Kapitel 1

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Es war der letzte Schultag und es regnete schon seit Tagen und es sah auch nicht so aus als würde es die nächsten Tage damit aufhören. Das hält mich und meine Freunde aber auf gar keinen Fall davon ab, uns sofort nach der Schule auf unsere Fahrräder zu setzen und in den Teufelstopf zu fahren. Wir alle 8 fahren wie verrückt mit unseren Rädern durch Grünwald um zum Teufelstopf, unserem Stadion, zu kommen. "Ich hasse diesen Drecks Regen!" ruft Marlon und ich muss lachen. "Da muss ich dir wohl zustimmen, aber egal wieviel es noch regnen wird, wird uns das doch auf gar keinen Fall vom Fußballspielen abhalten." rufe ich zurück und dann sehen wir auch schon von weitem den Hügel, hinter dem der Teufelstopf steht. "Ich wette ich bin als erstes da oben!" ruft Leon und gibt Gas. Wir anderen tun es ihm gleich und kommen alle relativ gleichzeitig auf dem Hügel zum stehen. Wir sind bis auf die Knochen nass und unser Stadion ist eine reinste Matschgrube. Genau in der Mitte des Platzes steht ein großes Schild, auf dem /PLATZ GESPERRT/ steht und sofort schauen Leon und ich uns an. "Los kommt mit!" ruft Leon und fährt den Hügel runter. Sofort fahren wir ihm alle hinterher und bleiben in der Mitte unseres Stadions stehen. Sofort schmeißt Leon sein Fahrrad auf den Boden und rennt zu dem Kiosk, der am Rad des Teufelstopf steht. "Willi! Willi!" schreit er, während er mit beiden Fäusten gegen den Kiosk schlägt. Direkt darauf gehen die Fensterläden des Kiosk auf und wir alle schauen Willi an. "Was soll das hier?" fragt Leon und schaut Willi ernst an. "Genau Willi! Was soll das? Wir wollen Fußball spielen." rufe ich, steige ebenfalls von meinem Fahrrad und stehe jetzt daneben. "Der Platz ist gesperrt!" sagt Willi einfach und Leon dreht sich wieder zu uns um. "Das ist nicht lache. Fabi, hast du das gehört? Der Platz ist gesperrt! Das ist unser Bolzplatz! Da steht unser Name drauf!" ruft Leon wieder, wir alle haben mittlerweile unsere Fahrräder auf den Boden geschmissen und stehen alle zusammen vor dem Schild. "Verflixte Hühnerkacke!" sagt Raban und wir drehen uns wieder zum Kiosk von Willi um. "Willi!" ruft unser Anführer dem Mann im Kiosk vorwürfig zu. "Das hab ich doch gerade gesagt. Der Platz ist gesperrt und er bleibt es, solange es regnet." sagt Willi und versucht das Wasser von dem Vordach seines Kiosk zu bekommen. "Das ist doch nicht dein Ernst?" ruft wieder Leon. "Morgen fangen die Ferien an!" fügt ihm, sein bester Freund, Fabi hinzu. "Und dann müssen wir Fußball spielen." mische ich mich auch wieder ins Gespräch mit ein. "Das ist mir doch egal, solange es regnet! Klar?" fragt Willi, schaut uns alle nacheinander an und geht wieder in seinen Kiosk. "Joschka!" sagt Leon und der gerufene wirft Leon einen Fußball zu. "Also gut, ihr wisst was ihr zu tun habt!" fügt unser Anführer noch hinzu und schmeißt den Ball mit voller Wucht auf den Boden unseres Stadions. Natürlich wussten wir alle ganz genau was wir zu tun hatten. Wir werden den Regen wohl selber vertreiben müssen, wenn das die einzige Möglichkeit ist um diese Ferien noch Fußball zu spielen. So schnell es ging fahren wir alle nach Hause. Ich schmeiße mein Fahrrad unvorsichtig in unsere Garage und renne ins Haus. Ich schnappe mir einen meiner Fußbälle und war gerade auf den Weg hoch in mein Zimmer. "Lea!" höre ich meinen Vater rufen und dann steht er auch schon unten vor der Treppe. Er ist genauso durchnässt wie ich und dadurch schließe ich, dass er bis gerade noch auf dem Schrottplatz war. "Was hast du vor Lea?" fragt er mich und ich lache. "Och Papa, ist das nicht offensichtlich? Nach was sieht es denn aus? Wir müssen natürlich den Regen vertreiben, damit wir im Teufelstopf spielen können. Also wunder dich nicht falls es gleich etwas lauter wird und etwas kaputt geht." sage ich, mein Vater lacht und ich gehe die Treppe weiter hoch. "Versuch bitte vorher die Sachen wegzuräumen, die schnell kaputt gehen. Tust du mir den Gefallen Lea?" höre ich meinen Vater noch rufen und ich lache. "Ja Papa, ich werde es versuchen." antworte ich ihm und schmeiße dann auch schon meine Zimmertüre hinter mir zu. Sofort lege ich meinen Fußball auf den Boden und fange an auf die Wand gegenüber von meinem Bett zu spielen. Ich bin echt froh, dass meine Eltern immer so entspannt mit sowas umgehen und mir sogar helfen. Vor einem Jahr ungefähr haben wir nämlich zusammen ein Gitter von innen vor meinem Fenster angebracht, damit wenn ich hier drinnen Fußball spiele die Fenster nicht kaputt gehen. Wir spielen alle in unseren Zimmern und bekommen dann auch mit wie Maxi 2 Fenster in seinem Haus kaputt macht. Außerdem schießt er seinem Vater einen verdammten Globus auf den Kopf und das bedeutet sowas von Hausarrest für ihn. Danach hören wir alle auf zu spielen und ich lasse mich auf den Boden vor meinem Bett fallen. Beim Essen mit meinen Eltern stochere ich nur in meinem Essen rum und dann schlägt mein Vater auf einmal mit seiner Hand auf den Tisch. Ich schrecke auf und schaue ihn an. "Lea, was ist los? So kennen wir dich doch gar nicht. Sonst bist du doch immer so gern am reden." fragt mein Vater und schaut mich an. "Na was soll schon sein? Alle haben Fußballverbot und dazu hat Maxi auch noch 20 Tage Hausarrest bekommen. Das ist doch alles scheiße und dabei hat nicht mal der Drecks Regen aufgehört." sage ich und mein Vater lacht. "Was ist so lustig?" frage ich und schaue ihn wieder an. "Seit wann haben euch so Sachen wie Fußballverbot oder Hausarrest jemals aufgehalten? Also lass bloß nicht den Kopf hängen. Morgen ist der Regen bestimmt vorbei!" sagt er und ich grinse ihn an. Nach dem Essen gehe ich wieder hoch in mein Zimmer. Als es dunkel ist gehe ich wieder die Treppe runter. "Mama! Papa! Ich bin nochmal weg!" rufe ich durchs Haus und mache die Haustüre auf. "Wohin wenn ich fragen darf?" fragt meine Mutter und ich lache. "Ich treffe mich noch kurz mit Fabi und Leon." sage ich und verschwinde dann aus dem Haus. Ich hole mir mein Fahrrad und gehe auf die Straße. "Pass auf dich auf!" ruft mein Vater mir aus dem Haus zu und ich nicke. Ich schwinge mich auf mein Fahrrad und fahre los. Sobald ich an unserem Geheimversteck ankomme schmeiße ich mein Rad auf den Boden und klettere die Leiter hoch. Leon und Fabi sitzen beide schon da und schauen nicht gerade glücklich aus. Die beiden schauen sofort zu mir auf. "Ihr seht aus als wäre die Welt gerade untergegangen Jungs!" sage ich und setze mich zu Fabi auf eine Kiste. "Ist sie ja auch! Wir alle haben Fußballverbot!" sagt Fabi und Leon dreht sich zu uns um. "Nicht alle von uns. So wie ich mir das denke, ist Lea mal wieder ohne irgendeine Strafe davon gekommen. Ich wünschte ich hätte solche Eltern." sagt Leon und ich lache. "Habt ihr auch von Maxi gehört?" fragt Fabi. "Und ob ich das hab." sagt Leon und nimmt sich wieder die Steinschleuder. "Auf die Idee musst du erstmal kommen. Mit dem Globus auf den Kopf seines eigenen Vaters." sage ich und Leon schaut mich an. "Sowas passiert nicht umsonst!" sagt er und ich grinse ihn an. "Ja, ich weiß. Das kostest Hausarrest und zwar lebenslänglich." sagt Fabi und ich schaue ihn an. "Nein das meine ich nicht!" sagt Leon. "Maxi war wild! Ein Märtyrer! Er hat sich für uns geopfert! Mit dem härtesten Schuss auf der Welt!" ergänze ich Leon und Fabi schaut uns an. "Deshalb hört der Regen morgen auf! Dafür lege ich meine beiden Beine ins Feuer!" sagt Leon, doch Fabi scheint nicht überzeugt zu sein. "So ein Blödsinn!" sagt er und ich stehe wieder auf. "Wir müssen nur dran glauben!" sagt Leon und schaut mich an. "Alle!" sagen wir beide gleichzeitig. Danach gehen wir wieder nach Hause und ich stelle mein Fahrrad, dieses Mal etwas vorsichtiger, in die Garage und gehe wieder ins Haus. "War es gut?" fragt mein Vater und ich lache. "Ja, der Regen wird morgen auf jeden Fall vorbei sein und dann wird endlich richtig Fußball gespielt. Gute Nacht!" sage ich und renne hoch in mein Zimmer.

Lea und die wilden Kerle gegen die unbesiegbaren Sieger (DWK 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt