XXIII

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Wann Brady nach Hause kam, wusste sie nicht. Es war ihr komplett egal. Mitten in der Nacht, daher warf sie auch keinen Blick auf ihr Telefon oder sonst eine Uhr, sondern legte ihre Sachen bloß achtlos im Flur ab und ging ins Bett. Selbst zum Duschen war sie zu müde und verschob es auf morgen früh. Mit siebzehn Stunden, die sie wach war, dürfte ihr Onkel recht gut gelegen haben. Plus drei eventuell.

Als Brady so langsam wach wurde, war es längst hell und Will lag nicht mehr im Bett neben ihr. Das Gefühl, geschlafen zu haben, besaß sie in keinster Weise, nicht mal annähernd. Grummelnd schob sie sich auf die Füße, schlurfte zur Küche, wo Will an der Küchentheke lehnte und ihr bloß einen flüchtigen Kuss auf die Stirn drückte, weil er wusste, das Ansprechen in diesem Zustand auf nichts Gutes hinauslaufen würde.

Jeden Moment und es würde gar nicht lange dauern, da fielen Brady mit Sicherheit die Augen zu und dann würde sie an Ort und Stelle einschlafen. Wie jetzt gerade.

"Ich habe dir noch gar nicht erzählt, dass ich letzte Woche ein Date hatte", erst nach zehn Minuten oder mehr, in denen Brady an einer Tasse Tee nippte, weil die zu heiß war, um schon getrunken zu werden, dennoch davon trinken wollte, erzählte sie Will von dem Treffen, der einen Mundwinkel hochziehen musste, "War ganz nett."

"Das scheinst du gestern wohl vergessen zu haben", entgegnete Will gelassen und schaute von seinem Kaffee zu Brady, die immer wieder zu blinzeln begann, "Muss ich wissen, mit wem du mich betrogen hast?"

"Es war unser guter Verteidigungsminister", keine große Sache demnach eine, die Brady getrost hätte verschweigen können, "Wirklich, ein sehr netter Mann, außerdem hast du dich nicht gemeldet. Das ist ein Zeichen dafür, dass es vorbei ist."

"Und ich dachte immer, es läuft auf diesen Milliardär hinaus", dieses Thema nahm wohl nie sein Ende, dachte Brady und schenkte Will daher bloß ein schwaches Lächeln, "Was gab es denn, mit dem Minister zu besprechen?"

"Es ging um den Zuschuss. Irgendwer hat behauptet, wir stehen nicht auf der Liste, doch es ist davon auszugehen, dass wir ihn erhalten werden", oder eine andere Abteilung oder Behörde, doch das würde Brady schon bald erfahren, "Bei Joyce hätte ich längst anfangen können. Sein Angebot war äußerst großzügig. Mein Jahresgehalt mal X. Und an dieser Stelle nenne ich die Zahl nicht, weil..... am Ende wäre es abseits aller Vorstellungskraft. Meine Aufgabe wäre gewesen, ich zu sein, was immer das bedeuten mag. Abgelehnt habe ich es, weil ich gern mit jemanden aus meiner Familie zusammenarbeite."

"Für ein paar lächerliche hunderttausend Dollar gehst du also fremd", nickte Will bedächtig, weil er Brady ein wenig mehr zugetraut hatte, "Das ist recht armselig."

"Keiner Hunderttausend eher fünf Millionen", wurde Will von Brady korrigiert und war der Grund, warum er sich verschluckte und zu husten begann, "Vielleicht solltest du versuchen zu atmen."

Glucksend stand Brady auf, legte Will von hinten die Arme um den Hals, und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Wegen der Cemetery Wind Operation brauchte sie zwar erst später zur Arbeit, dennoch musste sie noch duschen und viel Zeit zum Trödeln besaß sie nicht, dafür hatte sie zu lange geschlafen.

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