Chap. 4

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Als ich das Haus verlassen hatte, lief ich den Weg bis zum Tor und ging entlang der Straßen. Natürlich hatte ich Kopfhörer drinne und ließ mich von Musik beschallen. Es war ein wunderschöner Stadtteil, in welchem ich hier gelandet war. Mama, Noah und ich hatten natürlich, ebenso wie die Jeons, sehr viel Geld, aber wir nutzen es anders. Mama hatte mir seit ich klein war schon beigebracht, dass Geld nicht alles ist und man dadurch nicht glücklicher wird. Das war auch der Punkt, an dem wir begannen große Teile davon zu spenden. Ob an Waisenhäuser oder Tierheime oder sonstiges. Natürlich lebten wir nie schlecht, allerdings bevorzugten wir es immer, nicht den krassesten Wagen zu fahren, nicht, das dickste Haus zu haben und auch keine Markenkleidung zu tragen. Halt alles, was die Jeons zum Beispiel liebend gerne zu machen scheinen. Uns merkt man den Reichtum keineswegs an. Weder am Besitz, noch an unseren Verhaltensweisen. Bei den Jeons scheint es anders zu sein. Offensichtlich können sie sich vieles leisten und zeigen das auch stolz, aber die Eltern verhalten sich komplett bodenständig. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie denken, sie seien etwas besseres und das macht sie mir bereits jetzt sympathisch. Jetzt ist da natürlich noch die fifty fifty Chance, dass der Junge entweder abgehoben oder bodenständig ist. Ich erhoffe mir wirklich nicht viel, da die Eltern viel zu nett sind. Nette Eltern haben doch oft fiese Kinder, nicht? Ich hoffe mal nicht, dass ich im Recht bin.

Hm ... Wo bin ich hier? Irgendwie sieht das ganz anders aus als von wo ich gestartet bin. Oh oh, ich glaube, ich bin in einem sehr sehr heruntergekommenen Viertel gelandet. Die Häuser sind teilweise abgesackt, Fensterscheiben eingeschlagen, Türen offen und Vorhänge praktisch nicht vorhanden. Ich hab jetzt schon kein gutes Gefühl bei der Sache. Verdammt, wäre ich doch bloß ein wenig aufmerksamer gewesen! Mist. Nagut, aber sich ärgern bringt mir leider jetzt auch gar nichts. Also, wo sieht's denn etwas besser aus? Oh man, hier sieht halt absolut alles gleich aus .. wie tief bin ich denn bitte hierreingerannt?! Mit Google Maps komm ich absolut nicht klar, also brauch ich den Kram gar nicht testen. Mama anrufen kommt auch nicht in Frage .. dafür bin ich definitiv zu stolz.

Wie komme ich nur -:" Ey, Süße! ", rief eine mir komplett unbekannte Stimme. Wer zur Hölle-? " Ja, du. Komm mal her! Wir wollen spielen " lachte ein anderer. Na super. Eine Gruppe von besoffenen Clowns, das hat mir ja gerade noch gefehlt. Mama wird mich nie wieder rauslassen, oh Gott habe Erbarmen. " Wenn ihr spielen wollt, da drüben ist der Spielplatz. Ich habe keine Zeit für euch Kleinkinder ", ich provozier die einfach mal, in der Hoffnung, dass sie wütend werden und sich irgendwann selbst die Birnen einhauen. " Uhh, jetzt spielt die Kleine noch schwer zu kriegen, Jungs ". Sein süffisantes Grinsen geht mir ja mal unnormal auf die Eierstöcke .. " Ich hab's eben schon einmal gesagt. Mit Babys, wie euch, spiele ich nicht " und das meine ich ernst. Die sehen aus als wären sie gerade mal ein paar Jahre älter als ich und dazu noch ziemlich lauchig. Da werden sich meine Kampfstunden schon bezahlt machen, sollten sie mich angreifen. Sie kamen mir näher und auch ich trat einen Schritt nach vorne. Der vorderste fuchtelte ganz plötzlich mit seinen Händen, aber ich konnte ganz einfach ausweichen. Pah, der glaubt doch nicht echt, dass die mir hier irgendwas können oder? Ich stieß ihm mit dem Knie in die Magengrube und damit war er raus aus dem Spiel. Bleiben nur noch drei. Einer lief auf mich zu, doch zu langsam! Easy win, da waren's nur noch zwei. Das fühlt sich so gut an, ich hab schon ewig keinen Kampf mehr gehabt! Warte, was? Natürlich .. okay, jetzt wird's kritisch. Es sind soeben noch drei dazugekommen. Das erhöht deren Chance natürlich immens, aber das letzte, was mein Trainer mir beibrachte, war wie ich eine Gruppe von über vier Leuten abwehren kann und genau das, werde ich jetzt mal austesten! Sie alle liefen auf mich zu die ersten beiden waren schnell ausgenockt, doch an die anderen drei komme ich schwerer ran. Verdammt, die sind besser als die davor. Das wird wohl noch ein kleines Stückchen Arbeit.

Nach ein paar Minuten hatte ich den nächsten down, aber so langsam geht auch meine Ausdauer zu Ende. Nächster weg. Okay, der letzte. Komm schon Y/N, streng dich an! Er kickte mir in die Seite, was ich nicht habe kommen sehen. Mist, das hat tatsächlich gesessen. Dann muss ich meine Ersatzkarte ziehen. Ich trat ihm so krass in seine Mitte, dass er vor Schmerzen gekrümmt auf den Boden fiel. Perfekt, schnell weg hier! Ich rannte und rannte und rannte. Der letzte Typ hat mir echt weh getan, wenn ich zurück bin, muss ich erst mal schauen, ob ich irgendeine äußerlich sichtbare Verletzung davongetragen habe, aber ich denke mal über einen blauen Fleck, wird's nicht hinausgehen. Oh yes! Ich scheine wieder in Richtung des Teils der Stadt zu laufen, in den ich muss! So sieht es jedenfalls aus, denn da fährt ein BMW F82 M4 um die Ecke und die Dinger sind auch echt nicht gerade günstig. Schickes Auto, wie ich finde. Ich kann mich sogar an die Straßen hier erinnern! Scheint, als wäre ich hier ziemlich richtig. Wer hätte das gedacht, ich lach mich tot. Ich mit einem Orientierungssin im Minusbereich, habe das Haus in einer fremden Stadt echt wiedergefunden. Probs auf jedenfall bitte. Ach, da ist's ja! Ich klingelte an dem Tor und schon kam Hyeonu. " Y/N! Wir haben schon angefangen uns zu sorgen, da du solange weggeblieben bist! Geht es dir gut? ". Oh, ich hatte gar nicht auf die Uhr geachtet. Okay, Notiz an mich selbst. Für's nächste mal, auf die Zeit achten! " Ja, es ist alles gut, Hyeonu! Und um ehrlich zu sein, habe ich mich sogar recht gut zurechtgefunden. Sehr schickes Eckchen hier ", lächelte ich ihn an. Er nickt, lächelt und nahm mich dann mit in den Eingangsbereich. " Jungkook ist auch gerade angekommen. Yebin hat ihn schon nach den Pullovern gefragt, er meinte es sei okay! Also geh einfach oben an seinem Zimmer vorbei, ja? Und schlaf gut, der Tag war sicherlich sehr anstrengend ". Ich nickte, bedankte mich und ging ins Haus. Hyeonu ging zurück zu den Erwachsenen auf der Terasse. Sie saßen dort und tranken Wein, so wie es aussieht. Warte .. Jungkook? Ist das der Sohn der Jeons? Hyeonu meinte Yebin hatte gefragt und es sei okay für ihn .. aber wieso habe ich das Gefühl, dass er das gar nicht möchte?

Geheimnisse vor deiner Zeit | [J.Jk x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt