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Mittlerweile waren zwei ganze Tage ins Land gezogen, seitdem zu Yoongi von Jooyoung erzählt hattest. Zu deiner Zufriedenheit hatte Yoongi nicht weiter versucht dich und den Kleinen abzufangen. Es sah mehr so aus, als hätte er Shanghai bereits verlassen.

Vielleicht hatte Jin auf ihn eingeredet. Ihm klar gemacht, dass ein kleiner Junge in dieser Welt nichts zu tun hatte. Er war also wieder von der Bildfläche verschwunden und du konntest dein Leben mit Jooyoung ohne weiteres weiter leben.

Bei diesem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf deine Lippen, ehe du die Tür des Kindergarten öffnetest und diesen betratst. Kurz blicktest du dich um, ob du Jooyoung bereits sehen konntest, doch du sahst nur ein paar Spielgefährten von ihm. Vielleicht würde er bei diesem schönen Wetter hinten im Garten spielen.

Eine der jungen Kindergärterinnen kam auf dich zu und verbeugte sich kurz höflich vor dir. "Hallo Wei", sagtest du und lächeltest die junge Chinsein vor dir an. "Ich bin hier um Jooyoung abzuholen. Ist er draußen?"

Die Kindergärtnerin blickte dich etwas verwirrt an. "Jooyoung? Der ist schon vor fast zwei Stunden abgeholt worden. Du hast doch diese beiden jungen Männer vorbei geschickt." Irritiert blicktest du die junge Frau vor dir an. "Ich habe was?" "Ja, sie meinten du hättest einen kleinen Unfall gehabt und müsstest im Krankenhaus behandelt werden. Deshalb wollten sie Jooyoung abholen"

Eine leichte Panik machte sich in dir breit. "Du hast meinen Sohn einfach mit zwei Männern nachhause gehen lassen, die du noch nie gesehen hast? Bist du verrückt?" Deine Stimme wurde etwas lauter, wodurch die junge Frau zusammen zuckte. "Ich... sie sahen so nett aus und Jooyoung schien keine Angst vor ihnen zu haben, deshalb dachte ich, dass er sie kennt."

"Wie sahen die Beiden aus, Wei?" Kurz überlegte die junge Chinsein, ehe sie ir antwortete: "Der eine wart recht groß. Hatte breite Schultern und ein ziemlich attraktives Gesicht. Der andere schien etwas jünger zu sein. Schwarze, lockige Haare. Er schien es gut mit Jooyoung zu können und war sehr lieb zu ihm. Zudem sprachen sie mit Jooyoung koreanisch, weshalb ich dachte, dass er sie kannte. Du weißt ich verstehe kein koreanisch"

Jin. Taehyung.

Für einen Moment schien die Zeit anzuhalten. Wie konnte er es nur wagen den Kleinen vom Kindergarten abholen zu lassen? War er nun völlig übergeschnappt?

"Du hast meinen Sohn mit zwei fremden Männern mitgehen lassen. Ist dir überhaupt bewusst was ihm passieren könnte?!" Die Panik hatte sich in dir breit gemacht, ehe du auf dem Absatz kehrt machtest und aus dem Kindergarten stürmtest.

Auf dem Fußgänger weg draußen bliebst du kurz stehen, um einige Male tief durch zu atmen. Du durftest nun auf keinen Fall durchdrehen. Du musstest einen kühlen Kopf bewahren und Jooyoung so schnell wie möglich Nachhause holen.

Mit einem Winken hielst du ein vorbeifahrendes Taxi an, in welches zu einstiegst. Schnell nanntest du den Namen des Gebäude, in welchem du Yoongi das letzte Mal begegnet warst. Ungeduldig und mit wippenden Beinen starrtest du aus dem Fenster des Taxi. Noch immer konntest du nicht fassen das Yoongi zu solchen Mitteln greifen würde. Er hatte den Kleinen aus dem Kindergarten entführt. Nich einmal ihm hättest du so ein Verhalten zu getraut.

Kaum hielt das Taxi an drücktest du dem Taxifahrer einige Scheine in die Hand, ohen auf dem Wechselgeld zu warten. Hektich stürmtest du auf den Eingang des Gebäude zu, ehe du n die Rezeption hechtetest. Der junge Mann dahinter blickte dich mit großen Augen an, ehe du kurz nach Luft schnapptest. "Min. Ich möchte zu Min Yoongi", gabst du von dir und blicktest den jungen Chinesen vor dir an.

"Es tut mir leid, aber Master Min hat heute morgen bereits ausgechekt und die Heimreise nach Korea angetreten"

Für einen Moment blieb dir die Luft weg. Er würde es wohl nicht wagen den Kleinen Seoul zubringen? Was hatte er sich dabei gedacht? Wie konnte er dir so etwas antun? Wie konnte er Jooyoung so etwas antun? Noch nie zuvor hatte der Kleine China verlassen. Er würde sicher fürchterliche Angst ohne dich haben.

Verzeifelt blicktest du dich um und fuhrst dir mit den Händen durchs Haar. Du musstest dir sicher sein, dass Yoongi das Land wirklich verlassen hatte. Zögernd griffst du nach deinem Smartphone, um durch deine Kontakte zu scrollen. Es gab nur eine Möglichkeit dies heraszufinden. Und da Yoongi mittlerweile wusste wo du dich aufhielst, war der folgende Anruf auch nicht mehr risikoreich.

Schnell drücktest du auf den gewünschten Kontakt, ehe du das Smartphone gegen dein Ohr drücktest. Nervös kautest du etwas an deinen Nägeln während die Freitöne erschienen.

"Hallo?" Eine Frauenstimme erklang am anderen Ende der Leitung und erleichtert seufzest du auf. "Jisoo.. ", gabst du erleichtert von dir. "Oh Gott Y/N! Bist du das wirklich? Wieso rufst du an? Du weißt doch wie gefährlich das ist".

"Nicht mehr... er hat mich bereits gefunden.", erklärtest du deiner alten Freundin. "Du hast dich also in Shanghai versteckt? Meine Güte Y/N das alles ist...-" "Jisoo ich hab gerade keine Zeit für Smalltalk. Hast du heute bereits mit Seokjin telefoniert ?", wolltest du von der Frau am anderen Ende der Leitung wissen.

"Uhm.. ja erst vor ein paar Minuten. Wieso?" "Jisoo... ist Yoongi wieder in Korea?" "Ja, sie sind vor etwa einer halben Stunde gelandet und auf dem Weg nach Gangnam-gu. Aber wieoso fragst du das?"

Zitternd lehntest du dich an eine Wand hinter dir, um tief durchzuatmen. Er hatte ihn einfach so mit nach Korea genommen. Wie konnte er dir das an tun?

"Y/N?" Die Stimme deiner Freundin klang etwas beunruhigt. "Ist etwas passiert?" "Jisoo... er.. er hat Jooyoung mitgenommen", flüstertest du fassungslos in den Lautsprecher.

Für einen Moment war es ruhig an der anderen Leitung bis Jisoo ihre Stimme wieder fand. "Yoongi... hat Jooyoung gefunden? Er weiß Bescheid? Meine Güte Y/N was ist da drüben alles passiert?"

Langsam rollten dir die Tränen über die Wange während dir bewusst wurde, was Yoongi gerade tat. Jooyoung sollte seinen rechtmäßigen Platz als Erbe annehmen. Er würde ihm alles beibringen, was ihm auch sein Vater bezeigt hatte. Jooyoung war ein Min und er würde seinem Schicksal nicht entkommen.

"Jisoo... ich werde so schnell es möglich ist nach Seoul kommen"

"Was? Aber Y/N das ist...-"

"Er hat mich bereits gefunden Jisoo und ich werde nicht zulassen, dass er meinen Sohn einfach so entführt."

"Ich werde den nächstmöglichsten Flug nach Seoul nehmen."

Min's Juwel | m.y. X reader |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt