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Jin betrat das Gebäude, in welchem sich Yoongi mit den restlichen Jungs für den Shanghai Aufenthalt einquartiert hatte. Die letzten Tage war sein Freund weniger gut gelaunt. Seine Laune ließ er dementsprechend in den Meetings raus, wodurch seine Geschäftspartner noch mehr unter Druck gerieten.

Die Neuigkeiten die er nun überbringen würde, würden Yoongi nicht aufheitern. Die Gefahr, dass seine Laune ins unermessliche sank war relativ hoch.

Mit einem Räuspern betrat Jin den Konferenzraum, in welchen es sich Yoongi gemütlich gemacht hatte. Er saß in einem großen Sessel am Ende der langen Tafel und blickt von seinem Tablet auf. "Jin. Ich hoffe du hast gute Neuigkeiten für mich und hast den Bastard gefunden", erklang Yoongi's Stimme, woraufhin Jin stehen blieb.

"Ehrlich gesagt nein. Nein ich habe ihn nicht gefunden und ich konnte ihm auch nicht die Kehle durchschneiden", brachte der junge Koreaner von den Lippen, woraufhin Yoongi's Gesicht sich verdüsterte.

"Jin. Wenn du diesem Bastard nicht die Kehle durchschneidest, dann schwöre ich dir, dass ich dir persönliche eine Kugel zwischen die Augen verpasse"

Einen Augenblick blieb Jin ruhig. Es war das erste Mal, dass Yoongi eine seiner Drohungen gegen ihn wand. "Das würdest du nicht tun", gab Jin von sich. "Willst du es herausfinden?", knurrte sein Freund erhob sich vom Stuhl.

"Jetzt beruhig dich, okay? Bevor ich meinen Auftrag erledige, sollte ich dir etwas sagen. Wenn... wenn du dann noch immer willst, dass ich deinen Auftrag erfülle, dann... dann werde ich es tun"

Der Gedanke daran einem Kind die Kehle durchzuschneiden ließ Jin einen kurzen Moment stocken. Niemals könnte er einem Kind so etwas antun, doch wenn Yoongi darauf bestand, dann blieb ihm nichts anderes übrig. Seine Loyalität galt alleine seinem alten Freund.

Augen verdrehend schob Yoongi die Hände in seine Anzugshose und blickte seinen Freund an. "Rede. Was ist so wichtig, dass du deinen Auftrag missachtest?"

"Es ist so, bei dem Typen handelt es sich um...-"


"Krümm ihm nur ein Haar und ich bringe dich persönlich in die Hölle!"

Jin und Yoongi blickten verdutzt zur Türe des Konferenzraumes, die wie aus dem Nichts aufflog. Wütend stapftest du in den großen Raum, gefolgt von einem hetzenden Jungkook.

Entschuldigend blickte dieser zur Yoongi. "Entschuldigen Sie Master Min. Sie ist wie aus dem Nichts aufgetaucht. Ich konnte sie nicht aufhalten ich...-"

"Schon gut Jungkook" Yoongi brachte ihn mit einer einfachen Handbewegung zum Schweigen. "Sie hatte in gewisser weise schon immer einen Dickschädel und hat sich gewissen Dingen widersetzt"

Wütend blicktest du zu Jin, ehe dein Blick auf Yoongi fiel.

"Du wirst ihn nicht anfassen, hast du mich verstanden?! Du hälst dich von ihm fern", blafftest du den Schwarzhaarigen an. Belustigt zog dieser eine Braue nach oben. "Achja? Nenn mir einen Grund wieso ich diesen Bastard für deinen Verrat nicht umlegen soll"

"Weil er dein Sohn ist", entkam es dir und du blicktest starr in das Gesicht Yoongis.

Sein belustigter Gesichtsausdruck verschwand und etwas merkwürdiges erschien in seinen Augen. Etwas, dass du nicht wirklich deuten konntest.

"Von was redest du?", keifte Yoongi etwas, nachdem er seine Fassung wieder gewonnen hatte.

"Du hast Jin darauf angesetzt deinen Sohn umzubringen Yoongi. Davon rede ich."

Eigentlich hattest du nicht vor es ihm zu sagen, doch es blieb dir keine andere Wahl. Entweder Jin hätte es ihm gesagt oder er hätte es ihm nicht gesagt und hätte seinen Auftrag ausführen müssen. So oder so kamst du nicht drum rum Yoongi zu beichten, dass es eine Mini Version seiner selbst gab.

"Ich hab keinen Sohn" Yoongi blickte zwischen Jin und dir hin und her, ehe sein Blick zu Jungkook fiel, der mucksmäuschenstill  hinter dir stand und nicht wusste, ob dieses Gespräch für seine Ohren gedacht war.

"Doch hast du Yoongi. Einen dreieinhalb Jahre alten Sohn, der dir wie aus dem Gesicht geschnitten ist."

Deine Worte schienen nicht wirklich zu ihm durch zu dringen. Man bekam das Gefühl, dass er mit sich selbst ringen würde. Sollte er dir glaube oder nicht? Konnte er dir glauben?

"Das ist unmöglich. Das ergibt überhaupt keinen Sinn.", entkam es Yoongi, dessen Blick wieder auf dir lag.

"Unmöglich? Ich glaube wir hatten in der Vergangenheit oft genug die Möglichkeit, dies wahr zu machen, oder? " Ein Seufzen entwich deinen Lippen. "Yoongi ich bin gegangen, weil ich schwanger war, von dir. Wie aus dem Nichts war da plötzlich dieses kleine Geschöpf, dass mich mehr brauchte wie du. Dieses kleine Geschöpf, dass ich binnen Sekunden so sehr liebte. Ich ... wir... konnten nicht bei dir bleiben. Nicht in diesem Leben Yoongi. Egal wie sehr ich dich liebe.... liebte... ich musste an den Kleinen denken. An ihn und an niemanden anderen"

Ungläubig starrte Yoongi an und langsam verarbeitete er deine Worte. Du warst gegangen um das Kind zu schützen... vor... ihm? Du hattest ihm den Kleinen die ganze Zeit vorenthalten ohne das er etwas von seiner Existenz wusste. Ohne dass er die Möglichkeit hatte, eine Entscheidung zu fällen, ob er ein Vater sein wollte.

"Wie ist sein Name?" Yoongi's Kiefer spannte sich an und seine Stimme bebte etwas. "Yoongi ich...-" "Wie ist sein Name, Y/N?!"

Wutverzerrt blickte Yoongi in deine Augen. Er war wütend. Wütend, enttäuscht und... traurig? Du konntest den kleinen Funken Trauer in seinen Augen sehen, weshalb du seufzend den Kopf sankst. Nach ein paar Sekunden hobst du den Kopf wieder, um in Yoongi's Augen zu blicken.

"Jooyoung. Min Jooyoung"

Für einen Moment blickte Yoongi dich verwirrt an. "Min...? Aber...-"

"Als ich nach Shanghai gekommen bin habe ich den Nachnamen Min angenommen. Er... er sollte wenigstens etwas von seinem Vater haben", gabst du etwas leiser von dir und blicktest du Boden.

Wie aus dem Nichts war Yoongi's Wut verpufft. Das einzige was ihm im Kopf herumschwirrte war der Name seines Sohnes. Eures.. Sohnes. Min Jooyoung.

"Wie... wie ist er?", fragte Yoongi dich und blickte dich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Er... er ist sehr klug", gabst du von dir. "Ab und zu ein kleiner Schlawiner. Dann ärgert er die anderen Kinder im Kindergarten und kommandiert sie herum"

Ein leichtes Lachen entwich Yoongi. "Wie der Vater, so der Sohn, hm?"

Seufzend blicktest du ihn an. "Ja. Und aus diesem Grund kannst du ihn auch nicht sehen Yoongi." Du konntest sehen wie schnell Yoongi's sanfter Blick sich wieder verhärtete und seine Muskeln sich anspannen.

"Du kannst ihn mir nicht vorenthalten Y/N. Ich bin sein Vater und...-" "Und bist ein Mafia Boss, der Seoul kontrolliert. Wie könnte ich zu lassen, dass ein kleiner, nichts ahnender Junge in eine solche Welt gerät."

Yoongi's Kiefer spannte sich wieder an, während er dich anblickte. "Ich bin genauso darein geboren und habe alles von meinem Vater gelernt, was ich wissen musste. Er ist hierfür bestimmt Y/N. Er ist Erbe dieses ganzen Imperium. Willst du ihm das alles vorenthalten? Die Macht die er haben könnte?"

"Wenn ich damit verhindere, dass er so wird wie du, dann ja."

Erneut änderte sich Yoongi's Blick und dieses Mal schien es fast so, als hätten deine Worte ihn verletzt.

"Wenn es bedeutet, dass er keine Leute umbringt, keine Geliebten hat, dann ja. Ja, dann werde ich ihm bis zu meinem Tod dieses Leben vorenthalten. Und wenn es das letzte ist was ich tue Yoongi."

"Du kannst ihn mir nicht vorenthalten Y/N. Ich werde ihn finden. Ob du willst oder nicht. Und ich werde ihm zeigen, was ihm gehört. Das verspreche ich dir."

Min's Juwel | m.y. X reader |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt