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Nachdenklich blicktest du das gläserne Gebäude vor dir an, dabei verlagertest du dein Gewicht immer wieder vom einen Fuß auf den anderen. Deine Vorderzähne gruben sich in deine rosigen Lippen, ehe dir ein leichtes Seufzen entwich.

Geschlagene zehn Minuten standest du bereits vor dem Gebäudekomplex in Gangnam-gu und dachtest darüber nach, ob du wirklich hineingehen solltest. Mit einem freiwilligen Schritt in dieses Gebäude würdest du all deine Prinzipien über Bord werfen. Yoongi hätte wieder die Macht über dich und all das, was du dir aufgebaut hattest wäre nichtig.

Kurz schütteltest du den Kopf. Nein, das musste es nicht sein. Nur weil du hierher kamst um mit ihm zu reden hieß das ja nicht, dass du dich ihm unterwarfst. Du wolltest mit ihm über Jooyoung und die Zukunft sprechen. Frieden schließen, um zusammen die besten Eltern zu sein, die Jooyoung verdiente.

Dabei riefst du dir immer wieder in Gedanken, dass Yoongi dich nicht liebte. Er würde nie deine Gefühle erwiedern, also konntest du Frieden mit ihm schließen.

Kurz atmetest du noch einmal tief durch, ehe du die große Eingangshalle des Gebäude betratst. Sofort spielten sich einige Erinnerungen vor deinem inneren Auge wieder, die du jedoch schnell wieder verdrängtest. Es ging um Jooyoung und nicht um Yoongi und dich.

Der junge Mann hinter der Rezeption entdeckte dich und verbeugte sich kurz höflich vor dir. "Ich werde Master Min Bescheid geben, dass sie kommen", gab er von sich, woraufhin du kurz nicktest.

Langsam stiegst du in den Aufzug und drücktest den Knopf für das Penthouse. Mit einem kleinen Ruckeln setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung und kurz schlosst du die Augen. "Y/N... du kannst das.", murmeltest du dir selbst zu, ehe du durch ein helles Pling die Augen wieder öffnetest.

Die Fahrstuhltür öffnete sich und vor dir erstreckte sich die große, hölzerne Eingangstür des Apartment. Zitternd legtest du die Hand an die silbere Klink, ehe du die schwere Tür öffnetest und langsam in das Apartment tratst.

Dein Blick fiel durch den großen Wohnraum. Es war still. "Jooyoung?" Langsam tratst du mehr ein und sahst dich etwas um. Wo war der Kleine nur? Hatte er mitbekommen das du kamst und sich versteckt? "Jooyoung?", fragtest du erneut und schrittst etwas durch den Wohnbereich. Es schien als wäre das Apartment verlassen. Aber wieso sollte der Rezeptionist dich alleine in Yoongi's Apartment lassen?

Seufzend blicktest du dich etwas um, ehe dir etwas ins Auge fiel. Auf einer der weißen Kommoden stand ein kleiner Bilderrahmen, den du vorsichtig in die Hand nahmst. Yoongi hatte das Bild immer noch?

In Gedanken schwelgend strichst du mit deinem Finger über das Bild, welches dich und Yoongi abbildete. Er sah auf dem Bild in seinem schwarzen Smoking umwerfend aus. Sofort kamen dir die Erinnerungen an diesen Abend und die folgende Nacht. Die Nacht, in der Jooyoung entstanden war. Diese Nacht würde wohl für immer in deinen Erinnerungen bleiben. Yoongi war so zärtlich wie nie gewesen und für einen Moment hattest du gedacht so etwas wie Zuneigung in seinen dunklen Augen zu sehen. Wie er seine Finger mit deinen verschränkte und nur darauf fokussiert war, dass es dir gefiel.

"Du sahst an diesem Abend atemberaubend aus"

Erschrocken drehtest du dich um und erblicktest Yoongi. Er trug eine schwarze, lockere Jogginghose und ein Handtuch um seinen Nacken. Seine Haare waren noch etwas nass, weshalb du darauf schlosst, dass er gerade duschen war. Für einen Moment glitten deine Augen über seine entblößte Brust. Seine blasse Haut schimmerte wie Porzellan und einige Bauchmuskeln zeichneten sich ab. Er hatte in den letzten Jahren wohl etwas trainiert.

"Jooyoung ist bei diesem schönen Wette mit Taehyung und Jungkook in den Park. Hätte ich gewusst das du vorbei kommst, dann hätte ich ihn hier gelassen" "Nein, nein... das... das ist schon gut so. Es ist schönes Wetter, da sollte er nicht drinnen hocken", meintest du und stelltest das Bild zurück auf die Kommode.

Eigentlich wolltest du nicht stottern, doch Yoongi's Erscheinung lenkte dich einfach zu sehr ab. Ein paar kleine Wassertropfen liefen an seiner Brust herunter und unbewusst bisst du dir etwas auf die Unterlippe.

"Gibt es denn einen Grund für deinen Besuch?", wollte Yoongi wissen und erlangte somit wieder deine Aufmerksamkeit. Kurz blinzeltest du einen Moment, ehe du deine Augen von seinem Oberkörper löstest und ihn anblicktest. "Ich... ich ... wollte mit dir reden Yoongi." "Mit mir reden?", fragte er etwas verwundert und hob eine Braue an. "Wir sollten miteinander klar kommen. Für Jooyoung", erklärtest du ihm.

Einen kurzen Moment musterte er dich etwas, ehe er seine Hände an die Enden seines Handtuches legte und dir etwas näher kam. "Was verstehst du unter klar kommen"? Je näher er dir kam, desto unsicherer wurdest du und instinktiv gingst du einen Schritt zurück. "A-also... ich meine.. meine damit das... das wir ganz normal mit einander reden können. Und... und vielleicht mal.. mal etwas zusammen mit Jooyoung unter-unternehmen", brachtest du heraus, während Yoongi dir immer näher kam.

Seine dunklen Augen hielten dich in seinem Bann während er dir zuhörte. "Mhm... ich weiß nicht ob ich das kann", brummte er. "Wa-was?", stottertest du etwas und spürtest die harte Wand seines Wohnzimmers hinter dir. Kurz verfluchtest du dich selbst, da du dich in diese missliche Lage gebracht hattest.

"Ich weiß nicht, ob ich Zeit mir dir verbringen kann, ohne daran zu denken, was ich früher alles mit dir gemacht habe", raunte er etwas heißer. Dein Herz schlug dir bis zum Hals, als Yoongi vor dir stehen blieb. Seine Hände ließ er langsam vom Handtuch ab, ehe er diese neben dich an die Wand stemmte, sodass du zwischen seinen Armen gefangen warst. "Wie du unter mir lagst und nach mehr verlang hast", hauchte er etwas verführerisch gegen dein Ohr.

Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf deinem Körper aus und instinktiv schlosst du deine Augen. Egal was alles passiert war, dieser Mann hatte immer noch eine solche Macht über dich, dass du dich dafür am liebsten ohrfeigen würdest "Das-das ist Ver-Vergangenheit Yoongi...", stottertest du leise, woraufhin ein raues Lachen aus der Kehle des attraktiven Koreaners kroch.

"Ach ist es das Y/N?" Seine rechte Hand fand ihren Weg zu deinen Hüften, ehe er diese unter deine Bluse legte und mit seinen rauen Fingern über deine weiche Haut fuhr. "Ist das alles wirklich Vergangenheit?", fragte er erneut, ehe er seine Lippen sanft an deinen Hals legte und ein paar feuchte Küsse hinterließ.

Kaum hatte er dies getan konntest du bereits ein leichtes Ziehen in deinem Unterleib spüren. Wie war es möglich, dass ein einfacher Kuss auf den Hals deinen Körper so zum glühen brachte? Ein leises Wimmern entwich deinen Lippen, woraufhin du Yoongi's Grinsen an deinem Hals spüren konntest. Sein Körper presste sich gegen dich und sofort konntest du seine leichte Erregung an deiner Mitte spüren.

Er genoss es regelrecht, dass er immer noch so mit dir spielen konnte.

Langsam setzte dein Verstand wieder ein und dir wurde bewusst, wie sehr du ihn wieder an dich ran ließt. Instinktiv drücktest du ihn mit all deiner Kraft von sich, sodass er verwundert zurück stolperte und dich irritiert anblickte.

"Hör auf", flüstertest du und konntest den verletzten Unterton nicht unterdrücken. Er hatte das getan, weil er dir zeigen wollte, dass du immer noch sein Juwel warst und du nicht so stark warst, wie du behauptetest. "Ich bin hergekommen um mir dir vernünftig über Jooyoung zu sprechen und nicht um mir erneut mein Herz brechen zu lassen."

Überrascht blickte Yoongi dich an. "Du...-" "Ja, all die Jahre Yoongi und ich hasse mich dafür. Es war idiotisch zu glauben, du könntest dich verändert haben. Du tust das mit Jooyoung nur, um mich im Schacht zu halten und zu hoffen, dass ich meine Beine wieder für dich spreize. Du bist das mieseste Stück Dreck das ich kenne Min Yoongi. Verreck in der Hölle", flüstertest du verletzte, ehe du dich an ihm vorbei drücktest und einen verwirrten Yoongi hinter dir liest.

Yoongi's Blick verfolgte dich, bis er dich im Aufzug verschwinden sah. Seine Augen fielen auf das Bild auf der Kommode, ehe er dieses in die Hand nahm und nachdenklich darauf blickte.

Du liebtest ihn immer noch? Nach all der Zeit?

Min's Juwel | m.y. X reader |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt