3. Begegnung

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"Mom! Dad! Ich bin wieder Zuhause!", verkündete ich vor Selbstvertrauen nur so strotzend, als ich zur Tür reinkam.

"Alles klar. Ich bin hier! Dein Vater kommt heute erst später von der Arbeit", hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen. Entspannt zog ich meine Schuhe aus und lief zu ihr.

"Und wie war es in der Schule, mein Schatz?", fragte sie mich neugierig, während sie gerade dabei war die Suppe abzuschmecken.

"Super! Wir haben das Spiel gewonnen und ich wurde endlich zum Teamkapitän ernannt!", berichtete ich ihr stolz. Diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen.

"Wirklich? Das ist ja Toll! Ich bin megastolz auf dich, mein Junge", lobte meine Mutter mich.

Schnell lief ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch, um dort meine Tasche abzustellen. Ich warf mich kurz auf's Bett und ließ dabei den Tag Revue passieren. Ich hatte endlich das geschafft, was ich erreichen wollte. Dies war ein verdammt gutes Gefühl, aber dennoch wollten mir Samantha's Worte von gerade, einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Was hatte sie wohl damit gemeint: "Wir Beiden bekommen zwar alles, was wir wollen, aber sind dennoch nie wirklich glücklich".

Nachdenklich schaute ich zur Decke und warf dabei immer wieder meinen Basketball in die Luft, um ihn dann wieder aufzufangen. Mir war sehr langweilig. Als ich vor 10 Minuten Heim gekommen war, hatte meine Mutter erst damit angefangen, die Zutaten in den Topf zu geben und die Suppe danach zu kosten.

Das hieß, es würde wohl noch eine Weile dauern, bis es Abendessen gab. Annie war sicher wieder irgendwo unterwegs und mein Vater kam erst spät nach Hause.

Gelangweilt nahm ich mein Handy, um nachzusehen, ob es irgendwas Neues gab. Da kam Jackson gerade wie gerufen.

'Hey Kumpel, ich habe vorhin das hier zugesendet bekommen. Schau mal rein, du wirst es nicht bereuen', er schickte einen Link in unseren Chatraum.

Wenn er schon so ankam, wusste ich ganz genau, dass es irgendwas war, was definitiv nicht für die Augen eines Minderjährigen bestimmt war.

Genau das, was ich jetzt gebrauchen konnte. Ich öffnete den Link und wurde gleich auf eine nicht jugendfreie Seite weitergeleitet. Diese war voll mit leicht bekleideten Frauen in sehr anzüglichen Posen.

'Wow Jackson. Wo findest du immer solche Seiten?', antwortete ich auf seine Nachricht.

'Haha. Ich dachte mir, dass du das jetzt gebrauchen könntest. Maik hat mir alles erzählt. Du hast heute, als ich auf dem Klo war, Samantha geklärt, habe ich recht?', fragte er mich und spammte mich mit gefühlt tausend Emojis voll, bis ich ihm schließlich antwortete.

' Geklärt würde ich nicht direkt sagen. Sie hat mich nur gefragt ob ich mit ihr zum Abschlussball gehe', versuchte ich es meinem besten Freund klar zu machen.

Keine fünf Sekunden später rief er mich direkt an. "Danny. Was ist nur los mit dir? Da spricht dich ein Mädchen schon von alleine an und du zögerst immer noch? Ich kann dich echt nicht verstehen", meinte Jackson am Telefon. Seine Stimme klang dabei völlig empört. Warum muss er sich eigentlich immer in alles einmischen? Es ist doch schließlich ganz allein meine Sache.

"Ja ich weiß. Sie ist auf mich zugekommen, obwohl normalerweise der Junge das Mädchen einlädt. Aber wir Beiden werden doch ständig von Mädchen angebaggert, das ist doch nichts Ungewöhnliches", erklärte ich ihm.

Woraufhin er mir antwortete: "Natürlich, aber ich finde es ungewöhnlich, dass du dich nicht für Mädchen zu interessieren scheinst. Du scheinst echt prüde zu sein", meinte er mir unterstellen zu müssen, was mich ein wenig sauer machte.

Smells like Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt