10. Gerettet

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Silver Proud rannte, so schnell er konnte. Er war sich bewusst, dass er nach der Meinung eines jedem in Nimarya einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte, aber er hatte es für Saphira getan. Obwohl... Dieser Aspekt rechtfertigt nichts. Aber hätte er nicht so gehandelt, würde Saphira vielleicht gar nicht mehr aufwachen. Da der silberne Hengst, in Gedanken verloren, an Tempo nachgelassen hatte, beschleunigte er nun wieder, um schnellstens bei seiner besten Freundin zu sein.
Als er kurze Zeit später in der Bucht angekommen war und diese betrat, blickten ihm vier Augenpaare hoffnungsvoll entgegen. „Hat Fuego doch etwas gewusst?", fragte Aphrodite sofort, da sie den Eimer vor Silver gesehen hatte. Auch Allastar atmete erleichtert auf. Darana tat es dem Pegasus gleich. Cherie sah ihm überrascht entgegen, da sie offenbar nicht damit gerechnet hatte, dass Silver auf einmal auftauchen würde. Die Einzige, die keine Reaktion auf das Erscheinen des Hengstes zeigte, war Sun. Klar, sie kannte ihn auch nicht. „Hey, ich bin Silver. Allastar hatte mich eigentlich nur besucht. Als er mir erzählt, dass es Saphira schlecht geht, wollte ich sofort zurück. Sie ist meine beste Freundin und ich habe mir natürlich Sorgen gemacht.", sagte er. „Ich war bei Fuego, aber er wusste nicht, wie man Saphira helfen konnte. Er hat mir aber den Tipp gegeben, den großen alten Waisen um Rat zu fragen. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Dort angekommen, wusste er glücklicherweise einen Rat, jedoch musste ich zuerst noch ein paar Zutaten sammeln, um diesen Trank zuzubereiten. Als ich fertig war, hab ich mich auf den schnellsten Weg hierher gemacht."
„Kleine Zwischenfrage-", meinte Cherie nun, „Wo warst du die ganze Zeit? Du warst auf einmal weg und keiner wusste von Etwas." Ein Blick von Allastar verriet ihm, dass er ihr nicht die ganze Wahrheit erzählen sollte, zumindest vorerst nicht. „Ich war an einem Ort, wo ich sicher war. Sicher vor Demjenigen, der meine Eltern auf dem Gewissen hat.

*Ich habe dir doch gesagt, dass ich es nicht war.*

Er erschrak heftig, als er diese Gedankennachricht von Fiesta erhielt. Da Silver den Dämon jedoch nicht ignorieren und so rausfinden wollte, was dann geschah, sendete der silberne Hengst diesem eine zurück:

*Wenn ich ihnen jetzt erzähle, dass du es nicht warst, fragen sie, woher ich das weis. Und gebe ich ihnen darauf keine Antwort, werden sie sicher misstrauisch.*

*Auch, wenn ich keine Ahnung habe, warum zwischen euch immer alles ehrlich sein muss, könntest du mit dem Teil Recht haben. Bis jetzt glauben sie dir aber.*

Silver fragte lieber gar nicht erst, ob er hier irgendwo war und alles beobachtete, denn nach dieser Aussage war das mehr als offensichtlich. Die Blicke der Herde schwankten zwischen Silver und Saphira hin und her. Anscheinend waren alle in Gedanken versunken und hofften lediglich darauf, dass der Trank, den er mitgebracht hatte, half. Aphrodite war die Einzige, deren Blick starr auf Saphira gerichtet war. Es schien so, als wäre sie ihr wichtig. Warum, wusste er nicht. Anscheinend ist hier viel passiert, in den zwei Monaten, die er abwesend war. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Silver wird sie später danach fragen können.

*Du glaubst gar nicht, wie viel passiert ist, Silver Proud.*
, teilte Fiesta ihm mit.

Ok, wie er zu der Ehre kam, dass Fiesta mit ihm sprach, musste er jetzt erfahren.

*Warum sprichst du mit mir? Vor nicht mal einer Stunde wolltest du mich noch zum Schweigen bringen und jetzt redest du mit mir, als wären wir Freunde, die sich schon Jahre kennen würden?*

Silver konnte sein höhnisches Lachen förmlich hören.

*Du weist genauso gut wie ich, dass dem nicht so ist. Freunde? Du und ich? Schreckliche Vorstellung. Kennen tun wir uns zwar schon eine Zeit lang, aber Jahre sind das bestimmt nicht. Feinde waren wir auch noch nie wirklich. Du hast mich nur als einen betrachtet.*

"Wer bin ich?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt