✔Warfare [Transformers]✔

XV

Sicherheit wurde bei KSI großgeschrieben. Keine Wunder, denn Wirtschaftsspionage gab es überall, zu jeder Zeit und dürfte der Firma Milliarden kosten. Das Tablet ist ihre Eintrittskarte hatte die rothaarige Frau zu Brady gesagt, also hielt sie das Gerät an den Kasten für den Code und nahm erstaunt die Hand weg, als ein grünes Lämpchen aufleuchtete. Andere Frage. Warum sollte es auch nicht funktionieren?

"Wo ist meine Flasche Wein?", hörte Brady die Stimme von Joyce etwas lauter fragen, damit sie es auch aus der Entfernung verstand, und ging mit betont langsamen Schritten auf ihn zu, "Miss O'Neil."

"Ein 'Screaming Eagle Cabernet Sauvignon', 'Daimant Bleu' oder 'Chateau' ist zwar ganz nett aber ich bin besser als eine Flasche Wein. Aus diesem Grund bekommen Sie mich", erwiderte Brady mit monotoner Stimme, stellte sich neben den KSI Chef, dem sie das Tablet gab, und folgte dessen Blick zur Wand am anderen Ende der Halle, "Ist die leere Wand der Grund, warum Sie 'angespannt' sind? Wenn dem so ist, empfehle ich Yoga, weil diese Anspannung, dann nicht von der Arbeit herrührt."

"Wollen wir es nicht hoffen", entgegnete Joyce, der seinen Leuten ein Zeichen gab und es dauerte gar nicht lange, da begann ein meterhohes Metallskelett aus dem Nichts von unten nach oben zu wachsen, "Wir nennen ihn Galvatron."

"So, wie Megatron. Ich sehe an den Blaupausen, dass Optimus Prime ihre Vorlage ist, dennoch nennen Sie ihn Galvatron. Ist Ihnen das Budget für das Marketing ausgegangen?", gluckste Brady und sah dabei zu, wie der Transformator allmählich seine Gestalt annahm, "Ja, jetzt verstehe ich den Namen. Den können Sie höchstens Nordkorea verkaufen."

Wer hätte das gedacht? Es konnte doch niemand ahnen, dass es dermaßen nach hinten losgehen würde. Niemand. 'Ich will nicht sagen, ich habe es Ihnen ja gesagt, aber, ich habe es Ihnen ja gesagt', ersparte Brady dem Mann, denn, dies dürften Millionen Dollar gewesen sein, die geradewegs in den Müll gingen. Eine Summe, mit der so viel Gutes hätte angestellt werden könnte, einfach so weg. Innerhalb von wenigen Minuten waren Komponenten im Wert von Millionen einfach weg. Alleine deshalb, weil dies wehtat zu wissen, wie viel Geld verpulvert wurde, egal ob es nicht ihres war und Joyce nicht wehtat, hielt sie an dieser Stelle den Mund.

Laut Mister Joyce war Galvatron, kein kompletter Rückschlag, natürlich nicht, und es war nicht ungewöhnlich, dass Komplikationen, besonders im Anfangsstadium, auftraten. In welcher Form auch immer. Das Einzige, was ihm Sorge bereitete, war, das zur Ende neigende Transformium auf der Erde. Viel gab es nicht mehr und mit jedem weiteren Versuch, wurde die Beschaffung schwieriger, weil es nicht einfach war, die Außerirdischekomponente zu finden. Abhilfe konnte bloß die Saat schaffen, die neues Transformium schuf. Ohne neues, war es irgendwann vorbei mit der Produktion von Transformatoren. Transformiun, dass neue Erdöl.

"Wie gesagt, wir können nicht zaubern. Haben Sie demnach ein klein wenig Geduld", auf dem Flur angekommenen, ging Brady zum Gelände und schaute herunter ehe sie sich an Joyce wandte, "Eine Kleinigkeit. Ich bin nicht alleine gekommen und eine Ihrer Assistentinnen war so freundlich, sich um meine Begleitung zu kümmern. Wie finde ich heraus, wo sich die beiden aktuell befinden?"

Ein Anruf, mehr brauchte es nicht, danach machte Joyce eine Kopfbewegung in Richtung der herunter führende Treppe. In Ausstellungsraum Nummer vier seien die beiden gerade, daher sei es das Beste, wenn sie beide zu fünf gehen würden, denn die zwei dürfte gleich fertig sein und dorthin weitergehen. Demnach waren Will und die Assistentin bei den neuen Wagen, die in der kommenden Saison erscheinen werden. Und wie es sich angehört hatte, wäre die Generation darauf bereits die Transformatoren für den 'gewöhnlichen' Verbraucher.... mit zu viel Geld.

"Und jetzt sag mir Will, wie faszinierend es hier ist", erklang Bradys extrem gut gelaunte Stimme, kaum dass sie mit Joyce um die Ecke gekommen war und Will vor einem der neuen Wagen stehen sah, "Wie Alice fühlt man sich hier. So und nicht anders hat sich Alice gefühlt als sie das Wunderland betrat. Man hört nicht auf zu staunen."

"Nicht unbedingt.", meinte Will und schaute vom Auto zu Brady, die jeglichen Ausdruck im Gesicht verlor.

"Was?", entfuhr es Brady als habe sie sich verhört und aus irgendeinem Grund begann ihr linker Nasenflügel zu zucken.

"Wie bitte?", fragte nun auch Mister Joyce nach, der es ebenfalls nicht glaubte, Wills Worte gehört zu haben, "Haben Sie eine Ahnung, was für eine Technik in diesem Wagen steckt?"

"Es tut mir leid Mister Joyce, wenn ich geahnt hätte, dass er keine Ahnung vom dem besitzt, was Sie und Ihre Firma leisten, hätte ich ihn nicht mitgenommen", dies war äußerst unangenehm und egal wie Bradys Verhältnis zu Joyce im Augenblick war, das hatte überhaupt nichts mit dem Rest von KSI Schaffen zu tun, weil es durch etwas anderes kam, "Eigentlich, war auch nicht gedacht, dass er mitkommt, doch.... ja. Es geht nicht um das Auto, sondern darum, wo du stehst Will. Es ist KSI selbst, was fasziniert und alles, was sie bauen, ist das Beeindruckende. Ich sehe von den Wassermelonen ab, obwohl, dass auch eine enorme Leistung ist. Schwieriges Thema, hat allerdings noch Zeit verbessert zu werden. Das Potenzial und die Möglichkeiten sind da. Du kannst es mit Le Mans vergleichen. Mit einem ganz bestimmten Jahr. Neunzehnhundert sechsundsechzig. Bentley, Lorraine-Dietrich und Alfa Romeo haben vom ersten Rennen an, dreiundzwanzig, Le Mans dominiert. Später kamen Jaguar und Bugatti hinzu und mischten das Feld auf. Irgendwann kam jedoch Ferrari. Sechs Jahre in Folge gewannen sie das 24-Stunden-Rennen in Frankreich. Ein Mann, Henry Ford, der Zweite genau genommen, wollte Ferrari schlagen. Ja, mit einem Ford. Alle haben sie gelacht, denn, wie soll ein Ford dazu in der Lage sein, die großen Italiener zu schlagen? Carroll Shelby sollte es möglich machen, denn neunundfünfzig gewann er Le Mans. Ein Jahr hatte das Team Zeit, den Wagen für das Rennen zu bauen, wodurch wirklich niemand glaubte, Ford könne Ferrari schlagen. Am Ende haben sie gewonnen und gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man genügend Ehrgeiz und Vertrauen in das besitzt, was man schaffen möchte. Der Ford Shelby war geboren und in den Jahren darauf, konnte Ford noch öfters in Le Mans gewinnen. Es beginnt immer mit einer einfachen, kleinen Idee, die dazu in der Lage sein kann, großes zu bewirken. Überhaupt erst anzufangen verdient allen Respekt, weil viele, trauen sich es gar nicht erst. Und wie ich sagte und noch öfters tun werde, es ist beeindruckend und faszinierend."

Falsches Beispiel, wie es aussah, denn als Brady am Ende ihres Monologs ihr übliches Lächeln aufsetzte, bemerkte sie, wie sie von den drei und weiteren Personen, die sich in Halle fünf aufhielten, angestarrt wurde. Na toll, dachte sie, presste die Lippen aufeinander und begann ganz langsam zu nicken, in der Hoffnung, irgendjemand, egal wer, würde etwas sagen und es war kompliziert egal was. Was leider nicht geschah und an ihr hängen blieb.

"Bevor ich mich verabschiede Mister Joyce, da ich für unbestimmte Zeit nicht da sein werde und Sie, zu Ihrer Freude, wieder mit Mister Attinger direkt in Verbindung stehen, eine Sache", notwendig war es nicht, es ging eher um Bradys Seelenfrieden, "An dem Tag, wo Sie anriefen und nach der Lösung wegen des Mangels fragten, habe ich für elf Minuten in dem Glauben gelebt, die letzte Person, die mir nahe steht, sei tot. Diese Person gehört zu dem Team, welches für die Beschaffung zuständig ist. Ich hoffe, es erklärt einiges. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg. Enttäuschen Sie mich nicht."

Auf die Frage der rothaarigen Assistentin, ob Mister Joyce verstanden habe, was Brady meinte, bekam sie noch ein 'durchaus' im Hintergrund zu hören.

Im wahrsten Sinne des Wortes, die Zukunft wird es zeigen.