-23- MEIN KIND

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EVA

Ich spürte die Schlaflosenacht in meinen Knochen. Mehr als drei Stunden waren es sicherlich nicht. Ich befand mich in der Schlossküche und war dabei Gemüse zu schneiden. Seit der Sache mit dem Koch habe ich das kochen weitesgehend übernommen. Zahlreiche Dienerinnen und Wachen haben sich bereit erklärt zu helfen, und am Ende war soviel übrig geblieben, dass wir den halben Marktplatz versorgen konnten. Besonders das Kinderheim und das Krankenhaus waren Dankbar dafür. Ich liebe die Wölfe hier und ihre Freundlichkeit. Sie haben mich begrüßt mit offenen Armen und dafür werde ich jedem einzelnen für immer dankbar sein. Maxia reichte mir gerade das frische Fleisch, als ich meinen Namen hörte. "Eva!!!", erklang Lucys Stimme, kurz bevor ihre schwarze Haarmähne durch die Tür kam. "Hier steckst du! Was machst du hier?" Sie schien vollkommen aufgelöst zu sein. Lächelnd winkte ich ihr mit dem Kochlöffel. "Kochen?!", eigentlich war meine Arbeit in der Küche kein Geheimnis, weshalb ich durch ihr Verhalten stutzig wurde. "Wir müssen gehen. Wir können es uns ja im Salon gemütlich machen, oder vielleicht im Sommergarten?", sie griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Menschengetümmel voller freizeig Köche. "Lucy mein Herzblatt, du weißt ich hab dich lieb, aber was soll das Ganze?" Ich blieb stur stehen und verschrenkte meine Arme vor der Brust. Man konnte fast ihre Panik mir Händen greifen, doch dann seufzte sie laut. "Cyrian und der Rest haben ein sehr wichtigen Termin, da sollten wir nicht stören.", sie schenkte mir ein kleines Lächeln und wollte wiederholt meine Hand greifen, doch ich zog sie weg. "Wieso sollten wir nicht stören, wir gehören genauso in diesen Kreis wie sie. Ich bin die Königin!", ich hatte Cyrians komisches Verhalten mir gegenüber bislang akzeptiert, doch dies waren genauso meine Angelegenheiten wie seine.  Sitzt gerade vielleicht die andere Frau an seiner Seite? Vielleicht eine Werwölfin die er als seine Luna vorstellte?

"Aber du bist nicht die Königin Eva, noch nicht. Du solltest deinen verfluchten Platz kennen und mir folgen!", ich wusste das sie die Worte aus Angst und Panik aussprach, doch sie taten trotdem weh. Ihre Worte machten mich wütend, da sie mich als ein nichts darstellte. Doch ich war etwas. Ich war eine Königin, eine Herrscherin, eine Luna.

Ich schüttelte den Kopf , drehte mich um und lief Richtung Esssaal. "Eva bitte, es tut mir leid, aber du kannst wirklich nicht darein." Ich atmete tief durch und wandte mich zu ihr.

"Lucy, du bist meine engste Freundin und diese Aufregung ist nicht gut für dich und dein Baby. Leg dich hin, ich kläre das schon." Sie zog die Augenbrauen zusammen. "Ab-" "Nichts Aber, das war ein Befehl." es war meine Autorität die sie einschüchterte. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und fuhr meinen Weg fort.


CYRIAN

General Henry war ein bemerkenswerter Wolf. Er und sein Berater Marcus hatten schon in vielen Kriegen mitgekämpft und vor allen viele Kriege verhindert. "Wie geht es dir mein Freund." begrüßte mein Vater Henry, doch seine Reaktion war ehr lasch. Kein einziges Lächeln überkam seine Lippen. "Alpha Cyrian, sie wollten etwas wichtiges Besprechen? Wir würden das nämlich gerne kurz halten", übernahm Marcus welcher etwas lockerer da saß als sein Partner. Ich räusperte mich. "Ich möchte ein Friedensvertrag veranlassen. Ich finde es ist Zeit die Streitigkeiten hinter uns zu lassen und neu anzufangen." Marcus und Henry wechselten ein paar Blicke. "Streitigkeiten also?", Henry klang anklagend "Henry du warst schon mit meinem Vater befreundet, du warst sein Gamma. Du kanntest ihn und du kennst mich. Alles was wir wollen ist Frieden." mischte sich mein Vater ein, als er merkt das wir nicht wirklich weiter kamen, doch Henry lachte nur monoton. Seine Augen wirkten aufeinmal zusammengefallen und traurig, als wurde all das Leben aus ihnen genommen. "Oh nein Azriel, ich kenne dich nicht. Ich dachte ich würde dich kennen, doch ich habe mich geirrt." Henry hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt, während ich das Gefühl hatte, dass Marcus mir in meine Seele starren würde. Nicht einmal zwinkern tat er. "Wir wissen nicht was wir getan haben um dein Vertrauen sosehr zu verletzen." sagte ich etwas unbehaglich. "Ich rede von meiner Tochter."

"Deiner Tochter?" fragte ich. "Ihr habt sie getötet." hauchte er. "Ihr seit Mörder. Nicht in der Lage ein Königreich zu führen." "Wie kannst du es wagen uns dermassen zu beschuldigen  und zu beleidigen Henry?", mein Vater ist von seinem Platz aufgesprungen und hat sich über den Tisch gebeugt. Auch Henrys Faust landete auf dem Tisch. "Ihr habt den Anschlag verübt. Es wurden Wolfkrallenspuren gefunden. Ihr habt sie ermordet. Sie und meine Enkelin habt ihr mir genommen! Eefke war erst sieben, Azriel!"

"General Henry, mit dem Anschlag auf die Königliche Familie hatten wir nichts zu tun. Ich bedauere euren Verlust, aber ich denke an das wohl der Allgemeinheit."

"Allgemeinheit?"  Marcus löste seinen Blick von mir und sah auf zu Henry. "Seine Mate ist eine Vulka." hauchte er und sah zurück in meine Augen. Mir gefror das Blut in den Adern, sie wussten es? "Marcus ist in deinen Kopf eingedrungen um deine Intention herauszufinden, mein Sohn. Eine Fähigkeit die besonders im Krief nützlich ist."

"Und wegen ihr hofft ihr nun auf Frieden Cyrian? Denkst du ich bin ein Narr und verzeihe euch so einfach?", er lachte, ohne der winzigten Spur von Humor. Dieser Mann war undurchdringbar. Ich spürte die Wut in meinem Inneren und den Drang meine Alphagene gegen ihn zu nutzen. Dieser Mann war eine uneinschätzbare Gefahr für meine Mate."DU BIST EIN WERWOLF HENRY UND ICH BIN DEIN KÖNIG, HÖR ALSO AUF DICH MIR ZU WIEDERSETZEN UND KOOPERIERE!"

"Meine Mate war die Königin Vulka Cyrian. Ich fand unter den Vulkas meine Mate und ich habe Vulka Kinder in die Welt gesetzt. Ich habe vor vielen Jahren die Seiten gewechselt. Ich gehorche nur der Person die meine Krone trägt mein König.", spückte er aus.

Henry und ich sind beide um den Tisch herum gelaufen und standen nun gegenüber. Sein Wolf der solch eine Weisheit ausstrahlte wollte sich nicht seinem Alpha unterstellen. Marcus Blick war auf die Tischplatte gerichtet. Er schüttelte verwirrt den Kopf und hielt sich seine Schläfen.

"Was ist es Marcus?", fragte Henry , während sein Blick immernoch mit meinem gefangen war.

"Diese Luna, sie kommt mir so bekannt vor." hauchte er.

Im gleichen Moment wurde die Tür aufgerissen und eine wütende Eva lief in den Saal. Ich merkte wie mein Bruder und Markus bei ihrer Autorität den Kopf senken. IMein Wolf schnurrte vor Stolz, diese Frau gehörte zu mir. Sie war meine Luna und sie wird mir gleich sicherlich in den Hintern treten. Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb bei Henry hängen, der sie mit dem gleichen Außdruck musterte wie sie ihn. All die Wut und Anspannung war verschwunden. Mein Bruder hebte seinen Blick wieder und musterte das Geschehen, so wie wir alle.

Sie traten näher bis sie nur noch zentimeter von einander entfernt standen.

"Eefke mein Kind, bist das wirklich du?." hauchte er und legte seine faltige Hand auf ihre Wange. Beiden rollten Tränen über die Wange. Nun fiel es mir auf, die Augen, sie hatten die selben Augen.

"Großvater..."

Das Spiel mit Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt