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Yoongi bestand darauf, dass du die folgende Nacht bei ihm im Apartment bliebst. Er konnte nicht vollkommen ausschließen, dass Jackson's Männer nicht auch noch dich holen würden. Schließlich schienen sie bereits zu wissen, dass du existiertest und wo du wohntest. In seinem Apartment wärst du erst einmal sicher.

Taehyung und Jungkook ruhten sich weiter im Gästezimmer aus während Yoongi für dich sein Schlafzimmer räumte und auf dem Sofa schlief. Es war dir etwas unangenehm in seinem Bett zu liegen. All die Erinnerungen kamen wieder hoch. Es roch noch genauso nach ihm, wie damals. Ständig wälztest du dich im Bett herum und versuchtest endlich Schlaf zu finden. Doch es ging nicht.

Andauernd musstest du an Jooyoung denken. Aktuell konntet ihr rein gar nichts tun außer abzuwarten. Es gab keine Spur denen die Jungs folgen konnten. Namjoon und Jin würden die ganze Nacht durcharbeiten, damit sie Yoongi morgen früh Namen nennen konnten.

Seufzend erhobst du dich aus dem Bett. Ein Glas Wasser würde sicher helfen. Jisoo hatte dir ein paar Klamotten gebracht, so dass du nicht gezwungen warst Yoongi's Kleidung zu tragen. In einer Leggings und einem lockeren schwarzen T-Shirt verließt du leise das Schlafzimmer. Auf dem Sofa erblicktest du Yoongi.

"Wieso bist du denn noch was?", fragtest du ihn leise, ehe du auf in zu gingst.

Yoongi lag auf dem Rücken, die Arme vor der Brust verschränkt und starrte an die Decke des Apartment. Bei deinen Worten drehte sich sein Kopf und kurz musterte er dich. "Das könnte ich dich genauso fragen", konterte er und seufzend fuhrst du dir durchs Haar.

"Ich kann nicht schlafen. Ich muss andauernd an Jooyoung denken. Ich mache mir solche Sorgen um ihn..." "Geht mir genauso", gestand Yoongi und setzte sich etwas auf. Leise tapptest zu ihm, um dich neben ihn auf den freien Platz zu setzen.

"Ich verspreche dir, dass er bald wieder Zuhause ist. Und... wenn du dann immer noch nach Shanghai zurück willst, dann werde ich dich nicht aufhalten", sprach Yoongi leise und starrte dabei auf seine Finger. Überrascht blicktest du den jungen Mann neben dir an. War das sein Ernst? "Ich habe jetzt verstanden, wieso du Jooyoung von hier weggebracht hast. Ich bin daran Schuld, dass Jackson sich ihn geholt hat. Er wird bei mir immer in Gefahr sein. Ich habe bereits beim ersten Mal versagt ihn zu beschützen, wie soll ich dass dann bitte in Zukunft schaffen?" Frustriert ließ der Schwarzhaarige seinen Kopf hängen.

"Yoongi..." Mitfühlend blicktest du ihn an, ehe du etwas zu ihm rücktest und ihm sanft deine Hand auf die Schulter legtest. "Hör auf damit ja? Keiner hätte etwas dagegen tun können? Wenn dieser Jackson so auf Rache aus ist, hätte er mich vielleicht sogar in Shanghai gefunden. Und dann? Dann wäre alles noch viel schlimmer. Doch hier in Seoul muss er vorsichtig sein. Das hier ist deine Stadt. Wenn ich jemandem vertraue, dass er Jooyoung unversehrt zurück holt, dann bist das du. Wir werden Jooyoung bald wieder bei uns haben, dass weiß ich. Und dann finden wir eine Lösung. Das ich gesagt habe, dass ich mit ihm zurück nach Shanghai gehe tut mir leid. Ich war einfach nur überfordert. Jooyoung liebt dich sehr. Ich weiß, dass er dich lange vermisst hat. Oft habe ich ihn dabei beobachtet, wie er die Väter im Kindergarten angestarrt hat. Er ist zwar noch klein, aber nicht dumm. Er hat nie nach seinem Vater gefragt, aber er hat sich immer einen gewünscht. Und jetzt hat er endlich einen Vater. Den Besten, den er sich nur wünschen könnte. Ich werde dich und Jooyoung nicht trennen, okay? Er braucht dich."

Langsam hob Yoongi seinen Kopf und da war wieder dieser Blick in seinen Augen, den du nur einmal in deinem Leben gesehen hattest. Sofort machte dein Herz wieder einen Sprung. Da war wieder diese Wärme und Zuneigung in Yoongi's Augen. Doch wahrscheinlich galt sie Jooyoung.

"Danke Y/N..." Kurz schütteltest du den Kopf und drücktest ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. "Shht. Es gibt nichts wofür du dich bei mir bedanken müsstest"

Tief durchatmend legte sich Yoongi wieder aufs Sofa und blickte zu dir hoch. "Kannst du noch etwas hier bleiben?" Ohne eine Antwort zu geben nicktest du stumm und beobachtetest Yoongi dabei, wie er seine Augen schloss. Sanft fuhrst du mit deinen Fingern etwas durch seine schwarzen, dichten Haare. Wenn er schlief wirkte er wie ein unschuldiges Kind.

Niemals würde man denken, dass dieser junge Mann die Last eines ganzen Imperium auf seinen Schultern trug.

...

Seokjin betrat zusammen mit Namjoon den Fahrstuhl. Die ganze Nacht hatten sie damit verbracht die Ratte in ihrer Organisation zu finden und endlich hatten sie einen Namen. Yoongi würde sich sicherlich sofort auf den Weg machen und sich diesen Verräter selbst zur Brust nehmen. Selten kümmerte sich Yoongi selbst um Verräter, doch dieses Mal ging es um seinen Sohn. Er würde selbst herausfinden wollen, wo sich Jackson verkroch.

"Taehyung ist heute morgen aufgewacht", berichtete Jin Namjoon. "Wirklich?" "Ja, Jisoo ist heute sehr früh bereits ins Apartment gefahren, um nach Jungkook und Taehyung zu schauen. Tae geht es soweit gut. Er hat ziemliche Kopfschmerzen, aber keine bleibenden Schäden" "Gott sei Dank", meinte Namjoon erleichtert auf den Bericht seines Freundes. "Ja. Trotzdem sollten sich die Beiden weiterhin ausruhen. Jungkook hat es ziemlich übel erwischt. Jimin, Hoseok, du und ich sollten also unser bestes geben und Yoongi unterstützen" Ein zustimmendes Brummen kroch aus Namjoon's Kehle, ehe sich die Fahrstuhltür mit einem Pling öffnete.

Zusammen mit Namjoon betrat Jin das Apartment seines Freundes und blickte sich kurz um. Ein amüsiertes Lachen erklang von Namjoon, weshalb Jin sich verwirrt zu ihm drehte. Stumm deutete Namjoon auf das Sofa und Seokjin trat verwundert näher auf dieses zu. Schmunzelnd kam er zum stehen und schüttelte den Kopf.

Auf dem Sofa erblickte er einen schlafenden Yoongi. Seine Arme waren eng um deinen zierlichen Körper geschlungen, während du deinen Kopf in seiner Halsbeuge vergraben hattest. Es schien als würdet ihr im gleichen Rhythmus atmen.

"Sind sie nicht süß?"

Jisoo trat grinsend aus dem Gästezimmer und gab Jin einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Sie lagen schon so da als ich gekommen bin. Ich wollt sie nicht wecken." Seokjin strich seiner Freundin kurz ein paar Strähnen aus dem Gesicht und blickte dann zu Yoongi und dir. "So süß sie auch sind, wir sollten sie wecken. Namjoon und ich haben Neuigkeiten."

Durch die Stimmen um dich herum wurdest du langsam wach. Umhüllt von einem süßen Geruch öffnetest du langsam die Augen. Verwirrt versuchtest du die Orientierung zu finden, ehe du Yoongi's Gesicht erblicktest. Yoongi bewegte sich ebenfalls und müde öffneten sich seine Augen, ehe ihr beide euch in die Augen blicktet. "Morgen...", flüstertest du etwas verlegen. "Scheint so als wäre ich hier eingeschlafen...", gestandst du etwas peinlich berührt. Ein leises, raues Lachen entwich Yoongi. "Ich könnte mir etwas schlimmeres vorstellen, als neben dir aufzuwachen"

"Ich will euch Turteltauben ja ungern den Moment zerstören, aber Namjoon und ich haben Neuigkeiten."

Erschrocken hobst du den Kopf und erblicktest drei breit grinsende Gestalten vor dir. Sofort stieg dir die Hitze in die Wangen und schnell erhobst du doch vom Sofa. "I-Ich geh mich eben fri-frisch machen", stottertest du verlegen, ehe du mit eiligen Schritten in Yoongi's Schlafzimmer verschwandst.

Frustriert seufzte Yoongi auf und stütze sich mit seinen Ellenbogen etwas auf. Kurz strich er mit seiner Hand etwas über sein Gesicht, eher er an Seokjin gewand brummte: "Ich hoffe du hast gute Neuigkeiten, dass du mir diesen Morgen gerade verdorben hast"

Grinsend schüttete Seokjin den Kopf, ehe er sich räusperte und wieder Ernst wurde. "Wir haben einen Namen"

Sofort war Yoongi hellwach und mit finsterter Miene blickte er seinen besten Freund an. "Ich höre"

Jin blickte einmal kurz zu Namjoon und dann wieder zu seinem alten Freund.

"Huening Kai"

Min's Juwel | m.y. X reader |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt