Zum Glück hattest du die letzten Monate etwas Geld zur Seite gelegt, so konntest du dir wenigstens so schnell wie möglich ein Ticket für einen Flug leisten. Jedoch ging der nächste Flug erst am folgenden Morgen, weshalb du die schlimmste Nacht deines Leben durchmachtest.Die ganze Nacht lagst du wach in deinem Bett und starrtest an die Decke. Deine Gedanken nur bei Jooyoung und Yoongi. Immer wieder fragtest du dich, wie Yoongi so etwas tun konnte. Einen kleinen Jungen seiner Mutter weg zu nehmen und ihn in ein fremde Land mitnehmen. Jooyoung hatte sicher Angst so alleine bei ihm.
Nicht eine Sekunde konntest du die Augen schließen, ohne Jooyoungs Zukunft vor dir zu sehen. Ein kaltblütiger Geschäftsmann, so wie es alle Min Männer vor ihm gewesen waren. Nein, das konntest du nicht zulassen. Jooyoung sollte nicht gezwungen sein ein solches Leben zu leben.
Bevor du das Flugzeug betratst gabst du Jisoo Bescheid, die dich am Flughafen in Seoul erwarten würde. Zu deinem Glück war sie so eine gute Freundin, dass sie dein Geheimnis all die vier Jahre vor Seokjin verheimlicht hatte, denn sie und Seokjin waren seit Jahren ein Paar. Jisoo war die Einzige der du von deiner Schwangerschaft erzählt hattest. Sie war es, die dir geholfen hatte unterzutauchen und dich verschwinden zu lassen. Auch wenn sie eine Treue Angestellte Yoongi's war, war sie deine Freundin. Sie wusste welche Ängste du mit dir trugst, nachdem du von Jooyoung erfahren hattest und du warst ihr für alle was sie getan hatte dankbar. Sie war das Risiko eingegangen erwischt zu werden und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Trotzdem hatte sie alles getan was sie konnte.
Wohin du jedoch verschwunden warst wollte sie nicht wissen. Sollte jemand herausfinden, dass sie dir geholfen hatte, hätte sie wenigstens nicht gewusst wo du wirklich warst. Sie hatte es geschafft dich nach Taiwan zu bringen. Von dort aus solltest du dann alleine nach einem geeigneten Lebensort suchen. Dabei hattest du dich für Shanghai entschieden. Yoongi hatte zu der Zeit keine Geschäftspartner in China, weshalb die Chancen hoch standen, dass er dich nicht finden würde. Doch so wie es aussah erweiterte er seinen Markt und wollte in China Fuß fassen.
Während des ganzen Flugs versuchtest du dir einen Plan zurecht zu rücken. Schlussendlich blieb dir jedoch nichts anderes übrig, als Yoongis Gebäudekomplex zu stürmen und ihn zur Rede zu stellen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
Aus dem Fenster konntest du langsam Seoul erkennen und all die Erinnerungen, die du in deiner Heimatstadt gewonnen hattest, fluteten dein inneres Auge. Du hattest Korea mehr als nur vermisst. Shanghai war eine aufregende Stadt, doch dein Herz schlug in Seoul. Vielleicht sogar auf zwei verschiedene Arten...
Kaum hattest du die Absperrungen in Incheon verlassen konntest du bereits eine schlanke Gestalt erkennen, die auf dich zuhechtete. "Y/N!" Sofort fielst du der jungen Frau in die Arme und drücktest dich eng an sie "Jisoo.. es ist so schön dich wieder zu sehen", schnieftest du etwas, nachdem dir eine Tränen in die Augen stießen. "Ich wünschte nur es wäre unter anderen Umständen", antwortete Jisoo, ehe sie sich von dir löste.
Sie hatte sich kein Stück verändert. Noch immer war sie wunderschön und trug ihre langen, schwarzen Haare. "Was ist dein Plan?", fragte sie dich, als ihr euch ins Auto gesetzt hattet.
"Es gibt keinen Plan Jisoo. Bring mich einfach nach Gangnam-gu", antwortetest du ihr. "Aber Y/N...-" "Nein Jisoo. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich werde mich Yoongi stellen und ich werde zusammen mit meinem Sohn sein Gebäude verlassen und nicht voher", gabst du zurück und blicktest sie kurz entschlossen an.
Ein leises Seufzen entwich der Schönheit, ehe sie den Schlüssel im Zündschloss drehte und der Motor des silbernen BMW's ansprang.
Während edr Fahrt wechseltet ihr kaum ein Wort. Viel mehr beobachtetest du das vorbeiziehende Seoul. Kaum etwas hatte sich geändert. Es fühlte sich an, als wärst du nie fort gewesen.
Vor dem großen, gläsernen Gebäude in Gangnam-gu blieb der Wagen stehen und für einen Moment atmetest du tief durch. Nie hattest du gedacht, dass du eines Tages wieder hier landen würdest. Vor dir erstreckte sich das Gebäude, in welchem du zweiJahre deines jungen Lebens verbracht hattest und dabei die Freiheit einer jungen Frau aufgegeben hattest.
"Bist du dir sicher das du das machen möchtest?"
Dein Kopf drehte sich zu Jisoo, ehe du in ihre Augen blicktest. "Nein, aber ich muss das tun. Hier geht es um Jooyoung", antwortetest du, ehe du aus dem Auto stiegst und das Gebäude betratst, dicht gefolgt von Jisoo.
Mit großen Schritten gingst du direkt auf den Fahrstuhl zu, ehe du die Stimme ines jungen Mannes vernehmen konntest. "Entschuldigen Sie bitte. Sie können hier nicht einfach so herein platzen"
Dein Kopf drehte sich zu dem jungen Mann der hinter der Rezeption stand und dich musterte. Hinter ihm tauchten zwei größere, muskolöse Männer auf. Die beiden Gesichter kamen dir sofort bekannt vor, weshalb dir ein verächtliches Grinsen auf die Lippen schlich.
"Ich werde bereits erwarten. Geben sie ihm zu wissen, dass der Juwel zurück gekerht ist", erwiedertest du dem jungen Mann, ehe du den Fahrstuhl betratst.
Die Augen des jungen Rezeptionisten wurden größer, ehe er die beiden Wachmänner neben sich anblickten, die ihre Augen stumm auf deiner Gestalt liegen hatten, ohne sich auf nur einen Millimeter zu bewegen.
Jisoo blickte dich im Fahrstuhl immer noch unsicher an, als du den Knopf zum Penthouse drücktest. "Y/N... ich hab bei all dem kein gutes Gefühl", gab sie dir zu wissen. Deine Augen lagen auf der Fahrstuhltüre vor dir, während sich dieser langsam in Bewegung setzte und dein altes Zuhause ansteuerte.
"Wie könntest du auch Jisoo? Ich hatte mir geschworen nie wieder hierher zurück zu kehren. Und jetzt sieh mich an. Ich bin zurück in meinen eigenen kleinen Gefängnis und weißt du was das schlimmste ist?"
Dein Blick fiel zu der jungen Frau neben sich, die dich fragend musterte. Ein Seufzend verließ deine wohlgeformten Lippen, ehe du wieder auf die Türe blicktest.
"... das ich dieses gottverdammte Arschloch immer noch liebe."
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Min's Juwel | m.y. X reader |
Fanfiction"Hast du schon mal von Min's Juwel gehört?" "Min's Juwel ist weder eine Waffe, noch ein Plan oder ein anderes Komplott. Der Juwel ist eine Person", erklärte Taehyung dem neusten Mitglied, der ihn verwirrt anblickte. "Eine Person? Und wer ist dieser...