Ich möchte gerne mal unter vier Augen mit dir sprechen, junger Mann", meinte Stevens Vater und sah mich mit einer ernsten Miene an. Meine Knie fingen sofort an zu zittern. Kalter Schweiß lief mir über die Stirn.
"Papa, er hat mir nichts getan", mischte Steven sich sofort ein, wurde aber von seiner Mutter festgehalten. "Keine Sorge Schatz, ich werde nur mit ihm reden", wollte er seinen Sohn beruhigen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief er zur Küche und lud mich mit einer Geste ein, ihm zu folgen. Das war's dann wohl mit mir. Wird er mir nun weh tun? Stevens Eltern hatten schließlich allen Grund, sauer auf mich zu sein. Nachdem was ich ihrem Sohn angetan habe.
Als ich in der Küche war, schloss er die Tür hinter uns, damit sein Sohn nicht mithören konnte. Furchteinflößend sah sein Vater keinesfalls aus, nur wirkte er ziemlich wütend.
"Wie lange geht das schon zwischen euch beiden?" fragte er mich und stellte sich mit dem Rücken zu mir, während er die Einkäufe welche Steven und ich gemacht hatten, langsam auspackte. Ängstlich sah ich auf den Boden, meine Knie fingen an zu zittern. "S-seit...heute...erst", stotterte ich.
"Heute? Euer Kuss gerade eben sah mir aber sehr vertraut aus", zweifelte er jedoch an meiner Aussage. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich antworten sollte, ich hatte schließlich nicht gelogen.
"Ähm...es ist aber die Wahrheit, sie können gerne Steven fragen", blieb ich bei meinen Worten.
"Ist schon gut, ich glaube dir ja. Übrigens, ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich nebenbei das Mittagessen zubereite", sagte er und fing an das Gemüse zu schneiden. "Nein, das stört mich nicht", sagte ich kleinlaut.
"Weißt du, ich bin eigentlich kein strenger Vater. Mein Kind darf lieben, wen er will. Nur habe ich da bei dir so einige Bedenken", seine anfangs ruhige Stimme wurde nun bitterernst.
"Ich...verstehe...", murmelte ich leise vor mich hin. "Ich muss zugeben, Steven ist ein schwieriger Mensch. Nicht viele kommen mit ihm klar. Der Arme hat nie wirklich Anschluss gefunden...", erzählte er mir.
'Als wenn ich das nicht selber wüsste, schließlich war ich Schuld daran'
"Ich weiß. Aber ich liebe ihn", blieb ich hartnäckiger. Woraufhin er seine Tätigkeiten für einen Moment unterbrach, um mich ernst anzublicken.
"Ihr seid nicht mal einen Tag zusammen. Danny, ich will damit nicht sagen, dass ich dir das nicht glaube. Ich will einfach nur nicht, dass du ihm erneut sein Herz brichst", meinte er. Das würde ich niemals tun, ich habe meine Lektion gelernt. Außerdem liebe ich ihn über alles, auch seine nicht so schönen Charaktermerkmale, hatte ich bereits ins Herz geschlossen.
"Steven kann manchmal sehr nervig und anhänglich sein, aber ich weiß doch nun, wie ich damit umgehe. Außerdem habe ich auch schlechte Eigenschaften, über die andere sich beschweren. Entweder ich liebe alles an Steven und nehme ihn so wie er ist, oder lasse es gleich sein", versuchte ich es ihm klar zu machen.
"Damals, bin ich erst acht gewesen. Nun aber kann ich damit umgehen. Wir beiden haben uns geändert", versicherte ich ihm.
"Das glaube ich wirklich gerne. Dennoch, was wirst du tun, wenn er dich zu sehr nerven sollte, oder du nicht mehr damit klar kommst?", fragte er mich aus. Darüber habe ich eigentlich noch gar nicht so wirklich nachgedacht. Ich grübelte kurz nach, aber eine richtige Antwort fiel mir auf diese Frage zunächst nicht ein.
"Das dauert aber lange. Gib es bitte zu, du hast dir zuvor noch keine Gedanken darüber gemacht, oder?", redete er mir ins Gewissen. Ich nickte nur kurz und hörte ihm dann weiter zu.
"Ich habe da etwas mit ihm geübt. Das kennt er von klein auf, sag einfach ein ganz kurzes, präzises: Stopp!", erklärte er mir. Hörte sich, für meinen Geschmack, eher an wie Hundeerziehung, aber egal.
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Smells like Summer Rain
RomancePopular boy x Autistic boy Der 16-Jährige Danny Cambridge kann seinen Augen nicht trauen, als sein ehemaliger Kindheitsfreund Steven nach acht Jahren wieder vor ihm steht. Die beiden sind vor acht Jahren in einem folgenschweren Streit auseinander ge...