IX

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Die ersten Sekunden der Stille vergingen, wo Brady nicht wusste, weder was gerade geschehen noch zu tun war. Es gab nichts, was sie tun konnte außer abwarten. Was immer dort im Kraftwerk geschah, passierte so schnell, dass es nicht möglich war, dem hinterherzukommen. Ein Hinterhalt.

Zwei Minuten vergingen, dann fünf, dann sieben bis schließlich elf Minuten, die ihr endlos vorgekommen waren, verstrichen waren und Bradys Telefon zu vibrieren begann. Mit zittriger Hand griff sie nach dem Gerät, hob es an und auf dem Sperrbildschirm sah sie das Pop-up-Fenster, welches ihr eine Nachricht anzeigte, dass der Job erledigt sei und das Ding nun zu KSI käme.

"Job erledigt", lies Brady ihren Vorgesetzten mit schwacher Stimme wissen, dennoch war sie weiterhin am Zittern, obwohl es keinen Grund zur Sorge mehr gab, "Ich fahre gleich zu KSI, wenn ich darf."

"Selbst wenn ich nein sage, würden Sie trotz dessen fahren", in diesem Fall stimmte es und Brady würde nicht auf die Anweisung von Attinger hören, selbst wenn er dann sagen würde, sie sei gefeuert, "Wenn Sie wieder hier sind, möchte ich wissen, was geschen ist und warum wir keine Verbindung mehr hatten."

Einer der Gründe warum Brady zu KSI wollte. In erster Linie, da brauchte sich niemand etwas vormachen, wollte sie wissen, wie es James ging. Alles anderes war zweitrangig.

─⌖❖⌖─

Das Cemetery Wind Team war noch auf dem Weg als Brady vor dem Gebäude von KSI parkte, ausstieg und zu ihren erstaunen, kam ihr eine blonde Frau entgegen, von der sie namentlich begrüßt wurde und ihr mitteilte, dass Mister Joyce gerade im Auto saß und noch zehn bis fünfzehn Minuten bräuchte bis der Firmenbesitzer ankam. Was war geschehen, dass diese Frau, ihren Namen kannte? Einmal, bloß einmal, war sie hier gewesen und bei diesem ersten Besuch, war diese blonde Frau nicht anwesend gewesen.

Auf die Frage, ob Brady im Büro warten wollen würde oder es noch etwas gäbe, was sie sehen oder erfahren wollen, entschied sie sich für das Letztere. Bei der größere und Menge an Etagen gab mit Sicherheit noch einiges, was sie noch nicht wusste.

Wofür war KSI bekannt? Fortschritt und das in vielen Bereichen, wie Autos. Von der Blonden, die Stacy hieß, wurde Brady auf die Etage gebracht, wo die Fahrzeuge ausgestellt wurde, die demnächst auf den Markt kamen. Im Augenblick waren es nur gewöhnliche Autos, wie Stacy erzählte, aber lange dauerte es nicht mehr, dann wären es Transformatoren.

Überraschung. Eine Überraschung, die nicht ganz so überraschend kam. Wieso nur Transformers für das Militär bauen, wenn es nicht auch für den normalen Verbraucher ginge und man somit, zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, weil es doppelt so viel Geld einbringt? Die Frage war nur, wie teuer so ein KSI Transformers wäre. Wenn du fragen musst, wie viel es kostet, kannst du es dir nicht leisten. Jeder kennt diesen Satz, dennoch dürfte interessant sein, wie reich ein Mensch sein müsste. Reich, richtig reich oder reich, wo es nur noch darum ginge, reicher als andere zu sein? Im siebenstelligen Bereich würde es sicher beginnen. Beginnen, was bedeutete es könne ganz leicht und ziemlich schnell achtstellig werden. Und damit hatte sie ihre Antwort, nämlich, richtig reich und besser.

"Ah, Miss O'Neil", 'platzte' Joyce in Stacys Führung, wodurch die Blondine ihren Chef direkt begrüßte und sich im selben Zuge von Brady verabschiedete, "Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Vielleicht lieber in Ihrem Büro?", wodurch der KSI Besitzer auf Anhieb wusste, dass das, was Brady zu sagen hatte, nicht für jedermann bestimmt war, "Ich glaube, ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie beeindruckend all das hier ist. Bei meinem nächsten und übernächsten Besuch werde ich noch immer beeindruckt sein. Es gibt Dinge, die ich ein wenig problematisch sehe, doch es ändert nichts daran, dass Sie gut sind, indem was Sie tun."

"Ein Kompliment würde ich schätze", eine Beleidigung sehe bei Brady anders, zudem hätte Joyce es gemerkt, wenn es eine gewesen wäre, "An der Stelle interessiert mich jedoch, was Sie als problematisch sehen. Es gibt nichts, was problematisch sein könnte."

"Der Kopf von Megatron", teilte Brady Joyce mit gedämpfter Stimme mit, da eine Gruppe Mitarbeiter auf sie beide zukam, "Sie versuchen mithilfe eines Decepticon, Ihre eigenen Autobots zu bauen. Nicht irgendeinen Decepticon wohlgemerkt, dem Anführer der Decepticons, Megatron und versuchen damit, mit seinem Code, eine Version von Optimus Prime zu bauen, dem Anführer der Autobots. Wie soll das gehen? Sie versuchen aus den Kernen einer Wassermelone eine Honigmelone zu züchten. Zwar gehören beide, derselben Spezies an, doch vom Inneren, ihrem Wesen, könnten die nicht unterschiedlicher sein. Wären Sie dazu in Lage, mit all dem, was Ihnen zur Verfügung steht, aus einer Wassermelone eine Honigmelone zu machen?"

"Mit genügend Zeit und Geld, sicherlich", war Joyce der Meinung, hielt Brady die Türe zu seinem Büru auf und ging hinter seinen Schreibtisch, wo er ein Glas von einem Schrank nahm, es mit brauner Flüssigkeit füllte und ihr reichte, "Sie sehen aus als könnten Sie einen Drink vertragen. Was kann ich für Sie tun?"

"Es geht um diese Saat. Manches braucht seine Zeit. Es gibt Dinge und das sollte Sie am besten wissen Mister Joyce, die sind nicht von heute auf morgen erledigt. Wir arbeiten daran und Sie brauchen deswegen, nicht immer wieder nachfragen. Verstehen Sie? Wenn es so weit ist, werden Sie sie bekommen, doch es dauert, solange, wie es eben dauert. Und damit Sie endlich eines verstehen, es sind unsere Leute, die sich darum kümmern. Nicht Ihre. Sie fragen bloß nach, wo sie bleibt oder wie lange es noch dauert, ohne etwas dazu beizutragen. Ihre Leute sind hier drin, Sie sind hier drin, und unsere Leute sind dort draußen", mehr wollte Brady nicht und stellte das volle Glas auf die Tischplatte, "Sie dürfen gerne Mister Attinger anrufen und sich über mich beschweren. Es ist nicht gegen Sie persönlich, überhaupt nicht, bloß habe ich das Gefühl, dass Sie denken, es sei ein Unterfangen, welches fünf Minuten dauert. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag Mister Joyce."

Das wird Ärger geben. Eine Menge Ärger und davon ging Brady aus, in nicht mal einer Stunde, war sie ihren Job los.

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