8. Zwei Welten

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"Ich bin hier zuvor noch nie gewesen. Ist der Laden neu?", fragte Jackson verwundert, als wir das kleine Lokal am Ende der Straße betraten.

"Ja, er soll erst Samstag eröffnet worden sein", erklärte Maik uns. Das kleine Restaurant war echt gemütlich eingerichtet, ich glaube, dass wir hier in Zukunft öfters hingehen werden. Alles war in einem traditionellen italienischen Look eingerichtet. Wir setzten uns an einen freien Tisch am Fenster und schauten in die Speisekarte.

"Jungs, jeder hat ein Limit von 20 Dollar, ich bin nun mal kein Goldesel", meinte Maik bevor wir die Karte richtig inspizieren konnten.

"Ach, glaubst du ernsthaft, ich wäre so jemand, der aus Prinzip das Teuerste auf der Karte auswählt?", fragte Jackson ihn empört. Ehrlich gesagt würde ich ihm das sogar zutrauen, er konnte manchmal echt ein Arschloch sein.

"So was denke ich nicht, ich wollte nur verhindern, dass mein Geldbeutel wegen euch weint", wollte Maik ihm erklären. Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Abend gefreut, aber wenn die beiden jetzt noch anfangen sich zu streiten, bin ich raus.

"Danny, du bist so still in letzter Zeit, sag doch auch mal was", wollte er mich zu einem Gespräch animieren.

"Nein, es ist nichts. Ich bin einfach nur erschöpft von dem ganzen Training", gähnte ich und legte meinen Kopf ermüdet auf den Tisch.

"Hey nicht einpennen!", schimpfte Jackson und gab mir einen nicht gerade sanften Schlag auf den Nacken. Sofort richtete ich mich auf und wendete mich wieder der Speisekarte zu.

"Also, ich denke, ich nehme ganz klassisch eine Margherita und ein Glas Cola", sagte Jackson und sah uns erwartungsvoll an.

"Ich habe Lust auf Pasta, das habe ich schon lange nicht mehr gegessen", teilte Maik ihm mit. "Ich nehme einfach eine Pizza mit Peperoni", antwortete ich.

"Wie kannst du eigentlich so scharfes Zeug essen?", sah Jackson mich verwundert an.

"So scharf ist das doch gar nicht! Du wirst sehen", nuschelte ich und legte die Speisekarte zur Seite.

"Soll das etwa eine Herausforderung sein?", schnappte er es gleich wieder falsch auf. Warum können wir beiden nicht mal einen Tag ohne irgendwelche Wettkämpfe auskommen?

"Nein. Lass uns doch einfach mal was genießen, ohne uns gegenseitig messen zu müssen", jammerte ich und setzte mich wieder aufrecht hin. Es dauerte nicht lange, bis dann auch schließlich ein Kellner kam.

Doch als dieser sich näherte, erkannte ich, dass mir sein Gesicht verdammt bekannt vorkam. 'Oh Mann, das kann doch jetzt nicht ernsthaft wahr sein, oder? Der Typ ist wie ein Magnet, als ob er von mir angezogen wird',ich seufzte und legte meinen Kopf wieder auf den Tisch und hoffte, somit der Situation entfliehen zu können.

"Guten Abend, was darf ich ihnen bringen?" fragte Steven und versuchte dabei sein Grinsen, was er immer aufsetzte, aufrecht zu erhalten.

"Du bist doch Steven, richtig?", sprach Jackson ihn einfach so an. Ich versuchte weiterhin so zu tun, als ob ich nicht existieren würde.

Er lief daraufhin ein wenig rot an und nickte nur kurz. Ohne Zweifel, er war echt immer noch so befangen wie damals.

"Ist er nicht der Neue in eurer Klasse?", fragte Maik und sah uns beiden neugierig an.

"Ähm ja. Ist er", antwortete Jackson ihm und stupste mich an.

"Ja...jedenfalls, nehme ich gerne eure Bestellungen auf", sagte Steven und stotterte dabei ein wenig. Er holte einen kleinen Notizblock hervor und notierte unsere Bestellung. Zwischendurch knabberte er immer wieder nervös an seinem Kugelschreiber. War er tatsächlich nur wegen mir so drauf?

Smells like Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt