XXI

181 10 0
                                    

Sonderlich begeistert war niemand gewesen, was nicht hieß, dass das Komitee es nicht verstand. Jedes einzelne Mitglied verstand es, sahen den Grund für eine derartige Notwendigkeit und warum es sich in die Richtung entwickelt hat, in die es sich entwickelt hat, dennoch wäre es denen lieber gewesen, eine andere Möglichkeit für dieses Problem zu haben. Wurden daher Bedenken geäußert nicht? Natürlich nicht. Keiner von ihnen hätte einen besseren Vorschlag gehabt. Warum selbst etwas ausdenken, wenn anderes es tun oder bereits getan haben, war Grund Nummer zwei. Sollen sich doch andere lieber die Hände schmutzig machen war Nummer drei. Und der letzte Punkt stellt vor die Wahl. Wer oder was war das kleinere Übel?

"Sie sind sicher, dass ich nicht mitkommen soll?", vergewisserte sich Brady ein letztes Mal und blieb auf dem langen, kalten Flur stehen als sich Attinger zu ihr drehte, "Unser Zeitplan sieht recht gut aus, daher wäre es kein Problem."

"Nein, wir verschwenden ohnehin genügend Zeit mit ihm, egal ob es sich dabei um den Stabschef handelt oder nicht", übersetzt hieß es soviel, wie, dieser Mann war Attingers Zeit nicht (im geringsten) wert, "Wie weit sind Sie mit der Nachricht?"

"Die Techniker arbeiten daran. Es sieht jedoch nicht allzu gut aus, denn das Gerät, mit dem die Nachricht versendet wurde, ist uralt. Einer der Techniker geht sogar davon aus, dass diese Analog sei. Es gibt einzelne Fragmente, die....", aber Brady wurde still, weil sie aus dem Augenwinkel eine Person auf sich und ihren Chef zukommen sah, und hob entschuldigend eine Hand, weil sie kurz wegmusste, ".... es tut mir leid, ich muss.... tut mir leid."

Manche Menschen musste man nicht verstehen.... brauchte man nicht zu verstehen. Und, wenn man es doch versuchen wollte, war man am Ende genauso schlau wie vorher.

"Was machst du hier?", entfuhr es Brady, die keinen Besuch erwartet hatte, "Ich dachte, du...."

"Halt einmal kurz die Klappe", meinte Will, legte seiner Freundin die Hände in den Nacken und Daumen auf die Wangen und küsste sie mehrfach, "Man sollte eigentlich meinen, dass du mir um den Hals fällst."

"Bin ich ein Cheerleader?", erwiderte Brady mit zusammengezogenen Augenbrauen, weil es absurd war, und schob einzelne Strähnen, die Will im Gesicht hingen, zur Seite, "Alles gut bei dir oder....?"

"Ja, es ist alles gut. War nur ein langer Flug Schatz", ehe Brady seinetwegen noch Ärger bekam, weil ihr Chef offensichtlich wartete, legte Will die Arme um ihren Hals und gab ihr zum Abschied einen Kuss auf die rechte Wange, "Ich gehe lieber. Mit ihm will ich lieber keinen Ärger bekommen. Wir sehen uns zu Hause."

"Okay", behutsam rieb Brady über Wills Arm und lächelte ihn zum Abschied an, ehe sie zu Attinger zurückeilte, was mit High Heels immer wunderbar aussah und besonders gut funktionierte, "So, tut mir leid. Zurück zur Nachricht. Ich bin gerade dabei, jemanden ausfindig zu machen, der sich mit der Technik rund um den Zweiten Weltkrieg auskennt. Und, wenn Sie nicht zu spät kommen wollen, müssen sie jetzt los."

Es wird vergebene Liebesmüh sein, diese Nachricht brauchbar zu machen, das wusste Brady. Aus einem Knistern gepaart mit einem kratzenden Geräusch sollte was gerettet werden? Wenn es noch etwas anderes gegeben hätte, wie eine Stimme, wo sich das Knistern und Kratzen bloß darüber gelegt hätte, wäre es etwas anderes gewesen, doch so. Stunden an Arbeit für nichts.

Interessiert waren allerdings jene zwei Töne, die es auf der Aufnahme gab. Mehr als zwei Töne, sagte eine Analystin, weil, bei genauer Betrachtung der Frequenz, gab es Höhen und tiefen Unterschiede. Fünf waren es und vermutlich noch mehr, zumindest nahmen es die Analysten an, bloß gab es nicht mehr, wegen der restlichen Geräusche.



─⌖❖⌖─



Gegen sieben beendete Brady die Sache, da es ein Unterfangen ohne Ende war, wünschte den Leuten einen schönen Abend und schickte die Gruppe, in den mehr als verdienten Feierabend. Reine Zeitverschwendung war es gewesen, weil nichts verwertbares herausgenommen war. Nicht mal etwas. Dass es fünf Töne gab, brachte niemanden etwas und schon gar nicht weiter.

Auf dem Weg nach Hause, hielt Brady bei einem kleinen Restaurant an, holte mehrere Kleinigkeiten zu essen und schloss um kurz vor acht die Wohnungstüre auf. Endlich Feierabend, Ruhe und Frieden. Nur noch etwas essen, duschen und schlafen. Mehr nicht."

"Wenn du noch Hunger hast, ich habe Thai hier", rief Brady nachdem sie die Türe hinter sich geschlossenen hatte und Will nicht zu sehen, der erst nach ein paar Minuten ins Wohnzimmer kam, "Was ist passiert?"

"Gar nichts", was direkt dazu führte, dass Brady Will einen 'willst du mich verarschen'-Blick schenkte, "Was soll denn sein?"

"Du stehst hier, demnach bist du am Leben und nicht tot. Dein Grund, ich erzähle es ihr lieber nicht, damit sie sich keine Sorgen macht, existiert nicht", selbst dann und das müsste Will längst verstanden haben, dass Brady, egal wie schlimm es war, es wissen wollte, als nichts zu wissen, "Darfst oder willst du nicht sagen was es war?"

"Nicht immer läuft alles nach Plan. Wir hatten ein paar Komplikationen", nicht die Art von Erklärung, die Brady hören wollte, nichtsdestotrotz war es besser als nichts aber keine fünf Minuten später, zeigte Will beim Essen schnipsend auf den Schrank im Flur, "Dein Telefon klingelt."

Offensichtlich. Ans Telefon musste, eher gesagt, sollte Brady gehen, denn, es könnte schließlich wichtig sein. Ob es das auch immer war, sei einfach mal dahingestellt und reine Ansichtssache. Der Anruf von Attinger war im Grunde nicht wichtig, sondern ging in die Richtung, unerwartete Aufgabe. Eine, die sie ablehnen könnte, jedoch nie machen würde, weil hier ein persönliches Anliegen hinzukam.

✔Warfare [Transformers]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt