11. Endlich verstehe ich Dich!

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Jedoch war da noch eine Sache welche ich unbedingt nachholen musste. Jetzt wo Steven mir verzieh, wollte ich gerne lernen ihn zu verstehen. Weshalb ich beschloss in der Mittagspause einen kleinen Abstecher in die Bibliothek der Schule zu machen. Zugeben, ich war hier echt selten, meist nur wenn ich irgendein Schulbuch brauchte. Aber es war der einzige Ort an dem man während der Schulzeit in Ruhe etwas recherchieren konnte.

Als ich die Tür langsam öffnete um einzutreten, wurde ich zunächst von allen Leuten angestarrt, welche sich dort befanden. Die einzigen Schüler welche sich in der Mittagspause freiwillig in die Bibliothek wagten, waren entweder die Streber welche ihre Nase jede freie Minute in ein Buch steckten. Für die grenzte es fast an ein Wunder wenn ein beliebter Schüler, sich in ihr Gebiet wagte.

Ich beschloß die Blicke einfach zu ignorieren und lief sofort zu den Computern, welche zu meinem bedauern allesamt besetzt waren. Weshalb ich meine versuchte meine liebste Strategie als beliebter Schüler anzuwenden. Diese Funktionierte jedoch nur bei Mädchen. Jedoch gab es nur eine weibliche Person, welche gerade an den Computern saß.

"Entschuldigung, ich bin gerade ziemlich in Eile und bräuchte dringend den Computer. Wärst du vielleicht so nett und würdest dich woanders hinsetzen?", fragte ich ein Mädchen welches gerade dabei war an einem der Geräte irgendwelche Videospiele zu spielen. Sie blickte zu mir auf und schien sofort genervt zu reagieren.

"Ähm nein. Du siehst doch, ich bin beschäftigt", seuftze sie und klickte fast schon provokant auf der Tastatur rum.

"Bitte, ich brauche es wirklich dringend", versuchte ich es einfach weiter und aktivierte sogar meinen Hundeblick, was ich wirklich nur im Notfall tat.

"Schau mich bloß nicht so an. Noch nie was von Lehrbüchern gehört? Da vorne stehen sie, also husch husch", sie zeigte mir eine Handgeste mit der sie signalisierte, dass ich verschwinden sollte.

"Hör mir mal zu. Mag sein, dass fast alle Mädchen dir in den Arsch kriechen wenn sie dich nur vorbeilaufen sehen, aber ich tue es nicht und jetzt mach dich vom Acker!", machte sie es mir ein für alle mal klar und ignorierte mich von diesem Moment an komplett. Anscheinend konnte ich mit dieser Technik nicht bei jedem Erfolgreich sein.

Ich lief also, auf ihre Empfehlung hin, zu einem der Bücherregale und versuchte ein passendes Buch zu finden. Jedoch hatte ich zunächst keine Ahnung wo genau so etwas drin stand. Völlig hilflos lief ich also von einem Regal zum anderen und schaute mich nach einem Buch über Autismus um. Doch zunächst wurde ich nicht fündig.

"Irgendwo muss es doch...", grübelte ich lautstark nach und war so vertieft darin, dass ich gar nicht mehr auf mein Umfeld achtete.

"Hey Danny, pass doch auf!", zickte Samantha mich an. Da ich völlig in meine Suche vertieft war, hatte ich sie am versehentlich zur Seite gestoßen.

"Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du hier bist", entschuldigte ich mich aufrichtig und half ihr die Bücher aufzuheben, welche sie durch mich hatte fallen lassen.

"Ach halb so wild. Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?", fragte sie mich daraufhin.

"Mhhh. Dasselbe könnte ich dich auch fragen", stellte ich ihr eine Gegenfrage woraufhin sie mich ganz verlegen anlächelte.

"Ich bin...nur auf der Suche nach einem Buch für ein Referat. Mrs. Brown legt Wert darauf, dass *alle Informationen aus einer vertraulichen Quelle kommen*", äffte sie die Stimme ihrer Lehrerin nach.

"Was ziemlich ironisch ist, wenn das einzige Buch was du über dieses Thema hier findest, ein abgeranztes Exemplar aus dem Jahr 1997 ist", sagte sie und hielt ein bereits völlig vergilbtes Buch hoch.

Smells like Summer RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt