23. Vergangenheit

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"Tut mir leid Stevie, ich muss jetzt zum Training. Eigentlich habe ich keine Lust, aber dennoch ist es immer noch mein Team und meine Aufgabe sie zum Sieg zu führen", erklärte ich ihm, als die Mittagspause vorbei war.

"Ich verstehe, schließlich liebe ich mein Hobby auch sehr. Ein Schultag wäre nur halb so spaßig, wäre da nicht die Kunst-AG ... Oh und natürlich du!", schwärmte er mal wieder. Warum war er nur so verdammt niedlich dabei?

"Übrigens, es gibt dort viele nette Leute, vielleicht schaffe ich es ja, mich mit ihnen anzufreunden", erzählte er begeistert. Alleine schon bei dem Gedanken daran, endlich Freunde zu haben, strahlten seine Augen total.

"Das freut mich sehr für dich. Hoffentlich sind die dann besser als meine Freunde", scherzte ich und drückte den Kleineren noch einmal kräftig, bevor ich losmusste. "Bitte pass auf dich auf, ja? Und überanstreng dich nicht", flüsterte er mir dabei ins Ohr.

"Werde ich schon nicht. Und du, streng dich bloß an, dass du dich mehr mit den netten Leuten unterhältst, verstanden?", trug ich ihm auf.

"Ja Sir, werde ich machen!", versprach er mir und wirkte dabei sehr ernst.

"Wir treffen uns dann am Eingang. Wehe du trödelst", meinte ich.

"Haha trödeln? Wer von uns beiden hat elf Jahre gebraucht, um einen Brief zu lesen?", fragte er mich.

"Ich konnte damals kaum lesen und als ich es konnte, hatte ich diese Sache schon längst vergessen", sagte ich und verdrehte dabei meine Augen.

'Aber verdammt. Er hatte Recht', ging es mir durch den Kopf.

"Du hattest so etwas wie Eltern ... und sogar eine große Schwester, welche damals in der Grundschule war. Es gab genug Erzieher, du hättest mich einfach fragen können ... ", zählte er alle Möglichkeiten auf.

"Können wir einfach vereinbaren, dass wir nie wieder über die Vergangenheit sprechen?", schlug ich vor.

„Sonst artet das hier irgendwann in einer weiteren Katastrophe aus."

"Ja, das wäre, denke ich mal, das Beste. Aber bevor dieses Thema komplett abgeschlossen ist, muss ich noch eine Sache loswerden", ließ er mich wissen.

'Was hatte er denn jetzt noch zu sagen?'

"Weißt du, ich mag den heutigen Danny viel mehr, als den Danny von damals", gab er zu und sah mich dabei mit einem sehr stolzen Blick an.

"Habe ich mich denn so stark verändert?", fragte ich ihn überrascht.

"Ja, das hast du sehr ... nicht nur im Bezug auf mich. Du bist einfach rücksichtsvoller geworden und achtest mehr auf dein Umfeld, als auf dich", erklärte er mir.

'Wow, das ist mir so gar nicht aufgefallen.' Ich streichelte sanft über seine Hand und schaute ihm tief in seine Augen.

"Du aber auch. Anstatt immer nur anderen zu folgen, hast du gelernt auf dein eigenes Herz zu hören um selber zu einer Person zu werden, die ihre Meinung sagen kann", erklärte ich ihm und spürte dabei die Wärme seines Körpers.

Sein Lächeln, was er mir daraufhin schenkte, war einfach Gold wert. 'Ich liebe ihn einfach'. Am liebsten wollte ich ihn jetzt küssen und das Gefühl seines Glücks direkt von seinen Lippen spüren. Jedoch wurden wir erneut gestört.

"Aww Schade! Ich dachte schon ihr beiden lutscht euch gleich einen... Schade", wurden wir von Tyson und seinen Freunden verspottet. Der Typ hatte mir heute echt noch gefehlt. Ich war mir sicher, dass er das mit meinem Spind war.

"Was willst du hier? Hast du nicht genug eigene Probleme, um die du dich kümmern kannst", ich hatte echt keine Lust auf Stress mit dem Typen. Schützend stellte ich mich vor meinen Freund, da ich ein ganz ungutes Gefühl bei diesen Kerl hatte.

Smells like Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt