurück gelehnt, während mein Schwiegervater und mein Mate kampfbereit nach vorne gebeugt waren. "Sie waren es Eva, deine kleine neue Familie hat deine Mutter getötet. Sie haben den Anschlag verursacht. Sie sind Mörder und ich möchte das du dich von ihnen fern hälst. Für immer!"
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Hello, nicht erschrecken! Ich habe es mir gestern erlaubt das Cover für diese Geschichte zu ändern. Ist zwar recht simple, aber was Solls. Ich hoffe ihr habt alle noch einen schönen Tag und bis zum nächsten Kapitel.
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Das Spiel mit Feuer und Eis
FantasiUnsere Welt lebte schon seit Jahrhunderten in Harmonie. Im Gleichgewicht. Es gab sowohl Gerechtigkeit wie auch Ungerechtigkeiten. Es gab Glück wie auch Unglück. Es gab das Gute wie auch das Böse. Es gab Feuer wie auch Eis. Man musste sich nur entsch...