XII

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Auftritt in fünf, vier, drei, zwei....

'Sir", ohne sich etwas anmerken zu lassen, betrat Brady das Büro ihres Vorgesetzten und blieb einen halben Meter vor dem Schreibtisch entfernt stehen, "Es befanden sich drei Decepticons in dem Kraftwerk. Der Große diente nur zur Ablenkung, damit die beiden Kleinen, in aller Ruhe dafür sorgen konnten, dass unser Cemetery Wind Team keine technische Unterstützung besaß. Die Intelligentesten waren es dennoch nicht. Ihr eigentliches Ziel, war unsere Datenbank, doch, die waren nicht darauf vorbereitet gewesen, wenn alles ausgeschaltet ist, es auch nicht möglich ist, darauf zuzugreifen. Keiner ist gestorben."

"Gut", entgegnete Attinger, wodurch Brady ein gezwungenes Lächeln aufsetzte und schwach zu nicken begann, weil dies Moment war, wo sie normalerweise ging, "Wollen Sie mir noch etwas sagen?"

"Ich habe Mister Joyce meine Meinung mitgeteilt", zu lügen oder eine Ausrede zu erfinden, hätte Brady eh nichts gebracht, da sie ihn den Sinn nicht sah, "Was ihm nicht sonderlich gefallen hat, wie ich annehme, ansonsten hätte er Sie nicht angerufen. Soll ich jetzt meinen Schreibtisch räumen oder am Ende des Tages?"

"Warum haben Sie es getan?", vor dem Gesicht steckte Attinger die Finger ineinander und sah Brady gespannt an, "Es war etwas mehr als das, denn Joyce sagte, es glich einer Drohung und das ist nicht Ihre Art. Bereuen Sie es oder würden es wieder tun?"

"Ich habe es persönlich genommen, was ich nicht hätte tun dürfen. Man soll berufliches und privates voneinander trennen, was ich an dieser Stelle nicht getan habe. Der Anruf im Zusammenhang mit einem gewissen Ereignis dürften dazu geführt habe", einfach ausdrückt, wenn Joyce nicht, wegen der Saat, anrufen hätte oder die Operation so verlaufen wäre, wie gedacht, hätte Brady nichts gesagt, "Ob ein derartiger Vorfall, erneut vorgekommen wird? Kann passieren. Es liegt nicht nur an mir alleine, sondern auch an meinem Gegenüber. Demnach, bereue ich es auch nicht, wie es aussieht, und könnte definitiv wieder geschehen. Ich bin jemand, der nicht dazu in der Lage ist, den Mund zu halten, egal wie angebracht es wäre. Bis heute Abend haben Sie eine neue Assistentin."

"Würde Savoy hier an Ihrer Stelle stehen, würde er nur eines sagen. Ist mir egal", es war die nette Version von dessen, was ihr Onkel an Bradys Stelle sagen würde, so, gab Attinger einen Stapel Papiere, "In drei Wochen sind Sie weg."

"Es war mir eine Freude Sir", damit nahm Brady ihre letzte Aufgabe entgegen und warf in der Türe, einen ersten Blick auf die oberste Seite, wo sie stehen blieb, "Ähm.... ich... verstehe nicht. Was ist das?"

"Die nächsten Jahre ihres Lebens", erklärte Attinger, doch Brady legte die Stirn in falten und schaute von dem Logo auf der Seite zu ihrem Chef, "In drei Wochen beginnt das Training, der neuen Rekruten und Sie sind einer von ihnen. Am Ende werden Sie schauen, ob Sie beim 'Directorate of Operations' oder 'Directorate of Analysis' einen Platz für sechs Monate finden werden. Eines von beiden wird Ihnen liegen, denn für den Außeneinsatz sind Sie nicht geschaffen. Das war's. Sie können gehen."

Was? Was war soeben geschehen? Genau das, versuchte Brady auf dem Weg in ihr Büro zu verstehen. Für drei Wochen, war sie noch in Chicago als Assistentin tätig, danach nicht mehr, weil sie einen Platz besaß, zur Ausbildung als Agent. So hat es sich angehört. Warum allerdings? Eine Strafe sehe anders aus. Vermutlich war es eine Strafe und drei Wochen, würde sie feststellen, warum es eine ist. Konnte man an dieser Stelle überhaupt davon sprechen, dass sie gefeuert wurde?

Morgen, vielleicht, gut möglich, dass es auch erst übermorgen sein würde, dass Brady wusste, was geschehen war, denn im Augenblick, war es zu viel auf einmal. Dieser gesamte Tag war zu viel gewesen.

─⌖❖⌖─

Die eine Sache, die Brady längst hätte erledigen sollen, war, sich über sämtliche Autobot und Decepticons auf der Erde zu informieren. Bekannte wohlgemerkt, denn, von denen man nicht wusste, kann man schließlich nichts wissen. Zu ihren erstaunen war die Liste an Namen kürzer als angenommen und die dazugehörigen Mappen, dünner als alle anderen, die zu den Transformers gehörten.

Als Erstes überflog Brady die Liste der Decepticons, was ihr so viel brachte, wie eine Einkaufsliste auf Russisch, daher knüllte sie diese gleich zusammen und warf sie in den Müll. Ausschließlich Namen aufzulisten, für wen sollte das bitte hilfreich sein? Google oder Yahoo oder Wikipedia. War sie etwas davon? Nein, also weg damit. Die Akte von den Decepticons dahingegen, war um einiges aufschlussreicher, denn es gab einen kompletten Steckbrief des jeweiligen Transformers. Von Name, über Art der Transformation, Zugehörigkeit, erste Sichtung, seit wann tatsächlich auf der Erde, Verbrechen bis hin zu allen bekannten und nicht bestätigten Aufenthaltsorte. Damit konnte sie arbeiten.

Am ständigen wiederholen von 'schwarzer Wagen', 'Polizeiwagen', 'Streifenwagen', blätterte Brady die Seiten hastig um, überflog bloß die eine wichtige Zeile und wollte gerade weiterblättern aber da stand es. Hätte sie mal vorne angefangen, wie man es mit einem Buch auch macht und nicht hinten. Schwarzer Saleen. Bingo.

Transformation: Auto. Hersteller: Ford Mustang. Modell: Saleen. Farbe: Schwarz. Merkmale: 'to punish and enslave' auf beiden Seiten der Seitenwand. Weitere Informationen: Tarnung als Polizeiwagen. Name: Barricade.

Was für ein schlaues Ding, dieser Barricade doch war. Es war ein Freifahrtsschein. So gut wie überall würde der Decepticon mit dieser Tarnung hinein- oder durchkommen. Einerseits war es clever, anderseits beängstigend.

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